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Verwaltung präsentiert favorisierte VarianteSo soll das KVB-Netz im Kölner Süden langfristig ausgebaut werden

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Fahrgäste warten an der Haltestelle Barbarossaplatz.

Künftig sollen die Bahnen der KVB auch Rondorf und Meschenich anfahren.

Der Kölner Süden soll bis Rondorf und Meschenich ins KVB-Netz integriert werden. Die Stadt hat die präferierte Variante präsentiert.

Die Stadt treibt den Ausbau des Stadtbahn-Netzes voran. Das Verkehrsdezernat hat der Politik eine präferierte Variante für den Ausbau der Schienen im Kölner Süden vorgelegt. Ziel des Projekts ist es, die Stadtteile Rondorf und Meschenich in das KVB-Netz zu integrieren. Dort ist der Bedarf besonders hoch. Busse sind die einzige Möglichkeit, von den südlichen Stadtteilen aus ins Kölner Zentrum zu gelangen – und diese stehen auf den viel befahrenen Straßen mit Pendlerverkehr oft im Stau.

In den vergangenen Jahren hat die Verwaltung den Bau von neun verschiedenen Varianten in Gutachten geprüft und miteinander verglichen. Nun ist klar, welche Variante von der Stadt präferiert wird: Die „Nord-Alternative 1.1a “ schließt nördlich an der Haltestelle Arnoldshöhe an und folgt der Bonner Straße in Richtung Süden. Die Stadtbahn überquert den Verteilerkreis in dieser Version über eine Brücke und verläuft anschließend oberirdisch westlich der Autobahn 555.

KVB-Netz im Kölner Süden: Zweite Variante etwa 700 Meter länger

Im südlichen Verlauf geht die Trasse in ein Dammbauwerk über und quert die Autobahn 4 auf einem neuen Brückenbauwerk. In der parallelen Führung zur Autobahn sieht die Stadt einen Vorteil, so können die verschiedenen Auto- und Bahnstrecken gebündelt werden. Die Straße „Im Wasserwerkswäldchen“ soll im Zuge der Umplanung für Autos gesperrt und im nördlichen Bereich als Geh- und Radweg genutzt werden. Im südlichen Bereich wird der Geh- und Radweg parallel zur Stadtbahntrasse neu hergestellt. Außerdem wird die Tankstelle am Verteilerkreis, die ein potenzielles Risiko für die Wasserversorgung darstellt, zurückgebaut.

Alternativ ist eine Trasse über die Haltestelle Arnoldshöhe und nördlich der Militärringstraße denkbar, auf Höhe der Straße Robinienweg wird die Militärringstraße in dieser Variante gequert. Die Straße „Im Wasserwerkswäldchen“ und die Tankstelle bleiben in dieser Variante unverändert, sie erfordert eine 700 Meter längere Strecke – und würde eine schlechtere Erschließung der Stadtteile bedeuten, wie die Verwaltung festgestellt hat.

Beratungen im Kölner Ratsbündnis stehen noch aus

Mögliche negative Einflüsse auf die Wassergewinnung in Hochkirchen müssen noch final geprüft werden. Klar ist, dass die Reinheit des Trinkwassers während des Bauprozesses und des späteren Betriebs der Stadtbahn erhalten bleiben muss. Sollte dies bei der ersten Variante der Fall sein, ist die Präferenz der Verwaltung klar. Doch die Entscheidung wird der Rat treffen. Im Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt haben noch keine wegweisenden Beratungen zum Thema stattgefunden.

Der Stadtrat hat bereits im September 2018 den grundsätzlichen Bedarf beschlossen und die Verwaltung beauftragt, die Planung der Anbindung über Rondorf bis Meschenich-Nord inklusive eines Park-and-Ride-Platzes vorzubereiten. Die Umsetzung ist erst möglich, wenn die Baustelle, die infolge des Stadtarchiv-Einsturzes am Waidmarkt entstanden ist, abgeschlossen ist. Das wird Anfang der 2030er-Jahre erwartet.