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Volt-Politikerin zum Masterplan Parken„Der Antrag wird viel in der Stadt bewegen“

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Parkplätze in Sülz

KölnIst der Masterplan Parken das bislang größte politische Projekt von Volt?

Jennifer Glashagen: Absolut. Wir arbeiten parteiintern seit elf Monaten an dem Antrag. Er ist bei uns durch etliche Arbeitskreise gelaufen, bevor wir das mit unseren Bündnispartnern Grüne und CDU besprochen haben. Jeden, der sich in dieser Stadt bewegt, betrifft das Thema Parken. Nicht nur die Autofahrenden, alle. Wir sind im Wahlkampf dafür angetreten, den Menschen den öffentlichen Raum wieder zurück zu geben und dass ihnen nicht totes Metall den Platz wegnimmt. Das muss aber von vielen Seiten betrachtet werden. Für die Wirtschaft oder den sozialen Sektor ist es zum Beispiel wichtig, dass wir weiterhin Parkräume haben. Der Antrag wird viel bewegen in der Stadt.

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Wie viel Volt steckt in dem Gemeinschaftsantrag?

Handwerker und Pflegekräfte sollen kostenfrei parken. Das ist eine große Errungenschaft, die wir auch schon in unserem Wahlprogramm hatten. Ich bin mir sicher, dass die anderen Menschen verstehen, dass sie zwar nicht mehr überall parken können und es eine Preissteigerung gibt, damit aber zum Beispiel ein Bürgerticket für den ÖPNV mitfinanziert werden kann. Die Menschen sollen die Parkräume wieder zurückbekommen, das ist unser Anliegen. Auch für die Autofahrenden ist es von Vorteil, wenn es weniger Parksuchverkehr gibt. Wenn wir eine Mobilitätswende wollen mit mehr Platz für die Menschen oder Sicherheitswege für Polizei und Feuerwehr freimachen wollen, dann müssen ein paar Parkplätze weg.

Volt ist die kleinste Partei des Ratsbündnisses. Liefen die Verhandlungen mit Grünen und CDU auf Augenhöhe?

Zur Person

Jennifer Glashagen

Jennifer Glashagen

Jennifer Glashagen (31) ist Vorsitzende der Kölner Ratsfraktion von Volt. Sie ist in Aachen geboren und lebt seit 2008 in Köln. Die Heilerziehungspflegerin ist in Elternzeit, ihr politisches Engagement setzt sie indes fort.

Natürlich mussten wir mit unseren Bündnispartnern Kompromisse machen, bei anderen Punkten hatten wir dagegen Überschneidungen. Die CDU zum Beispiel sieht in dem Antrag ein großes Verbesserungspotenzial, sonst hätten sie ihn nicht mitgetragen. Wir haben in Köln eine sehr moderne CDU, die erkennt, dass das auch ein Vorteil für die Autofahrenden sein wird und dass es gleichzeitig eine Notwendigkeit des Klimaschutzes ist. Dass es ein gemeinsames Ziel ist, ist für mich schon ein Riesenerfolg. Aber es gibt ja nicht nur uns drei Parteien, wir haben uns bei dem Antrag auch mit der Verwaltung besprochen. Wir haben mit allen sechs Monate zusammengearbeitet, das war intensiv und herausfordernd, aber wir sind auch sehr stolz. Die Gespräche liefen auf Augenhöhe. Es war auch die grundsätzliche Voraussetzung des Ratsbündnisses, dass wir sind nicht nur Mehrheitsbeschaffer sind. Natürlich geht man manchmal mit der Faust in der Tasche nach Hause. Aber mit guten Argumenten kommt man immer wieder zusammen. Das lebt von einer wertschätzenden Zusammenarbeit, ohne die wir es auch nicht geschafft hätten, diesen Antrag auf den Weg zu bringen. Ich bin immer noch positiv überrascht, dass das so funktioniert. Wir haben alle drei einen Grund zu feiern.