Bahnreisende müssen ab Dienstag mit längeren Fahrzeiten rechnen, weil der Fernverkehr über die Rheinstrecke umgeleitet wird.
Ab DienstagICE-Strecke zwischen Köln und Frankfurt wird gesperrt – was Reisende wissen müssen
Ab Dienstag (16. Juli) müssen Reisende im Fernverkehr mit erheblichen Einschränkungen leben, weil die 180 Kilometer lange Schnellfahrstrecke zwischen Köln und Frankfurt bis zum 12. August gesperrt wird. Der Grund: Nach 25 Jahren wird die Trasse zwischen Siegburg/Bonn und Frankfurt Stadion grundsaniert.
Das Projekt ist eingetaktet in die Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim, die am Sonntag (14. Juli) begonnen hat. Diese Strecke ist dann für fünf Monate gesperrt und das erste von 40 Großsanierungen, mit denen die Bahn bis 2030 rund 4000 Kilometer Schiene in Deutschland auf Vordermann bringen will.
Welche Folgen hat die Sperrung der Schnellfahrstrecke Köln-Frankfurt? Welche Baustellen stehen im Regionalverkehr im Rheinland in den Sommerferien an. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
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Wie komme ich ab 16. Juli von Köln Richtung Süden und zum Frankfurter Flughafen?
Ein Großteil der Fernverkehrszüge, die normalerweise über die Schnellfahrstrecke fahren, leitet die DB soweit möglich über das Rheintal um. Dadurch entfallen die Haltepunkte Siegburg/Bonn, Montabaur und Limburg Süd.
Was machen Reisende, die von dort losfahren wollen?
Als Ersatz fahren zwischen Köln Hauptbahnhof und Frankfurt Flughafen Busse, die alle Halte bedienen. Vom 16. bis 29. Juli fahren diese Busse auch von und bis zum Frankfurter Hauptbahnhof.
In Köln und Frankfurt bestehen Anschlüsse zum Fernverkehr. Ab Siegburg/Bonn können Reisende mit Regionalzügen den Kölner Hauptbahnhof erreichen oder mit der Stadtbahn zum Bonner Hauptbahnhof fahren. Von Limburg Süd fährt ein Regionalzug im Stundentakt direkt zum Frankfurter Hauptbahnhof.
Auf der Schnellfahrstrecke fahren normalerweise sieben ICE-Linien. Wie werden die umgeleitet?
Die Züge der stündlichen Linie Dortmund/Essen–Köln–Frankfurt–Nürnberg–München werden zwischen Köln und Frankfurt umgeleitet. Dabei verlängert sich die Fahrzeit um bis zu 100 Minuten. Bis zum 29. Juli halten die Züge abweichend in Frankfurt Flughafen Regionalbahnhof.
Die zweistündliche ICE-Linie Hamburg–Bremen–Köln–Mainz–Stuttgart–München und die zweistündliche ICE-Linie Hamburg–Bremen–Köln–Mainz–Mannheim–Basel werden zwischen Köln und Mannheim über die Rheinstrecke umgeleitet. Die Züge halten in den Hauptbahnhöfen Bonn, Koblenz und Mainz. Ihre Fahrzeit verlängert sich um rund 40 Minuten.
Die zweistündliche ICE-Linie Hamburg–Bremen–Köln–Frankfurt–Passau fährt nur zwischen Hamburg und Dortmund und zwischen Frankfurt und Passau. Dazwischen fällt sie aus.
Die zweistündliche ICE-Linie Dortmund–Frankfurt–Passau–Wien beginnt und endet bereits in Frankfurt Hauptbahnhof. Die Halte Bonn, Koblenz, Mainz und Frankfurt Flughafen entfallen und werden von anderen umgeleiteten ICE-Zügen angefahren.
Züge der zweistündlichen ICE-Linie Amsterdam–Köln–Frankfurt und der zweistündlichen ICE-Linie Brüssel–Köln–Frankfurt können größtenteils zwischen Köln und Frankfurt nicht angeboten werden. Einzelne Züge werden zwischen Köln und Frankfurt über die linke Rheinstrecke umgeleitet und sind rund 80 Minuten länger unterwegs Warum hat die Bahn die Arbeiten ausgerechnet in die Sommerferien gelegt?
Weil die Hochgeschwindigkeitsstrecke, auf der täglich bis zu 120 ICE fahren, vor allem von Berufspendlern genutzt wird und die Zahl der Geschäftsreisenden deutlich geringer ist.
Warum wird nicht nur abends und in der Nacht gearbeitet?
70 Kilometer Gleise und 13 Weichen auszuwechseln, ist nur laut Bahn nur durch den Einsatz von Spezialmaschinen möglich. Der Schwerpunkt der Arbeiten, die rund 50 Millionen Euro kosten, liegt zwischen Siegburg/Bonn und Frankfurt Stadion.
Wie kann ich mich informieren?
Die Fahrplanänderungen sind in den Buchungs- und Auskunftssystemen hinterlegt. Die DB empfiehlt, vor Antritt der Reise im DB Navigator oder unter bahn.de die Details der geplanten Reise zu checken.
Gibt es in den Ferien auch größere Einschränkungen im Regionalverkehr und bei den S-Bahnen?
Nein. Neben den vielen Nacht- und Wochenend-Baustellen, die aber zum Alltag gehören, steht nur wenige größere Baumaßnahme an, die das Rheinland aber nur am Rande betreffen
Weil zwischen Düsseldorf und Duisburg Gleise erneuert werden und Brückenarbeiten vom Autobahnkreuz Duisburg-Kaiserberg anstehen, fallen vom 22. Juli (21 Uhr) bis 2. August (21 Uhr) die Züge der Linie RE 2 (Düsseldorf-Osnabrück) und der Linien RB 33 (Aachen-Heinsberg-Essen) und RE 42 (Mönchengladbach-Münster) zwischen Duisburg und Essen aus. Das betrifft zum Teil auch den Flughafen Düsseldorf.
Als Ersatz fahren in verschiedenen Abschnitten Busse. Die Schnellbus-Linie A fährt ohne Halt zwischen den Hauptbahnhöfen Düsseldorf und Essen. Die Bus-Linie E fährt mit Halt in Mülheim/Ruhr zwischen den Hauptbahnhöfen Duisburg und Essen. Die Schnellbus-Linie F fährt ohne Halt zwischen Düsseldorf Flughafen Terminal und Essen Hauptbahnhof.
Seit dem 5. Juli wird bis zum 23. August zwischen Dortmund, Hagen und Lüdenscheid die Infrastruktur erneuert. Deshalb wird die Linie RB 52 je nach Baufortschritt abschnittsweise durch Busse ersetzt.
Auf der Strecke Mönchengladbach-Düsseldorf-Wuppertal-Vohwinkel wird vom 19. Juli bis 2. August an Bahnübergängen gearbeitet und Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. Auch hier werden die Züge zum Teil durch Busse ersetzt.