Warum werden in Köln zu wenig neue Wohnungen gebaut? Diese Frage beantworten wir in unserem Köln-Barometer in Kurzform.
„Wo steht Köln?“Investoren ziehen erste Bau- und Wohnprojekte zurück
Köln hat keine guten Jahre hinter sich, was die Zahl neu gebauter Wohnungen angeht: 2019 waren es 2175, in den Jahren danach folgten jeweils 2013 und 2520. Vor fünf Jahren hatten die Stadt und einige Partner 6000 neue Wohnungen pro Jahr als Ziel ausgerufen – davon ist auch im Jahr 2022 weit und breit nichts zu sehen, auch wenn die neusten offiziellen Zahlen nicht vorliegen.
Denn in diesem Jahr folgten der Ukraine-Krieg inklusive höherer Baukosten, zunehmendem Fachkräftemangel und steigenden Zinsen. All das erschwerte und erschwert den Wohnungsneubau. Erste große Projekte in Köln sind gestoppt, beispielsweise hat die LEG ein 80-Millionen-Vorhaben mit 400 neuen Wohnungen am Schlebuscher Weg erstmal zurückgestellt.
Die Probleme sind vielschichtig. Die Stadt genehmigte zwar beispielsweise zwischen 2010 und 2019 gut 6500 neue Wohnungen jährlich, doch die Unternehmen bauten bei weitem nicht so viele. Oder: Kölner Regeln wie das Kooperative Baulandmodell funktionieren schon seit Jahren nicht. Eigentlich sollte das seit 2014 gültige Modell mehr öffentlich geförderte Wohnungen mit vergleichsweise günstigen Mieten schaffen – doch bis Ende 2021 ist nicht eine einzige nach dem Regelwerk gebaut worden.
Und: Viele Vorschriften hemmen nach Meinung von Experten die Bautätigkeit allgemein, sie verzögern Projekte und treiben die Kosten in die Höhe. (mhe)
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