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Zeugnisausgabe im Tanzbrunnen?Kölner Schüler fordern Ausnahmeregelung

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Coronakonforme Zeugnisvergabe in einem Autokino (Symbolbild)

Köln – Homeschooling, keine Stufen- oder Klassenfahrten, kaum Kontakt und wenig Spaß – für die Kölner Schülerinnen und Schüler geht ein trauriges Schuljahr seinem Ende entgegen. Für Tausende ist es das letzte. Und die Aussicht auf ein Ende der Schulzeit ohne feierlichen Abschluss und fröhliche Party macht es besonders trostlos. Mit einem Brief an die Fraktionen im Stadtrat geht nun der Abi-Jahrgang des Ursulinengymnasiums voran. Er bittet um Hilfe, damit das Ende der Schulzeit nicht mit einer unsinnlichen Zeugnisausgabe zwischen Desinfektionsspendern und maskierten Eltern endet.

„Das Coronavirus, das schon im vergangenen Jahr für diverse Ausfälle von Abschlussfahrten, Feiern oder auch einfach gemeinsamer Unterrichtszeit gesorgt hat, macht uns auch zum Ende unserer Schulzeit einen Strich durch die Rechnung. Unsere Abibälle wurden abgesagt, Locations storniert und alle Planungen auf Eis gelegt“, schreibt Stufensprecherin Lina Gebhardt. Ihre Schule plane Mitte Juni eine Zeugnisausgabe. „Doch ob die ganze Stufe dabei sein kann, scheint im Moment sehr fraglich“, so die 16-Jährige weiter. Die Aussicht, das Abitur nicht mit den Mitschülerinnen und Mitschülern, mit denen man acht Jahre lang zusammen zur Schule gegangen ist, gemeinsam feiern zu könne, mache alle traurig, „auch wenn wir uns natürlich der Notwendigkeit der Coronaregeln bewusst sind“.

Open-Air-Events mit Hygieneregeln

Die Schüler fordern, dass es Ausnahmen geben müsse. Nicht alle Corona-Regeln sollten aufgehoben werden, aber doch zumindest die Vorgaben zur Zahl der Personen, die zusammenkommen dürfen. Weil die Schulhöfe zu klein seien, um Abstandsregeln einhalten zu können, brauche man größere Flächen. Die Idee: Die Zeugnisausgabe könnte als kleines Open-Air-Event mit den Eltern tagsüber an einem öffentlichen Platz oder auf einer Wiese in einem Park stattfinden – gestattet über eine Ausnahmegenehmigung, wie sie auch für Demonstrationen oder kirchliche Veranstaltungen gelte. So könne man den Abschluss der Schulzeit im Stufenverbund „gebührend feiern“ und gleichzeitig die Zeugnisausgabe „coronatechnisch sicherer“ machen, so Gebhardt.

Unterstützung im Rathaus

SPD und CDU haben auf den Brief der Schülerin bereits reagiert und Unterstützung zugesagt. Der SPD ist wichtig, dass eine Regelung für alle Abschlussjahrgänge – also auch für Realschulen und Berufskollegs – gefunden werde. „Eine würdige und angemessene Feier auf einer geeigneten Freifläche“ unter Einhaltung der Hygieneregeln müsse möglich gemacht werden, so der schulpolitische Sprecher der SPD, Oliver Seeck; in einem Brief an den Schuldezernenten der Stadt. Die Verwaltung solle den Schüler „Planungssicherheit“ geben. Die CDU habe in ihrer Antwort bereits konkrete Vorschläge gemacht, so Gebhardt. So könnte man sich Zeugnisausgaben im Tanzbrunnen oder an den Rheinterrassen vorstellen.

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Die Stadt stehe als Schulträger „in engem Kontakt mit den Kölner Schulleitungen, um derartige Fragestellungen auf der Grundlage der gültigen Verordnungen zu klären“, teilt das Presseamt auf Anfrage mit. Die gültigen Regeln lassen jedoch zurzeit wenig zu. Im Gegenteil: Ein Großeinsatz des Ordnungsamts gegen ein Zusammentreffen von Abiturienten der Gesamtschule Holweide hatte im Nachgang für heftige Debatten gesorgt. Die Schüler hatten sich tagsüber und im Freien an ihrem letzten Schultag getroffen. Von einer Feier konnte keine Rede sein. Die Schüler aber auch ihre Eltern nannten das Vorgehen der Stadt „unverhältnismäßig“.

Die Stadt verweist darauf, dass im vergangenen Jahr besondere Vorgaben zur Durchführung von Abiturfeiern vom Schulministerium auf Landesebene gemacht worden sind. Man wolle sich „gern unterstützend beim Ministerium erkundigen, ob auch in diesem Jahr wieder mit ähnlichen Vorgaben zu rechnen ist“. Außerdem habe man Kontakt mit der Stadt Leverkusen aufgenommen, wo es nach Angaben der Schüler bereits Zusagen für Ausnahmeregelungen geben soll.