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Zu gefährlichKölner Studierende dürfen nicht mehr im Turm an der Spoho wohnen

Lesezeit 3 Minuten
Spoho Turm

Der Wohnturm ist in ein Netz gehüllt.

Köln – Die Studierenden, die im maroden Wohnheim in Müngersdorf leben, müssen voraussichtlich im März kommenden Jahres ausziehen. Dann will der Eigentümer des Gebäudes, das Kölner Studierendenwerk, den 77 Meter hohen Turm leerziehen und komplett sanieren. Zunächst hatte die Einrichtung geplant, den Bau im Bestand mit Mietern instand zu setzen. Nun sagt Sprecher Klaus Wilsberg: „Wenn keine Studierenden dort wohnen, geht es einfach viel schneller.“

Bereits Anfang 2020 fielen vom 25-geschossigen Gebäude aus den 70er Jahren einzelne Steine aus der Waschbetonfassade hinab. Um die Verkehrssicherheit wieder herzustellen, ließ das Studierendenwerk das Wohnheim mit großen Planen umhüllen, was nicht bei allen Studierenden auf Gegenliebe stieß, da man aus dem Gebäuden nicht mehr hinaussehen oder lüften konnte. Im Mai dieses Jahres wurden dann die ursprünglichen Planen durch transparente Netze ersetzt.

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Der Umfang der Bauarbeiten wurde dafür immer größer. Sollte anfangs nur die Fassaden gemacht werden, spricht Wilsberg inzwischen von einer Komplettsanierung. Heizungen, Küchen, Flure und der Eingang müssen erneuert werden. Hinzu kommt, dass im Bau auch giftiges Asbest und PCB verwendet wurden, die nun wieder entfernt werden müssen. Kein Wunder, dass die Kosten von 4,5 auf 20 Millionen Euro in die Höhe schossen.

Sanierung Wohnheime

Das Kölner Studierendenwerk saniert auch die vier Wohnheime auf dem Campus an der Deutschen Sporthochschule Köln zur Verfügung. Ab Oktober werden sie daher den Hochschülern nicht zur Verfügung stehen. Voraussichtliche wird die Instandsetzung zwei Jahre dauern. In den Wohnheimen A bis C können ausschließlich Einzelzimmer bezogen werden. Im Wohnheim D sind einige Zimmer so ausgestattet, dass sie sowohl als Einzel- als auch als Doppelzimmer bewohnt werden können. Alle Zimmer sind möbliert. (ris)

„Das Bauvorhaben ist hochkomplex“, sagt Wilsberg. Deshalb habe es auch Monate gedauert, bis alle Daten erhoben und die Planungen abgeschlossen werden konnten. Die ersten Arbeiten sollen nun im März 2022 beginnen. Der Bauantrag sei bei der Stadt gestellt worden, nun warte das Studierendenwerk auf die Baugenehmigung. Anschließend werde das Projekt ausgeschrieben.

Im Wohnheim leben 347 Studierende, die in 54 Apartments und 303 WG-Zimmern zwischen 228 und 346 Euro Miete zahlen. Der Wohnturm in Müngersdorf ist besonders beliebt unter Studierenden der nahe gelegenen Sporthochschule. Derzeit können sie die Miete um zehn Prozent mindern.

Umzug für März 2022 geplant

Ausziehen müssen die Hochschüler im März 2022. Laut Wilsberg sollen alle ein Angebot für eine der günstigen Wohnheimplätze der Einrichtung erhalten. Dennoch wird der Wohnraum in Müngersdorf unter dem Strich fehlen. Denn die Wohnheimplätze sind knapp und begehrt. Im Jahr 2020 erhielt das Werk 9200 Anfragen für seine 5000 Apartments und WG-Zimmer, von denen jährlich etwa 3000 frei werden. Besonders Studierende, die 2022 neu nach Köln ziehen, könnten das Nachsehen haben. Darunter befinden sich viele Erstsemester und internationale Hochschüler, die sich in der Stadt noch nicht so gut auskennen.

Zu wenig günstige Wohnheime

Das Studierendenwerk hat in der Vergangenheit immer wieder betont, dass Köln mit etwa 100.000 Studierenden (89.000 an Hochschulen, die mit dem Studierendenwerk zusammenarbeiten) unterdurchschnittlich mit günstigen Wohnheimplätzen versorgt sei und dringend weitere 1000 Plätze benötigt. In Sicht sind zumindest 220 Plätze in Hürth-Efferen, 170 Plätze an der Ludolf-Camphausen-Straße (Innenstadt) und 33 Plätze an der Franz-Kreuter-Straße (Ehrenfeld). Saniert wird derzeit auch das größte Studierenden-Wohnheim der Stadt: das Uni-Center. 15 Millionen Euro investiert das Werk in die Sanierung der 21 Etagen, die es im Hochhaus besitzt.