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Zwei Millionen Euro für FlutopferLeser und Institutionen spenden über KStA-Aktion

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Franco Clemens (l.), Mark Oette (2.v.l.)  und Thomas Quast (3.v.r.) von der Arche  übergaben die Spende an Sarah Brasack (Stadt-Anzeiger), Uwe Hofmann (Express) und Hermann Steveker (Rundschau).

Köln – Bald zwei Millionen Euro – das ist der aktuelle Stand der Spenden-Aktion für die Betroffenen der Flutkatastrophe in der Region. Das jüngst errechnete Summe beläuft sich auf 1 745 557 Euro. Aber viele Spenden aus den vergangenen fünf Tagen sind noch nicht verbucht, so dass der Betrag nur einen Zwischenstand wiedergibt.

Arche für Obdachlose überreicht Scheck über 50.000 Euro

Die stattliche Summe setzt sich etwa zur Hälfte aus Großspenden von Firmen und Vereinen und vielen kleineren Beiträgen von Leserinnen und Lesern zusammen. Sie alle sind dem Aufruf von „Kölner Stadt-Anzeiger“, „Kölnische Rundschau“ und „Express“ sowie den beiden großen Geldinstituten Sparkasse Köln-Bonn und Kreissparkasse Köln gefolgt. Schon seit knapp zwei Wochen wird Geld für die Betroffenen der Flutkatastrophe gesammelt. Es fließt den Mitteln zu, die bei der „Aktion Deutschland Hilft“ bundesweit zusammenlaufen.

So können Sie helfen

„Kölner Stadt-Anzeiger“, „Kölnische Rundschau“ und „Express“ und ihre Verlage sowie Sparkasse Köln-Bonn und Kreissparkasse Köln rufen zu Spenden für die Flutopfer auf. Gemeinsam stellten sie 100 000 Euro zur Verfügung.

Wenn auch Sie helfen wollen, können Sie Ihre Spende auf das folgende Konto überweisen:

Empfänger: Aktion Deutschland Hilft

IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30

Spendenstichwort: KStA-Fluthilfe

Am Dienstagnachmittag übergab der Kölner Verein „Arche für Obdachlose“ einen Scheck in Höhe von 50.000 Euro für die Aktion an die stellvertretende Chefredakteurin des „Kölner Stadt-Anzeiger“, Sarah Brasack. „Das war ein sehr spontaner Impuls“ erklärte Arche-Vorstandsmitglied Professor Mark Oette. Wer seine Existenz-Grundlage verloren habe; wessen Haushalt und Einrichtung vernichtet seien; wer vielleicht die Mietkaution für eine neue Bleibe nicht stellen könne, der brauche sofort Hilfe. „Deshalb lag es nahe, dass der Kölner Verein sich mit 50.000 Euro daran beteiligt, kurzfristig das Finden von Obdach und Wohnung im Rheinland zu unterstützen.“ Oette ist als Chefarzt am „Severinsklösterchen“ seit Jahren in der medizinischen Versorgung obdachloser Menschen aktiv.

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Etliche Mitglieder der „Goldenen Jungs“ wie Lukas Hemmersbach und Daniel Matic (vl. l.) leisten derzeit Hilfe in Flutgebieten, auch mit schwerem Gerät. 

„Wir können den Betrag spenden, weil wir seit Februar bereits 750.000 Euro für Obdachlose eingesammelt haben“, erläuterte der Arche-Vorsitzende Thomas Quast. Dem Richter am Kölner Landgericht liegt das Thema Obdachlosigkeit auch von Berufs wegen am Herzen. „Wenn ich Leute aus der Haft entlassen will, stellt sich immer wieder die Frage, wohin entlasse ich die – in die Obdach- und Wohnungslosigkeit?“

„Goldene Jungs“ helfen vor Ort

Für Franco Clemens, Streetworker und Arche-Beirat, ist die Spende „eine Riesenchance, das Schicksal der Obdachlosigkeit verhindern zu helfen.“ Der Verein Arche für Obdachlose wurde am Rosenmontag 2021 gegründet. Ziel: Mit Spenden die Situation für Obdachlose in Köln nachhaltig zu verbessern.

Auch der Verein „Goldene Jungs“ spendete 50 000 Euro für die Betroffenen in der Region. „Die Katastrophe in der Eifel oder an der Ahr geht jedem von uns nahe. Da muss man einfach was tun“, erklärte Frank Schönau vom Aufsichtsrat der „Goldenen Jungs“. Der im Jahr 2000 gegründete Verein mit 50 Mitgliedern hilft seit mehr als 20 Jahren insbesondere sozial benachteiligten Kindern im Bildungsbereich. Unter anderem verschenkt er jedes Jahr bis zu 1500 Schulranzen. „Das ist der in der Satzung festgeschriebene Vereinszweck“, so Schönau.

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Aber einige der „Goldenen Jungs“ helfen auch persönlich mit ihren Unternehmen im Flutgebiet. „Lukas Hemmersbach ist mit schwerem Räumgerät bei Bergungsarbeiten aktiv. Und Andreas Schubert stellt ein Hotel mit 100 Betten zur Unterbringung von Flutopfern zur Verfügung“, erzählt Schönau. Weitere Mitglieder des Vereins organisierten Lebensmittel.