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„Die Höhle der Löwen“50-jährige Mutter startet nach Burn-Out mit „Party-Hosen“ durch

Lesezeit 4 Minuten
Partypants

Angelika Hansen von Rubber-Büx

In der vierten Staffel „Die Höhle der Löwen“ kämpfen die Investoren Judith Williams, Carsten Maschmeyer, Frank Thelen, Ralf Dümmel und Dagmar Wöhrl um die Gründer mit den besten Geschäftsideen.

Top: Zwei Jungunternehmer mit einer Vision

Foodguide

Foodguide: Malte Steinert (rechts) und Finn Fahrenkrug

Los geht es am Dienstagabend mit zwei jungen Unternehmern: Der 25-jährige Finn Fahrenkrug und der 24-jährige Malte Steiert haben eine Vision. Sie haben eine App entwickelt, die dabei helfen soll, ein passendes Restaurant zu finden. Wie bei der Dating-App Tinder werden Fotos von verschiedenen Gerichten angezeigt, die von anderen Nutzern hochgeladen wurden. Essen spielt in den sozialen Netzwerken eine große Rolle – das machen sich die beiden Entwickler zu nutze. Dümmel schätzt das professionelle Auftreten, aber die Löwen kritisieren, dass sie schon etwas übermutig ihre Geschäftsmodelle in den USA und mögliche Milliardeneinnahmen planen. „Sie sind chaotisch, ihnen fehlt die Konzentration und der Fokus“, sagt Maschmeyer. Nichtsdestotrotz bietet er ihnen 450.000 Euro für 31,6 Prozent an, weil er die Idee gut findet. Die beiden jungen Männer willigen ein.

Flop: Thelen ist sauer über Bewertung

Flux Port

Ralf Dümmel (links) mit den „FluxPort“-Unternehmern Nejmettin Cinar (rechts) und Sener Abanzoglu

Sener Abanozoglu und Cinar Nejmettin leiden an „Nomophobie“ – die Angst davor, keinen Akku mehr zu haben und dadurch nicht erreichbar zu sein. Ihr Produkt „Fluxport“ bietet kabellose Ladestationen, bei denen das Laden des Handys beiläufig passiert. Für Smartphones, bei denen diese Funktion noch nicht möglich ist, bieten die Entwickler Handyhüllen und Adapter an. „Jungs, ganz ehrlich, das ist Bullshit“, sagt Thelen zu der Unternehmensbewertung in Höhe von neun Millionen Euro. Thelen ist sauer und findet es „eine Unverschämtheit“. Auch keiner der anderen Löwen möchte in die Idee der Unternehmer eine Millionen Euro investieren.

Die Durchstarterin: Mit 50 Jahren entwirft sie „Party-Hosen“

Partypants

Angelika Hansen von Rubber-Büx

Angelika Hansen spielte nach außen hin die erfolgreiche Frau, doch dann kam plötzlich die Diagnose Burn-Out. Jetzt wagt sie erneut den Schritt in die Selbstständigkeit. Inspiriert von ihrem Sohn, der begeisterter Festivalgänger ist, hat sie eine Party-Hose entwickelt. Die „Rubber-Büx“ ist wasserfest und individuell gestaltbar. „Sie hat ein unwahrscheinliches Engagement, total sympathisch“, flüstert Wöhrl Williams zu. Die anderen Löwen steigen aus, weil das Produkt für sie eine Nische darstellt. „Sie strahlen alles das aus, was man sich von einer Gründerin wünscht: diese Power und der Elan“, sagt Wöhrl und drückt ihre Bewunderung aus. Wöhrl und Williams bieten 20.000 Euro für 51 Prozent des Unternehmens. Hansen ist überglücklich und stimmt dem Deal zu.

Der Optimistische: „Das Ding geht durch die Decke“

Das Vater-Sohn-Gespann Carsten und Walter Fried glaubt mit „Fried Elements“ eine Lösung beim Ein- und Ausbauen von Türen gefunden zu haben. Mit dem Werkzeug, das aus einem Hebebügel und einer Zentrierhülse besteht, sollen die Handgriffe erleichtert werden. Die Löwen finden die Idee an sich gut, jedoch löst der Name Missverständnisse aus. „Das Ding geht durch die Decke – davon bin ich überzeugt“, sagt Walter Fried.

Wöhrl und Dümmel sehen Potenzial und machen den beiden jeweils ein Angebot. Die beiden Unternehmer entscheiden sich für die 100.000 Euro für 25,1 Prozent, die Dümmel angeboten hat. Warum sie sich für ihn entschieden haben? „Man nennt ihn auch Mister Regal“, sagt Carsten Fried.

Der Revolutionär: Ein unförmiger Ball soll die Fußballwelt erobern

Bälle

Dagmar Wöhrl mit „Corpus"

Johannes Anderl will die Fußballwelt revolutionieren. Unter dem Namen „Rasenreich“ verkauft er einzigartige Bälle, die im Training eingesetzt werden. Der unförmige „Corpus“ findet nach seinen eigenen Angaben schon in der halben Bundesliga Verwendung. Der Ball simuliert, dass sich die Ballsituationen im Spiel schnell verändern, weil Bälle zum Teil auch abgefälscht werden. Handlungsschnelligkeit und Koordination wird durch den Ball effizient trainiert. Die Bälle haben einen Einkaufspreis von 11,50 Euro bis 12,50 Euro und werden im Handel für 89 Euro verkauft. Trotz erfolgreicher Studien und einem großen Potenzial sieht sich keiner der Löwen als richtiger Partner für das Produkt.

Die Brühwarmen: Omas Brühe als hippes Superfood-Produkt

Brox

Die Power-Brühe: Konrad Kaspar Knops (links) und Jin-Woo Bae

„Eine gute Brühe lässt die Toten auferstehen“ – unter diesem Slogan vermarkten Konrad Kaspar Knops und Jin-Woo Bae die Knochenbrühe „Bone Brox“. Die Kraftbrühe soll die Gesundheit unterstützen. Die Unternehmer wollen die großmütterliche Tradition wieder hip machen. Die kalorienarmen Bio-Brühen haben ihren Preis: für 7,95 Euro ist das Gourmet-Produkt im Einzelhandel erhältlich. Dümmel und Maschmeyer machen ein Kombi-Angebot und bieten 350.000 Euro für 30 Prozent, statt der eigentlich angebotenen 10 Prozent der Unternehmensanteile. Zu wenig: Die beiden Unternehmer lehnen das Angebot ab.