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„Hotel California“Gründungsmitglied der Eagles verstorben

Lesezeit 5 Minuten
Die Eagles von links nach rechts: Don Henley, Joe Walsh, Randy Meisner, Glenn Frey und Don Felder

Die Eagles von links nach rechts: Don Henley, Joe Walsh, Randy Meisner, Glenn Frey und Don Felder (Archivbild)

Der ehemalige Bassist der Eagles ist tot. Der Musiker gehörte zur klassischen Besetzung der Band, die auch das legendäre „Hotel California“ aufnahm.

Eines der Gründungsmitglieder der legendären Rockband Eagles, Randy Meisner, ist tot. Wie die Band auf ihrer offiziellen Website mitteilte, starb der ehemalige Bassist in Los Angeles. Er erlag den Komplikationen seiner COPD-Erkrankung. Randy Meisner wurde 77 Jahre alt.

Randy Meisner: Musiker gründete die Eagles und Poco

Meisner begann seine musikalische Karriere in den frühen 1960er Jahren. Er spielte mehrere Jahre Bass in der Band The Drivin' Dynamics, die regional im Südosten der USA auftrat und eine Single aufnahme. Meisner zog 1966 nach Kalifornien, wo er Mitglied der Band The Poor wurde, die ebenfalls nur regional erfolgreich war. Schließlich wurde er 1968 Gründungsmitglied von Poco und war 1969 auf deren erstem Album „Pickin' Up the Pieces“ zu hören.

Doch auch dort hielt es ihn nicht lange und Meisner wechselte zu Ricky Nelsons Stone Canyon Band, dann zur Begleitband von Linda Ronstadt, wo er schließlich Don Henley, Glenn Frey und Bernie Leadon kennenlernte – die Geburtsstunde der Eagles. Als Bassist, aber auch als Sänger und Songschreiber war Meisner dann maßgeblich an den Alben „Eagles“, „Desperado“, „On The Border“, „One of These Nights“ und dem Klassiker „Hotel California“ beteiligt.

Randy Meisner verließ die Band im Streit – versöhnte sich aber später mit den Eagles

Nach Streitigkeiten innerhalb der Band verließ Meisner 1977 die Eagles und wurde durch Timothy B. Schmitt ersetzt. Im Jahr darauf erschien sein erstes Soloalbum „Randy Meisner“, das auch Kompositionen seiner ehemaligen Eagles-Kollegen enthielt. Das Album floppte jedoch.

Erst 1980 hatte er mit „Deep Inside My Heart“ und der Harmoniestimme von Kim Carnes einen Top-40-Hit in den USA. Die folgenden Alben „One More Song“ (1980) und „Randy Meisner“ (1982) schafften zwar den Sprung in die Charts, konnten Meisner langfristig aber nicht als Solokünstler etablieren.

1998 wurde Randy Meisner Mitglied in der Rock and Roll Hall of Fame

Der Musiker wurde 1998 als Gründungsmitglied der Eagles in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Die Musiker würdigten seine Rolle als integraler Bestandteil der Band und seinen großen Anteil am frühen Erfolg der Gruppe. Besonders hervorzuheben sei sein erstaunlicher Stimmumfang, der in der charakteristischen Ballade „Take It to the Limit“ besonders gut zum Ausdruck komme, schrieben die Eagles auf ihrer Website. Der Song gehört zu den größten Erfolgen der Band.

Ursprünglich hatten die Eagles Meisner auch auf ihrer Welttournee 2013 dabei haben wollen. Aus gesundheitlichen Gründen musste er jedoch absagen. Er konnte jedoch bei einem Konzert in Vancouver mit den Eagles auftreten.

Meisner hatte in den letzten drei Jahrzehnten mit zahlreichen gesundheitlichen und finanziellen Problemen zu kämpfen, die eine weitere Karriere als Musiker nahezu unmöglich machten. Sein letzter öffentlicher Auftritt fand 2008 in Naples, Florida, statt. Im Jahr 2013 lag er nach einem Erstickungsanfall einige Zeit im Koma – die Kosten für die langwierige Behandlung wurden laut Medienberichten zum Teil von seinen ehemaligen Eagles-Kollegen übernommen.

Seine Frau Lana erschoss sich 2016 versehentlich selbst. Die Umstände wurden bis heute nicht vollständig geklärt. Meisner, der auch mit Alkoholproblemen zu kämpften hatte, war danach zeitweise in psychiatrischer Behandlung. Mehrmals drohte er auch mit Selbstmord.

Meisner starb schließlich am Mittwoch in Los Angeles an den Komplikationen im Zusammenhang mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Er hinterlässt drei Kinder aus zwei Ehen.

Eagles: „The Long Goodbye“ nach 52 Jahren auf der Bühne

Zuletzt hatten die Eagles ihre Abschiedstournee angekündigt. Mit „The Long Goodbye“ wollten sie nach 52 Jahren zum letzten Mal auf Tour gehen, teilte die Band auf ihrer Webseite mit. Sie hätten viel länger durchgehalten, als sie sich je erträumt hätten. „Dies ist unser Abgesang, aber die Musik geht weiter und weiter“, hieß es in dem Statement.

Don Henley von den Eagles singt und spielt Gitarre.

Don Henley von den Eagles (Archivbild von 2011)

Die Musiker um Gründungsmitglied Don Henley (75) planen zunächst von September bis November Auftritte in 13 US-Städten. Weitere Termine wollen sie später bekannt geben. Als Gäste soll die nicht minder legendäre Band Steely Dan („Do It Again“, „Rikki Don’t Lose That Number“) mit auf Tour gehen.

Von Linda Ronstadts Begleitband zu Superstars

Eigentlich waren die Eagles als Begleitband für die Country-Rock-Sängerin Linda Ronstadt gegründet worden, doch die Musiker traten schnell aus ihrem Schatten. Nach einigen Umbesetzungen entwickelte die Band mit ihrem harmonisch präzisen, mehrstimmigen Gesang auf der musikalischen Grundlage von Country-Musik, Folk, Bluegrass und Rockmusik ihren eigenen, typischen Eagles-Sound.

1972 erschien das Debütalbum „Eagles“, dem zahlreiche Klassiker folgten, darunter „Hotel California“ und „Their Greatest Hits (1971-1975)“, die beide zu den erfolgreichsten Alben aller Zeiten in den USA zählen. Mit 38 Millionen verkauften Tonträgern steht dort das letztgenannte „Greatest Hits“-Album derzeit an der Spitze vor Michael Jacksons „Thriller“ (34 Millionen).

Eagles: Erfolgreichstes US-Album und sechs Grammys

Die mit sechs Grammys ausgezeichnete Band tourte über Jahrzehnte hinweg durch die Welt und verkaufte weit über 100 Millionen Platten. 1998 wurden sie in die „Rock and Roll Hall of Fame“ aufgenommen. 2016 war der Gitarrist und Sänger Glenn Frey, eines der Gründungsmitglieder, im Alter von 67 Jahren gestorben.

Auch in Köln und der Region sind die Eagles schon mehrfach aufgetreten. Zuletzt standen sie im Mai 2019 auf der Bühne der Lanxess-Arena. Zuvor hatten sie im Juni 2001, 2009 und 2011 jeweils ein Konzert in der Arena gegeben. Es waren die ersten Konzerte im Rheinland nach einer längeren Pause. Davor spielten sie zuletzt im Mai 1977 in der Düsseldorfer Philipshalle. (mit dpa)