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Kein Angstraum mehrKultur Kostenlos – Kölner Ebertplatz ist interaktiv und vielfältig

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Der Gastronomie-Container mit Hut versorgt Besucher täglich mit Kaltgetränken.

Köln – Angstraum? Das war mal – der Ebertplatz erstrahlt in neuem Glanz, denn seit dem im März 2018 beschlossenen Zwischennutzungskonzept ist sehr viel passiert. Heute ist der Platz ein Ort der kulturellen, partizipativen und interaktiven Nutzung – ein Gemeinschaftsprojekt, das sich nur aufgrund von Kreativität, Solidarität und Leidenschaft zu einem interkulturellen und multifunktionalen Raum des Austauschs und der Kunst entwickelt hat.

Die Zusammenarbeit zwischen Kulturamt, Stadtraummanagement, Pionierpartnern und Arbeitsgruppen hat einen verlorengeglaubten Raum, den man mied, heute zu einem Kunst- und Kulturort gemacht, der für Köln unglaublich wertvoll geworden ist. „Nur so geht es. Das ist auch das Resümee, das wir ziehen können: Die Kraft von Einzelnen hätte sicherlich nicht gereicht“, so Nadine Müseler, Fachreferentin für Kunst der Stadt Köln.

Jeden Donnerstag verschiedene Konzertreihen

Sommerserie

In den Sommerwochen stellt unsere Serie „Kultur kostenlos“ in loser Folge Kunst- und Kulturorte in und um Köln vor, an denen Sie ein paar schöne Stunden oder vielleicht auch einen ganzen Tag verbringen können. Kostenlos natürlich!

Die Initialzündung dafür stellt die Wiederinbetriebnahme des Brunnens dar – seit 1977, entworfen von dem verstorbenen Kölner Künstler Wolfgang Göddertz, das Zentrum des Platzes. Die dafür Verantwortlichen, sein Sohn Grischa und der Verein „Brunnen e.V.“, haben damit nicht nur den Brunnen, sondern folglich und nachhaltig den gesamten Platz wiederbelebt.

Musikalischem Programm kommt am Ebertplatz eine große Bedeutung zu, denn jeden Donnerstag finden verschiedene Konzertreihen statt: An jedem ersten Donnerstag im Monat kommen Familien aus umliegenden Vierteln für das Kinderkonzert „EbertPÄNZ“ zusammen. Die Reihe „Dublab SoundJourney“ lädt an jedem Dritten dazu ein, sich auf eine musikalische Reise zu begeben. Am 15. August geht sie nach Brasilien, denn dann wird die dortige Musikszene beleuchtet.

Lokale Getränke und regionale Produkte

Die Kunsträume in der Passage sind schon seit langer Zeit zentrale Instanzen, die maßgeblich zu der Erhaltung des Platzes beitrugen und -tragen. Das „Labor“ ist ein Ausstellungsraum, der Platz für intermediale Projekte bietet. „Gold+Beton“ leistet mit seinem offenen Programmkonzept wichtige Nachwuchsarbeit und wird multifunktional genutzt. „Bruch&Dallas“ ist ein Ort für innovative und aufstrebende künstlerische Positionen, oftmals mit orts- oder raumbezogenen Arbeiten.

„Euphorie“, für die nächsten fünf Wochen jedoch als „Glasgow“ betitelt, stellt ab dem 26. Juli typographische Arbeiten zweier aus Glasgow stammender Künstler aus. Neben dem Angebot lokaler Getränke werden regionale Produkte präsentiert, außerdem finden diverse thematische Veranstaltungen wie Theaterstücke oder Vorträge statt.

Sommerfest am 20. Juli

Interaktiv und partizipativ sind neben den Kunsträumen vor allem auch die Rolltreppen, denn diesen hat man neues Leben in Form von verschiedenen Kunstinstallationen eingehaucht. Die LED-Treppe „PASS“ möchte den damaligen Diskurs der Zugangskontrolle subversiv verhandeln, denn wer die Treppen besteigt, wird von Klängen und Farben überrascht – Redynamisierung, die zu Teilhabe einlädt. Entschleunigung ist hier außerdem wesentlich, denn je langsamer man geht, desto aktiver wird die Installation. Das jüngst realisierte Projekt „Der Barren“ lädt hingegen zu sportlicher Interaktion ein.

Um die positiven und erfolgreichen Entwicklungen und die dort schon lange ansässigen Kunsträume zu feiern, findet am Samstag, den 20. Juli das jährliche Sommerfest statt, zu dem man eingeladen wird, Ausstellungen, Performances und Konzerte, unter anderem der Kölner Band C.A.R., anzusehen, und gemeinschaftlich zu zelebrieren.

Auf der Agenda: Ein Sportkiosk

Kino, Yoga, Konzerte, Silent Discos, der NRW-weit derzeit einzige analoge Fotoautomat, der Gastrohut und viele weitere Projekte tragen zur Publikumsvielfalt bei und produzieren so neue Erlebnisse. Das ist nämlich das Ziel: „Dass man Erinnerungen positiv codiert und die Wahrnehmung durch diese kleinen Interventionen und die positiven Erfahrungen verändert“, so Müseler.

Als nächstes steht ein Sportkiosk auf der Agenda. Die Idee dafür ist entstanden, als man Mädchen auf dem Platz hat Fußball spielen sehen, was ein schönes Sinnbild ergibt, denn es zeigt: Der Erfolg liegt in der aufmerksamen Beobachtung der Besucher.