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„El Hotzo“ macht sich über Musk lustig„Stell dir vor, der reichste Mann der Welt markiert wegen dir den Bundeskanzler“

Lesezeit 3 Minuten
"El Hotzo", der mit bürgerlichem Namen Sebastian Hotz heißt, spricht bei der Verleihung des Preis für Popkultur. Am 05.04.2023 erscheint sein Debütroman "Mindset". (zu dpa-KORR "Vom Internetphänomen zum Romanautor: «Mindset» von El Hotzo") +++ dpa-Bildfunk +++

„El Hotzo“, der mit bürgerlichem Namen Sebastian Hotz heißt.

Der RBB hatte die Zusammenarbeit mit Satiriker „El Hotzo“ beendet. Der Sender bezeichnete seinen Post zum Trump-Attentat als „menschenverachtend“.

In der Debatte um den kontroversen X-Post von Satiriker Sebastian „El Hotzo“ Hotz hat sich nun auch Elon Musk eingeschaltet. Musk, der zugleich Besitzer des sozialen Netzwerks ist, zeigte sich am Dienstag (16. Juli) empört über das Verhalten von „El Hotzo“ und forderte Bundeskanzler Olaf Scholz zum Handeln auf.

„Jemand, der Donald Trump und mir den Tod wünscht, wird von der deutschen Regierung bezahlt? Bundeskanzler, was ist das?“, schrieb Musk auf X und markierte dabei den offiziellen Account von Olaf Scholz. Vor allem unter Trump-Anhängern hatte „El Hotzos“ Beitrag zum Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten viel Wirbel verursacht.

Zu dem Wirbel hat sich Hotz bislang nicht direkt geäußert. Allerdings reagiert er nun auf seinem Instagram-Kanal auf den Post von Elon Musk: „Es ist so lustig, dass ich während dieser ganzen Sache zufällig bei meinen Eltern war“, schreibt er in einer Instagram-Story. „Stell dir vor, der reichste Mann der Welt markiert wegen eines dummen Tweets von dir den Bundeskanzler, aber deine Mutter hat gesagt, dass du heute abspülen musst.“

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Sebastian „El Hotzo“ Hotz: Elon Musk fordert nach Eklat um Trump-Post Aufklärung von Olaf Scholz

„El Hotzo“ hatte kurz nach dem Attentat auf Donald Trump auf X geschrieben: „Den letzten Bus. Donald Trump. Leider knapp verpasst.“ Anschließend kommentierte er den Beitrag mit: „Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben.“ Der Post war kurz darauf gelöscht worden.

In der rechtspopulistischen Szene hatte es scharfe Kritik an dem Beitrag „El Hotzos“ gegeben. Musks Behauptung, dass er von der Regierung bezahlt würde, stimmt derweil nicht, da der öffentlich-rechtliche Rundfunk kein staatlicher Sender ist.

„El Hotzo“ arbeitete zeitweise als Autor für das „ZDF Magazin Royale“ von Jan Böhmermann, zuletzt hatte er mit „Theoretisch cool“ gemeinsam mit Ilona Hartmann eine Radiosendung beim RBB-Sender Radio Fritz, die monatlich ausgestrahlt wurde.

„El Hotzo“: Empörung nach X-Post zu Trump-Attentat – RBB beendet Zusammenarbeit

Kurz nach „El Hotzos“ Post forderten Nutzer auf X seine Entlassung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk, obwohl er dort nicht angestellt ist. Das ZDF distanzierte sich von dem Beitrag und bekräftige nochmal, dass es derzeit keine Zusammenarbeit mehr mit „El Hotzo“ gebe. Ein RBB-Sprecher nannte den Post „menschenverachtend“.

Am Dienstag bestätigte RBB-Programmdirektorin Katrin Günther, dass die Zusammenarbeit „bis auf Weiteres“ ausgesetzt werden. „El Hotzo“ reagierte nicht direkt auf die Kritik, sondern schrieb auf X nur: „Absolut niemand zwingt einen, Mitleid mit Faschisten zu haben, man kann es ohne die geringste Konsequenz einfach lassen.“

„Menschenverachtend“: ZDF und RBB distanzieren sich von Ex-Böhmermann-Autor „El Hotzo“

Zugleich machte er sich über die Kritik aus der rechtspopulistischen Ecke lustig und postete einen fiktiven Smartphone-Bildschirm, auf dem eine Überweisung von 60.000 Euro durch die GEZ zu sehen ist. Außerdem teilte er eine vermeintliche Mail des „ZDF Magazin Royale“, in der steht: „WTF, du arbeitest noch bei uns?“

„El Hotzo“ ist vor allem auf X, vormals Twitter, durch seine Beiträge bekannt geworden. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er seinen ersten Roman „Mindset“, den er unter anderem in Köln auf der lit.Cologne im Rahmen einer Lesung präsentierte. (shh)