„Nie machen dürfen“Ex-„Tagesschau“-Sprecherin Zervakis mit deutlicher Kritik an ARD
Köln – Die ehemalige „Tagesschau“-Sprecherin Linda Zervakis hat in einem Interview erneut Kritik an den Strukturen bei der ARD und der Nachrichtensendung geäußert. „Die Tagesschau ist heilig. Aber zur Wahrheit gehört auch, ich habe nur abgelesen, was andere für mich geschrieben haben“, sagte die 47-Jährige dem Magazin „Emotion“.
Zervakis hatte im Jahr 2021 überraschend ihre Rolle als „Tagesschau“-Sprecherin aufgegeben und war zu ProSieben ins Privatfernsehen gewechselt. Dort moderiert sie gemeinsam mit Matthias Opdenhövel seit September 2021 das Format „Zervakis & Opdenhövel. Live“.
Ex-„Tagesschau“-Sprecherin Linda Zervakis kritisiert ARD deutlich.
Der Wechsel von der „Tagesschau“ ins Privatfernsehen sei ihr keineswegs leichtgefallen, betonte Zervakis. Aber mit ihrer neuen Sendung könne sie „andere Facetten zeigen“ und sich neu ausprobieren. Bei der ARD wäre so etwas undenkbar gewesen. Bereits zuvor hatte Zervakis in mehreren Interviews über die starren Strukturen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gesprochen.
„Bei ProSieben bin ich nach wenigen Wochen gefragt worden, ob ich ein Triell mit Kanzlerkandidat:innen moderieren möchte. Das war irre, das hätte ich in der ARD nie machen dürfen“, erklärt Zervakis in dem Interview weiter.
Die deutsch-griechische Moderatorin hatte nach ihrem Abschied von der ARD unter anderem den Spotify-Podcast „Gute Deutsche“ produziert. Zudem trat sie in mehreren Formaten zur Bundestagswahl für ProSieben auf und hat auch Gastauftritte in weiteren Formaten des Senders, wie etwa „The Masked Singer“.
Linda Zervakis geht zu ProSieben, Jan Hofer zu RTL
Sie wisse, dass es im Privatfernsehen deutlich mehr auf die Quote ankomme als im öffentlich-rechtlichen. „Ich gehe aber ganz gelassen damit um. In meiner Kinder und Jugend habe ich gelernt, mit wenig Geld auszukommen. [...] Tatsächlich trage ich in mir die Gewissheit: Es geht trotzdem immer weiter.“
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Zervakis war 2021 neben Chefsprecher Jan Hofer und „Tagesthemen“-Moderatorin Pinar Atalay eine von gleich drei Sprecherinnen und Sprechern der ARD-Nachrichtensparte, die sich anstelle des öffentlich-rechtlichen für das Privatfernsehen entschieden. Ihre Abgänge hatten eine Debatte über die Ausrichtung öffentlich-rechtlicher Nachrichtenformate ausgelöst. (shh)