Die amerikanische Sängerin Roberta Flack gewann mehrfach den Grammy. Nun ist sie mit 88 Jahren gestorben.
Trauer um Soul-Legende„Killing Me Softly“-Sängerin Roberta Flack gestorben
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Soul-Sängerin Roberta Flack begleitete sich stets am Piano. (Archivbild)
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Die US-amerikanische Sängerin und Pianistin Roberta Flack ist Medienberichten zufolge im Alter von 88 Jahren am Montag in New York gestorben. Dies berichteten die „New York Times“ unter Berufung auf ihre Managerin Suzanne Koga und die Nachrichtenagentur AP. Laut den Berichten soll Flack an einem Herzstillstand gestorben sein.
Roberta Flack: Soulsängerin stirbt an Herzstillstand
Die Soul-Sängerin, die in den 1970er Jahren mit Hits wie „Killing Me Softly with His Song“ auch in Deutschland bekannt wurde, hatte 2022 bekanntgegeben, wegen einer ALS-Erkrankung nicht mehr singen zu können. ALS ist eine fortschreitende Erkrankung des zentralen Nervensystems. Das Nervensystem der Sängerin sei an diesem bislang nicht heilbaren degenerativen Leiden erkrankt, hatte damals eine Sprecherin der Sängerin gesagt.
Flack wurde als klassische Pianistin ausgebildet und begann ihre professionelle Karriere Ende der 1960er Jahre, nachdem sie von dem Jazzmusiker Les McCann entdeckt worden war. Der Durchbruch gelang ihr, als Clint Eastwood 1971 ihren Song „The First Time Ever I Saw Your Face“ in seinem Film „Sadistico“ verwendete.
Roberta Flack feierte Welthits mit „The First Time Ever I Saw Your Face“ und „Killing Me Softly with His Song“
Dieser Song erreichte 1972 Platz eins der Billboard Pop Charts und wurde mit einem Grammy als „Record of the Year“ ausgezeichnet. 1973 wiederholte sie diesen Erfolg mit „Killing Me Softly with His Song“ und wurde damit die erste Künstlerin, die zweimal hintereinander den Grammy für die beste Platte gewann. In beiden Fällen handelt es sich um eigenwillige Coverversionen: Das betont langsame „The First Time Ever I Saw Your Face“ stammt ursprünglich von Ewan MacColl und „Killing Me Softly with His Song“ wurde erstmals von Lori Lieberman aufgenommen.
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Roberta Flack hält den Grammy-Preis für ihr Album „Killing Me Softly With His Song“, während der Sänger Isaac Hayes (r) der Grammy-Verleihung beiwohnt. Die amerikanische Sängerin und Pianistin ist am Montag im Alter von 88 Jahren gestorben. (Archivbild)
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Neben ihrer erfolgreichen Solokarriere war Flack auch für ihre Duette mit Donny Hathaway bekannt, darunter „Where Is the Love“ und „The Closer I Get to You“. Das gemeinsame Album „Roberta Flack & Donny Hathaway“ von 1972 wurde mit Gold ausgezeichnet und gilt heute als Meilenstein des Soul.
Legendäre Duette mit Donny Hathaway
Hathaways Suizid im Januar 1979 war ein schwerer Schicksalsschlag für Flack, die mit dem Soulsänger auch privat eng befreundet war. Später fand sie in Peabo Bryson einen Nachfolger, mit dem sie sehr erfolgreiche Duette aufnahm, darunter den Hit „Tonight, I Celebrate My Love for You“.
Nach einer Pause veröffentlichte Flack 1988 das Album „Oasis“, das mit dem Titelsong einen Nummer-eins-Hit in den R&B-Charts enthielt. 1991 gelang ihr an der Seite des Reggae-Musikers Maxi Priest mit „Set the Night to Music“ überraschend noch einmal ein Top-Ten-Hit in den USA. Danach wurde es ruhiger um die Sängerin.
1994 folgte das Album „Roberta“ mit Coverversionen. 1999 erschien „Holiday“, eine Sammlung von Weihnachtsliedern. 2012 veröffentlichte sie „Let It Be Roberta“, ein Tributalbum an die Beatles. Es sollte ihr letztes bleiben. Gelegentlich gab sie noch Konzerte, bevor sie sich 2018 endgültig von der Bühne zurückzog. 2023 ehrte der Fernsehsender Arte die Sängerin mit der Dokumentation „Roberta Flack: Legende des Soul“. (mit dpa)