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Verlag hält an Neuauflage festPiper positioniert sich erneut zu kritisiertem Buch von Kabarettistin Monika Gruber

Lesezeit 2 Minuten
Kabarettistin Monika Gruber, hier bei einem Auftritt in der Kölner Lanxess-Arena, ist für ihre deftige Art bekannt.

Kabarettistin Monika Gruber, hier bei einem Auftritt in der Kölner Lanxess-Arena, ist für ihre deftige Art bekannt. Kritiker werfen ihr Rassismus vor. (Archivbild)

Das Buch der Kabarettistin Gruber hatte hohe Wellen geschlagen. Nun sah sich der Piper-Verlag zu einem neuen Statement genötigt.

Der Piper Verlag hat sich erneut zu dem mehrfach kritisierten Buch der umstrittenen Kabarettistin Monika Gruber positioniert. In dem Statement vom Freitag (12. Januar) distanziert sich der Verlag „ausdrücklich von Rassismus“ und „jeglichen Hasskommentaren“, der auf die Veröffentlichung des Buchs gegenüber einer Privatperson folgten. Wie bereits von Piper angekündigt, werden Passagen in Grubers Buch geändert – an der Neuauflage hält der Verlag aber weiter fest.

Buch von Monika Gruber ruft rassistische Anfeindungen hervor

Hintergrund des erneuten Piper-Statements sind Anfeindungen gegen Roma Maria Mukherjee, die in Grubers Buch zunächst mit Namen genannt wurde. Mukherjee, die über Instagram Beiträge zu Büchern veröffentlicht, hatte vor einer Einflussnahme von rechtsextremen Influencerinnen in der textilen Hobby-Szene gewarnt. Eine Warnung, die auch Extremismusforscher aussprechen. Mukherjee schrieb dazu: „Bitte setzt euch aktiv damit auseinander, wer was anbietet und wer Angebote bietet“.

Kabarettistin Gruber griff dies in ihrem Buch „Willkommen im falschen Film“ satirisch auf. Gruber fragt, woran man denn rechtsextreme Strickerinnen erkenne – „an braunen Pullovern, Schals in AfD-Blau oder gar schafswollenen SS-Uniformen?“

Auf die Buchpassage folgte eine öffentliche und harsch geführte Diskussion in sozialen Netzwerken. Mukherjee berichtete von massiven Anfeindungen und Rassismus, viele Nutzerinnen und Nutzer sprangen Mukherjee zur Seite.

Piper Verlag hält an Neuauflage von Monika Grubers Buch fest

Nach öffentlichem Druck sah sich der Piper-Verlag nun wohl erneut zu einem Statement genötigt. Die Buchverleger teilte mit, dass sich in der Literatur „die demokratischen Grundrechte Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit“ widerspiegelten. „Wir empfinden es als demokratisch, wenn darüber diskutiert wird, was Humor und Satire dürfen“, heißt es weiter. Doch diese Debatte dürfe nicht zur Folge haben, „dass sich Menschen im Mittelpunkt von Anfeindungen wiederfinden“.

Doch welche Konsequenzen zieht der Verlag nach den Anfeindungen? „Die physische Ausgabe ist bei Piper derzeit nicht mehr lieferbar“, teilte Piper-Sprecherin Kerstin Beaujean gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. Es werde am Nachdruck gearbeitetet, in dem Textpassagen laut Piper angepasst und Mukherjee nicht mehr namentlich genannt werde. Piper rechnet Ende der kommenden Woche mit der nächsten Auflage.

Weitere Konsequenzen wird der Fall bei Piper aber wohl nicht haben, was auch einige Nutzerinnen und Nutzer in sozialen Netzwerken an dem Piper-Statement kritisierten. Verlagssprecherin Beaujean teilte dazu mit: „Wir bewerten natürlich intern die Vorgänge und arbeiten diese auf.“