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So wird der „Tatort“ aus WienDas Tor zur Hölle ist in Österreich

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Szene aus „Tatort - Das Tor zur Hölle“. Am Sonntag (02.10.22) um 20:15 Uhr bei ARD.

Wien – Der Priester Manfred Gabler (Tino Sekay) wurde ermordet. Wie die Ermittler Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) schnell feststellen, gibt es keine brauchbaren Spuren. Allerdings zeichnet sich das Opfer in zweierlei Hinsicht aus. Der Geistliche ist im kirchlichen Befreiungsdienst, führt also Exorzismen durch. Und er soll in Wien ein Tor zur Hölle gesucht haben.

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Kommissarin Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und ihr Kollege Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) suchen den ehemaligen Zuhälter Günther Dambusch (Roland Düringer) auf.

Daraus ergeben sich eine Reihe von Personen, die die Ermittler bei der Untersuchung des Mordes befragen können. Der Kaplan Raimund (Lukas Watzl), der dem Opfer bei den Exorzismen zur Seite stand, tritt nun an seine Stelle und führt die Rituale fort. Der Psychiater Dr. Sittsam (Sven Eric Bechtolf) arbeitete mit den Geistlichen zusammen, um eine psychische Erkrankung der vermeintlich Besessenen auszuschließen. Die Person, die bei Gablers letztem Termin von Dämonen befreit wurde, ist dagegen nicht aufzufinden.

Tatort-Ermittler Eisner und Fellner werden zur Zielscheibe der Dämonen

Die Fährten sind also alle kalt. Bibi erinnert sich aus ihrer Zeit bei der Sitte an einen ehemaligen Zuhälter Günther Dambusch (Roland Düringer), der seinem Job wegen okkulter Verwicklungen den Rücken gekehrt hat und seitdem als Kenner des Teuflischen gilt. Er bringt sie auf die Spur der Theologie-Dozentin Tea Berkovic (Angela Gregovic), die ein Buch über das Tor zur Hölle schreibt. Eisner fühlt sich in seinem Skeptizismus besonders von dem ganzen Aberglauben provoziert. Und während Bibi mit Albträumen aus ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat, scheint das Urböse plötzlich auch privat bei den Ermittlern anzuklopfen.

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Günther Dambusch (Roland Düringer), Bibi Fellner (Adele Neuhauser), Moritz Eisner (Harald Krassnitzer, 3. v. re.) und Werner Krindl (Günter Franzmeier, kinieend)

Für sehr zart besaitete Menschen ist dieser Tatort wohl nichts, auch wenn die Horror-Elemente die meisten nicht erschrecken dürften. Aus der Beschäftigung mit dieser so alltagsfernen Praxis der Kirche und ihrer Gegenüberstellung mit dem Bösen ergibt sich eine besondere Ästhetik, da auch das Dämonische über christliche Symbolik präsent gehalten wird. Wien ist ein hervorragender Schauplatz für diese Bildsprache.

Mit Goethe dem Teufel auf der Spur

Die Figurenkonstellation gibt viel her, auch wenn Priester, Psychiater und Professorin im Endeffekt sehr ähnlichen philosophischen Input liefern. Roland Düringer spielt seine Rolle als Günther Dambusch überragend. Wo es um den Teufel geht, da regnet es natürlich Faust-Zitate wie: „Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“ Leider gelingt es der Folge nicht, sich stärker auf Goethes Schultern zu stellen und die Tiefe, die eine Konfrontation mit dem puren Bösen beherbergt, für sich zu nutzen. Die eine oder andere gute Idee hätte man konsequenter zu Ende erzählen müssen, wodurch ein unbefriedigendes Gefühl zurückbleibt.

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Mehr Raum für die antagonistischen Kräfte hätte dem Abhilfe verschaffen können und auch für die Auflösung am Ende hätte mehr Zeit nicht geschadet. Die Folge ist aber alles andere als banal, auch wenn gleich die erste Dialogzeile eine Parade an Teufel-Wortspielen einleitet.