Allen Energiespar-Bemühungen zum Trotz bieten Autohersteller vermehrt SUV statt Kleinwagen an. Leser kommentieren diese Entwicklung.
Leserbriefe zu neuen E-Auto-ModellenZu groß, zu schwer, zu teuer
Teure E-Auto-Modelle verzögern Abschied vom Verbrenner
Bei der Produktion von Elektroautos sollten auch die Hersteller von ehemaligen Großserienfahrzeugen nicht nur auf die Marge schauen, sondern bedenken, dass es auch Käufer gibt, die nicht mal eben 45.000 Euro für einen SUV oder 30.000 Euro für einen Kleinwagen mit Basisausstattung ausgeben können. Dazu käme für diese Klientel noch die Einrichtung einer Ladestation, sofern dies in Wohnblocks überhaupt möglich ist.
Ferner fahren diese Kunden das Fahrzeug relativ lange und wenn nach acht oder neun Jahren der Akku den Geist aufgegeben hat, einen Betrag von 10.000 Euro und mehr zu zahlen, ist für die meisten Eigner unmöglich. Diese Autofahrer werden also aus verständlichen Gründen am Verbrennermotor so lange festhalten, wie es geht, zumal wenige Urlauber alle 400 Kilometer einen längeren Ladestopp einlegen wollen. Die angegebenen Reichweiten der E-Autos sind meist Wunschvorstellungen der Hersteller unter optimalen Bedingungen. Herbert Becker Köln
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„Die Autoindustrie muss in Therapie“
Zu groß, zu schwer, zu hässlich – die Autoindustrie muss in Therapie. Solche Platz-, Gewicht- und Leistungsmonster gehören verboten. Es wird höchste Zeit für Demut und weniger Großkotzigkeit. Das sagt einer, der seit Jahrzehnten Ford fährt. David Gerhards Pulheim
„Gebraucht werden kleine, leichte E-Mobile“
Warum nur immer schwere, übergroße E-SUVs, welche große Batterien erfordern und damit wertvolle Rohstoffe verschwenden? Und die weiterhin mehr Platz beanspruchen und dadurch sowohl andere Autofahrer beim Parken beeinträchtigen, besonders aber Radfahrer und Fußgänger, da sie oft die gesetzlichen Mindestabstände nicht einhalten, auch weil die Fahrer die Kleinlaster-ähnlichen Dimensionen ihres Fahrzeugs nicht beherrschen! Die Antwort ist: weil die Autoindustrie mehr an SUVs verdient und sich der kleine Mann oder die kleine Frau so ein Gefährt nicht leisten kann.
Erhaben über den Kleinwagen und diesen die Sicht nehmend, bewegt man sich darin wie in einem Panzer geschützt – beim Unfall zum größeren Schaden des Kleinwagens. Gebraucht werden neben dem Ausbau des ÖPNV kleine, leichte E-Mobile, die nicht die auch klimaschädlichen Nachteile der SUVs haben. Hier sollte der Gesetzgeber im Sinn unserer Umwelt Vorgaben machen. Aber was kündigt Ford als nächstes E-Auto an? Wieder so eine Karosse! Manfred Urbschat Leverkusen
Keine Autos mehr für EU-Otto-Normalverbraucher?
Als Kölner bin ich erleichtert, dass bei Ford trotz der Umstellung von Verbrennungstechnologie auf die weniger komplexe Elektromobilität viele Arbeitsplätze bis 2032 gesichert werden, insbesondere die hoch qualifizierten Jobs in der Produktentwicklung. Laut Ford-Chef Sander hat er allergrößtes Interesse, dass „wir für unsere Kunden in Europa die richtigen Autos entwickeln“.
Hier sollten wir die Entwickler beim Wort nehmen. Es hilft der Umwelt und dem EU-Otto-Normalverbraucher nichts, E-Autos zu bauen, die die Fläche und das Gewicht eines Lieferwagens haben, mit kühlschrankgroßen Motorhauben bestückt sind, ein überbordendes Infotaining-System beinhalten und einen Preis von deutlich über 40.000 Euro haben. Der Durchschnittsfahrer fährt zur Arbeit, macht standortnahe Besorgungsfahrten, fährt in Urlaub – in Summe laut Statistik etwa 10.000 Kilometer pro Jahr.
In meiner Wunschliste für diesen zu entwickelnden Europa-Pkw steht: familienfreundlich, mit Platz für fünf Personen, kein Flächenfresser, was Länge und Breite betrifft, ein Gewicht, das nicht auf groß-dimensionierte Räder gestellt werden muss, mit einer Reichweite von 400 Kilometern, auch im Winter, mit fünf Personen und Heizung. Je ansprechender das Auto, desto größer die Nachfrage. Daraus folgt: kundenfreundlicher Preis aufgrund geringerer Herstellungskosten. Viel Erfolg dem Entwicklungsteam. Wenn Ford das schafft, kann ich meinen jetzt 19 Jahre alten Honda Jazz in Rente schicken. Helmut Werle Rösrath
Zweifel an Zukunftsfähigkeit von E-Autos
Die Vorstellung des neuen Elektro-SUV war sicher ein guter Tag für Köln und die Ford-Werke. Aber war es auch ein guter Tag für die Menschen? Es handelt sich um ein weiteres, tonnenschweres SUV-Monster, das viel Energie benötigt, um diese Masse bewegen und die propagierten Reichweiten erreichen zu können. Statt Kraftstoff benötigt dieser „Panzer“ nun Strom.
In den letzten Jahren sind die Autos immer größer und breiter geworden. Statt Klein- und Mittelklassewagen gibt es bald nur noch ein Sammelsurium an City-SUVs, Midsize-SUVs und Crossovers. Sie alle sind größer, breiter und teurer. Ist das sinnvoll? Anscheinend schon, denn es entspricht dem Kundenwunsch und die Margen bei diesen Typenklassen sind deutlich höher. Das zeigt aber einmal mehr, dass der Autokauf doch oft eine irrationale Sache ist. Wer mit seinem SUV schon einmal in ein Kölner Parkhaus gefahren ist, weiß, was ich meine.
Strom scheint die Zukunft für uns zu sein. E-Autos und Wärmepumpen-Heizungen werden den Verbrauch künftig kräftig steigern. In diesem Lande werden wir versuchen, dies mit regenerativen Energien zu schaffen. Aber wie sieht es um uns aus? Die meisten Länder setzen auf Atomkraft. Weltweit befinden sich hunderte AKWs im Bau. AKWs sind anfällig bei Naturkatastrophen, Kriegen, Anschlägen und es gibt ein Endlagerungsproblem bei strahlenden Abfällen. Wollten wir nicht mit dem Verzicht auf fossile Brennstoffe den Klimawandel entschärfen und die Belastungen für die nächsten Generationen senken? Andreas Jentsch Pulheim