Die Verantwortung für die Krise des 1. FC Köln sehen Leser nicht beim Trainer, sondern bei FC-Geschäftsführung und -Vorstand.
Leserbriefe zum FC„Mit Baumgart geht der Falsche“
Baumgart und die Bosse fanden nicht mehr zueinander (22.12.)
1. FC Köln: „Baumgart stand schon seit Monaten alleine da“
Nüchtern betrachtet ist natürlich der Trainer immer der Hauptverantwortliche, wenn die Ergebnisse nicht stimmen. Und nüchtern betrachtet hat Steffen Baumgart es in dieser Saison nicht mehr geschafft, aus einem limitierten Kader mehr herauszuholen. Das war in den Vorjahren anders. Möglicherweise spielt die Mannschaft jetzt genau auf ihrem Leistungsniveau, die Vorsaisons waren Ausrutscher nach oben.
Ich kreide die aktuelle Misere vor allem der Geschäftsführung in Form von Herrn Keller und dem Vorstand an. Apropos Vorstand: Ist der noch da? Man hat schon seit Wochen nichts mehr vom Masterplan sowie weiteren großartigen Zukunftsvisionen gehört. Im Mitgliederbriefe-Schreiben sind die Herren ja ganz groß; vielleicht wäre es angebracht, sich etwas mehr im Tagesgeschäft zu engagieren.
Alles zum Thema Steffen Baumgart
- 2. Bundesliga „Baumgart wirkt ratlos“ – Hamburg mal wieder im Krisenmodus
- „Geliebter Fußballclub“ 1. FC Köln zeigt sich in neuer Doku in schwierigen Momenten
- „Geht mir manchmal auf die Eier“ Baumgart zeigt HSV-Profi Dompé den Mittelfinger und gibt Erklärung ab
- Hamburger SV Steffen Baumgart holt Ex-Kölner ins Team
- 1. FC Köln vor Elversberg An der Kaiserlinde, wo Große fallen
- Defensive Taktik Steffen Baumgart überrascht bei seiner Köln-Rückkehr
- 1:2 zum Zweitliga-Start 1. FC Köln vergibt Chancen und verliert gegen Baumgarts HSV
Nahezu alle Einkäufe von Herrn Keller haben den Kader nicht verstärkt, sondern sogar eher geschwächt. Was ihn aber nicht davon abhält, ständig zu betonen, dass sein Kader konkurrenzfähig ist, was entweder Sturheit oder Realitätsverlust gepaart mit Naivität bedeutet. Wie sagte er unlängst so schön: Die Mannschaft sollte sich nun endlich einmal straffen – als ob die Spieler sich tatsächlich hängen ließen.
Steffen Baumgart stand schon seit Monaten alleine da, Geschäftsführer und Vorstand duckten sich weg. Man kann ihm sicher vorwerfen, dass er letztlich nicht in der Lage war, eine Spielidee für seine Mannschaft zu entwickeln, die zu den begrenzten Möglichkeiten besser passte. Aber haben die Herren aus Vorstand und Geschäftsführung wirklich geglaubt, mit diesem Kader in der Bundesliga bestehen zu können? Dann muss man ihnen Ahnungslosigkeit unterstellen. Sollten sie sich jedoch der Lage sehr wohl bewusst gewesen sein, muss man ihnen unterlassene Hilfeleistung vorwerfen, beides hat nun zur Folge, dass der 1. FC Köln mit hoher Wahrscheinlichkeit in die 2. Liga absteigen wird.
Es wird noch sehr interessant zu sehen, welcher Trainer verpflichtet wird und wie der dann mit einem besseren Zweitligakader zurechtkommt. Nach zwei guten Saisons also alles wieder beim Alten? Vielleicht gelingt ja doch noch die Rettung, man sollte die Hoffnung als FC-Fan nie aufgeben.Frank Hopstein Krefeld
FC: „Nicht der Trainer hat die Saison verbockt“
Geht's noch? Nicht der Trainer hat die Saison verbockt, sondern die Verkaufs-„Manager“ des FC. Trainer weg und zwei Transferphasen Sperre. Super! Da kann sich der FC ja gleich in die dritte Liga durchreichen lassen. Man sollte Keller in die Wüste schicken und nicht den Trainer, und endlich ein paar starke Offensivspieler holen. Detlef Hanz Troisdorf
1. FC Köln: Neuanfang nötig
Die Entlassung von Steffen Baumgart war mehr als überfällig. Jetzt muss nur noch das Management des 1. FC Köln ausgetauscht werden. Dann gilt es noch Friedhelm Funkel zu reaktivieren, und dann haben wir einen Neuanfang, der nötig ist, um den Verein und die Mannschaft aufzuwecken! Hartmut Barthel Neunkirchen
FC: „Mit Baumgart geht der Falsche“
„Es ist schwer zu verstehen, doch es trifft immer den, der am wenigsten Schuld hat am ganzen Gescheh(e)n“, so hielt es schon Anfang der 70er Jahre der sozialkritische Liedermacher Hannes Wader fest. Mit Steffen Baumgart geht in der Tat genau der Falsche, während der wahre „master of disaster“, der Geschäftsführer Sport, den Bewahrer der FC-Interessen geben darf.
Jeder durchschnittlich intelligente Mensch ohne rosarote FC-Brille konnte oder musste seinerzeit erkennen, dass das „FC-Narrativ“ in Sachen Potocnik wohl kaum vor dem Sportgericht Bestand haben konnte. Statt dem Rechnung zu tragen, haben Keller & Co nicht einmal einen echten Plan B entwickelt. Sich angesichts dieser Ausgangslage allein auf sein Glück zu verlassen, war mehr als fahrlässig. Vielleicht hätte man besser einen Lottoschein ausgefüllt: Chance 1 zu 140 Millionen! Winfried Fischer Köln
FC: Seit 1998 nichts Nennenswertes mehr erreicht
Ich bin 1955 in Köln-Sülz geboren und aufgewachsen. Tschik Cajkovski war unser Nachbar. Als kleiner Junge bin ich oft mit dem Tretroller und später mit dem Fahrrad zum FC-Heim gefahren, um meine Idole spielen zu sehen und mir Autogramme abzuholen. Und heute? Was ist aus diesem angeblichen Traditionsverein geworden? Seit circa 1998 so gut wie nichts Nennenswertes mehr erreicht! Ich möchte hier den ersten Präsidenten Franz Kremer zitieren: „Tradition hat nur dann Sinn, wenn der Wille zu noch größeren Taten vorhanden ist.“ In diesem Sinne. Ulrich Wecker Bad Münstereifel
FC: Baumgart als „Bauernopfer“
An dem jetzigen Saison-Verlauf ist nicht allein der Trainer mangels Können, sondern sehr wesentlich der Geschäftsführer Sport Christian Keller schuld. Er hat wissentlich versäumt, den Qualitätsabgang durch Spieler wie Hector, Skhiri, Öczean und Modeste durch treffsichere Neuverpflichtungen, die auch ihren Preis gehabt hätten, auszugleichen. Stattdessen lieferte er mit seiner Scouting-Abteilung preiswerte „Einkäufe und Ausleihen“, die sich in der aktuellen Saison überwiegend als Fehl-Einkäufe entwickelten.
Für Herrn Keller stand die „Sanierung“ der FC-Finanzen im Vordergrund. So hat er sich auch auf der letzten Mitglieder-Versammlung präsentiert. Herr Keller hat als Führungskraft in seiner Sport-Direktor-Funktion versagt. Das „Bauernopfer“ Baumgarten darf nicht darüber weg täuschen, dass der Fisch vom Kopf her stinkt. Ich wünsche für den 1. FC Köln, dass mit dem auch notwendigen Abgang von Herrn Keller die sportlichen Ziele mit neuen Qualitätsverpflichtungen wieder in den Vordergrund gerückt werden. Dr. Winfried Guski Köln
FC: Danke, Steffen Baumgart, für zwei Jahre großartigen Fußball!
Ja, es macht im Moment wirklich keinen Spaß, sich die Spiele unseres FC anzuschauen. Kaum noch etwas zu sehen vom attraktiven Offensivfußball, mit dem die Mannschaft und das Trainerteam die Fans in den letzten beiden Spielzeiten begeistert haben. Der Hauptgrund hierfür ist, dass der Geschäftsführer Sport die Abgänge guter Spieler nach der letzten Saison, auch aus falscher Sparsamkeit, nicht adäquat hat ersetzen können.
Und dies vor dem Hintergrund einer bereits bekannten und möglichen Transfersperre. Fachlich versagt! Und dann die Verantwortung nach der Niederlage bei Union auf den Trainer und die Mannschaft abzuwälzen: Menschlich versagt! Danke, Steffen Baumgart, für zwei Jahre großartigen Fußball! Der FC – spürbar anders? Leider nicht, aber hoffentlich bald ohne Versager. Dirk Bögemann Bergisch Gladbach
FC: Alles Gute, Steffen Baumgart!
Ich hatte bisher Dietmar Artzinger-Bolten, Armin Veh und Uwe Rapolder für unerreichbare Tiefpunkte auf ihren jeweiligen Posten beim FC gehalten. Seit ein paar Tagen weiß ich, dass es zumindest im Management immer noch tiefer geht. Ich wünsche Steffen Baumgart alles Gute. Möge er bei seinem nächsten Engagement nicht auf solche ignoranten Austeritätsideologen treffen. Claus Göbelsmann Köln
1. FC Köln: Viele Chancen vertan
Und nun hat es, wie fast immer, den Trainer getroffen. Ja, er ist verantwortlich für den sportlichen Bereich und zehn Punkte sind zu wenig. Aber wo sind die Ursachen? Klar und eindeutig bei Herrn Dr. Christian Keller. Es war klar, dass nicht viel Geld vorhanden war, um in den Kader zu investieren. Aber keine seiner Neuverpflichtungen in dieser Saison ist eine Verstärkung, maximal eine Ergänzung. Ein krasses Versagen, das jetzt in Richtung Trainer hin abgelenkt wird.
In der vergangenen Saison wurde Sargis Adamyan für 1,8 Millionen verpflichtet und mit einem Vier-Jahres-Vertrag ausgestattet. Dafür hatte der Verein jedoch kein Geld, den Vertrag von Anthony Modeste noch um ein Jahr zu verlängern. Einen Stürmer mit 20 Toren und mehr nicht zu ersetzen, ist absolut fahrlässig. Modeste ist für den FC kaum zu ersetzen. Dies hatte schon die Saison nach der Qualifikation zur Europa League gezeigt, die mit einem kläglichen Abstieg verbunden war.
Und auch die zweite Chance nach der Qualifikation zur Conference League wurde vertan. Hier hätte mit Bedacht nochmal investiert werden müssen. Das Gegenteil war nun schon zum zweiten Mal der Fall. Christian Keller sollte sich eingestehen, dass er mit der Aufgabe hoffnungslos überfordert ist und zurücktreten, ohne eine Abfindung zu fordern. Dieser Kader ist so schlecht zusammen gestellt, dass er in Liga 2 maximal im Mittelfeld mitspielen würde. Frank Kalscheuer Kerpen
Baumgart-Abgang: Unbegreiflich
Unbegreiflich. Der Trainer wird für die massiven Unzulänglichkeiten der Vereinsführung, insbesondere von Christian Keller, zu Unrecht zur Verantwortung gezogen und muss gehen. Michael Arntz Pulheim
FC: Verlust von Identifikationsfigur Baumgart
Man sollte Sportchef Keller gratulieren. Er hat sich am Donnerstag seinen Bonus für dieses Jahr redlich verdient. Die unbequeme Identifikationsfigur Steffen Baumgart hat endlich das Handtuch geschmissen. Zusammen mit den anderen ahnungslosen Dilettanten aus der Führungsriege kann Keller jetzt doch endlich sein Ding durchziehen. Was immer das auch sein mag? Ich wünsche ihm keinen Erfolg dabei. Claus Ruckes Erftstadt
1. FC Köln: „Es geht nie der Richtige!“
Es geht nie der Richtige! Wenn man sich schon zu den Mechanismen des Systems nicht äußern möchte, dann heißt das noch lange nicht, dass nur der Trainer nicht unantastbar ist. Es hilft auch häufig, sich selbst infrage zu stellen und deutlich zu artikulieren, ob man persönlich in geeigneter Position ist oder in einem gewaltigen Traditionsverein wie dem 1. FC Köln lediglich Zweitklassigkeit an den Tag legt. Wer hat die Mannschaft sportlich zusammengestellt? Wer hat versäumt, frühzeitig Sponsoren und damit Kapital zu besorgen, um das Team erstklassig zu verstärken?
Wer hat zur Personalie Jaka Cuber Potocnik geschwiegen und somit den verheerenden Status Quo mitzuverantworten, in dem sich der 1. FC nach dem Cas-Urteil befindet? Wer droht, endgültig in der Zweitklassigkeit zu versinken und – dank dieser eklatanten Versäumnisse – ohne Chance auf einen direkten Wiederaufstieg zu hoffen? Fragen über Fragen, die die Fangemeinschaft bewegen.
„In jeder Herausforderung liegt immer eine Chance. Genau mit dieser Haltung werden wir nach vorne blicken“, so der Geschäftsführer des 1. FC. Aber man bedenke: „Mit Pfeifen im Walde“ hat sich noch niemand über die Runden gerettet! Walter Bächler Troisdorf
1. FC Köln: „Respekt, Herr Baumgart!“
Respekt, Herr Baumgart, für Ihre Entscheidung, die Zusammenarbeit mit dieser desaströsen Vereinsführung zu beenden. Blamiert und bloßgestellt in erster Linie von Herrn Keller, der es zudem ablehnte, diesen nicht wettbewerbsfähigen Kader zeitig zu verstärken. Ein Mensch mit Charakter wäre zurückgetreten. Bernd Stanek Köln