Nicht hinnehmen will der Heimatverein Morsbach den von der Gemeindeverwaltung für „unvermeidbar“ gehaltenen Abriss der Hängebrücke über die Wisser. Die Aussagen von Detlef Schneider (Bauamt) vor knapp zwei Wochen im Bauausschuss, die 1928 errichtete Brücke könne nicht mehr saniert werden, seien mit Befremden zur Kenntnis genommen worden, heißt es in einem offenen Schreiben des Heimatvereins-Vorstands an Rat und Verwaltung.
Die Brücke wurde kürzlich von der Gemeinde wegen Baumängeln gesperrt, wie allerdings auch schon 2015 einmal. Damals konnte das als „Bismarck-Steg“ bekannte Bauwerk für 30.000 Euro saniert werden.
„Wisserbrücke wichtiger Teil der Wander-Infrastruktur“
„Die Wisserbrücke“, heißt es in dem von Klaus Jung unterzeichneten Schreiben, „ist ein für die Morsbacher unverzichtbarer Bestandteil vieler Erinnerungen und Erlebnisse und wichtiger Teil der Morsbacher Wander-Infrastruktur.“
Das Bauwerk gehöre auch nach Ansicht vieler Bürgerinnen und Bürger, die den Heimatverein darauf angesprochen hätten, längst unter Denkmalschutz gestellt, ein Abbruch wäre ein Desaster. Gemeinsam mit einem Fachmann sei die Hängebrücke in Augenschein genommen worden.
Fachmann hält Verstärkung der Stützen für möglich
Dabei habe sich herausgestellt, dass „sicherheitstechnisch relevante Rostschäden lediglich an den beiden Fußpunkten der bergseitigen Stützkonstruktion vorhanden sind“. Dort seien bereit bei der Sanierung 2015 verstärkende Bauteile eingebaut worden, eine bessere Verstärkung dieser beiden Stützenfüße sei möglich.
Bei allen anderen Bauteilen habe man keine sicherheitsrelevanten Schäden feststellen können, weder an der Stahlseilkonstruktion, noch an der aus Holzbohlen und Stahlquerträgern bestehenden Unterkonstruktion. Zwar entspreche die Höhe des Geländers nicht mehr den heutigen Vorschriften, was allerdings durch das Anbringen eines weiteren Seiles leicht zu beheben sei.
Alles in allem sei ein Abbruch weder gerechtfertigt noch notwendig. Der Heimatverein schlägt der Gemeinde und den Ratsgremien vor, die genannten „Tatbestände“ durch ein Ingenieurbüro bestätigen zu lassen, bei der Suche danach sei man gerne behilflich.