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NewsblogTausende Menschen demonstrieren in Hanau gegen Hetze

Lesezeit 20 Minuten
Demo Hanau 22022020

Menschen halten bei einer Demonstration Schilder unter anderem mit dem Schriftzug "Am I next?" (Bin ich der nächste?) auf dem Freiheitsplatz hoch.

  1. Nach den Schüssen mit elf Toten im hessischen Hanau ermittelt der Generalbundesanwalt wegen Terrorverdachts.
  2. Der mutmaßliche Todesschütze ist ein 43-jähriger Deutscher, der auch seine Mutter umbrachte.
  3. Die Bundesregierung sichert den Angehörigen der Opfer Hilfe zu.

Hanau – Schweres Gewaltverbrechen im hessischen Hanau: Insgesamt elf Menschen sterben nach den tödlichen Schüssen durch den mutmaßliche Täter, der in seinem Bekennerschreiben krude Theorien auflistet.

Im Newsblog halten wir Sie auf dem Laufenden.

Samstag, 22. Februar: 3000 Menschen demonstrieren in Hanau gegen Hetze

Rund 3000 Menschen haben nach Angaben der Polizei am Samstag in Hanau gegen Hetze und Menschenverachtung demonstriert. Sie trugen Plakate mit Aufschriften wie „Muss erst getötet werden, damit Ihr empört seid?“ oder „Menschenrechte statt rechte Menschen“. Für die Demonstration vom Freiheitsplatz in der Innenstadt zu den beiden Tatorten hatten die Veranstalter mit 2000 Teilnehmern gerechnet.

Alles zum Thema Frank-Walter Steinmeier

Der Grünen-Politiker Cem Özdemir legte am Samstag in Hanau einen Kranz für die Opfer des Anschlags nieder. Es sei schwer, Worte zu finden, sagte er auf dem Heumarkt, wo der Attentäter einen Teil seiner Opfer erschoss. Er hoffe, „dass dieses Jahr in die Geschichte eingeht als das Jahr, in dem die Republik ernst macht gegen Rechtsradikalismus“.

Samstag, 22. Februar: Attentäter soll zwei Opfer in ihren Autos erschossen haben

Bislang hieß es, der mutmaßliche Täter von Hanau habe seine Opfer in Bars erschossen. Jetzt kommt heraus, dass er einige Menschen offenbar während seiner Terrorfahrt in Autos tötete. (Mehr Informationen finden Sie hier.)

Zudem rückt der Vater von Tobias R. ins Visier der Ermittler. Der 72-Jährige soll wegen falscher Verdächtigung, übler Nachrede, Falschaussage und Erpressung der Polizei bekannt sein. Ein früherer Freund von Tobias R. habe berichtet, dass er dem Sohn zu Schulzeiten verboten habe, sich mit Migranten anzufreunden.

Samstag, 22. Februar: Grüne legen Aktionsplan gegen Rechtsextreme vor

Nach dem Anschlag in Hanau mit elf Toten dringen die Grünen im Bundestag auf einen schnellen Aktionsplan gegen Rechtsextremismus in Deutschland. Zu den Sofortmaßnahmen sollen ein Krisenstab, ein Rassismus-Beauftragter und schärfere Waffengesetze gehören. Die FDP forderte, kleinere Verfassungsschutzämter zusammenzulegen. Grünen-Chef Robert Habeck sagte der „Passauer Neuen Presse“ (Samstag), die AfD solle als Verdachtsfall durch den Verfassungsschutz beobachtet werden. Zuvor hatte das schon SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil gefordert.

Die Fraktion der Grünen schlägt „Sofortmaßnahmen für eine sichere Gesellschaft“ vor. „Der Rechtsextremismus in Deutschland ist völlig enthemmt“, schreiben die Fraktionschefs Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter sowie die Innen- und Integrationsexperten in dem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Habeck sagte zur Begründung einer Beobachtung der AfD durch den Verfassungsschutz, die Partei schüre Rassismus und leiste Rechtsextremismus Vorschub. Die Relativierungen und Verharmlosungen der Morde von Hanau durch AfD-Politiker seien unerträglich.

In dem Papier fordern sie die Bundesregierung auf, einen Krisenstab mit allen relevanten Akteuren aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft einzurichten. Notwendig sind aus Sicht der Grünen zudem ein Beauftragter gegen Rassismus, eine „verlässliche und dauerhafte Demokratieförderung“ und finanzielle Unterstützung für den Schutz besonders gefährdeter Einrichtungen wie Moscheen und Synagogen. Die Grünen wollen, dass Munition nur noch gelagert werden darf, wo auch geschossen werden darf - bisher sei es Sportschützen möglich, sowohl Waffen als auch Munition zu Hause zu lagern. Zudem reichten die bisherigen Zuverlässigkeitsprüfungen nicht aus.

18.45 Uhr: Polizei zeigt bundesweit mehr Präsenz

Nach dem Anschlag in Hanau hat Bundesinnenminister Horst Seehofer eine stärkere Polizeipräsenz in ganz Deutschland angekündigt. Gesetze sollen aber nicht verschärft werden. Moscheen und andere „sensible Einrichtungen“ werden verstärkt überwacht, wie der CSU-Politiker am Freitag in Berlin sagte. Die Bundespolizei werde an Bahnhöfen, Flughäfen und an den Grenzen präsent sein. (dpa)

17.00 Uhr: Angehörigen der Opfer wird schnelle finanzielle Hilfe zugesichert

Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Edgar Franke (SPD), hat den Angehörigen der Opfer von Hanau schnelle finanzielle Hilfe zugesichert. Aus dem Fonds für Härteleistungen könnten innerhalb von zwei Wochen Soforthilfen ausgezahlt werden, sagte Franke den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Samstagsausgaben). Für Ehepartner, Kinder und Eltern von Getöteten seien das 30.000 Euro, für Geschwister 15.000 Euro. „Das kann das schreckliche Leid des Verlusts der eigenen Eltern oder Kinder nicht lindern. Aber zumindest ist es eine Hilfe für die nötigsten Dinge, die in diesem Moment wichtig sind“, fügte Franke hinzu. Darüber hinaus gebe es Leistungen nach dem neuen Sozialgesetzbuch 14, etwa die Zahlung von Hinterbliebenenrenten und die Übernahme von Beerdigungskosten. Die Familien benötigten Unterstützung. Zugleich warnte Franke vor einer zu starken Fixierung der öffentlichen Debatte auf den mutmaßlichen Täter. Es gehe darum, die Perspektive der Opfer einzunehmen und „nicht immer nur die des Täters“. Derweil bestellte die hessische Landesregierung einen Beauftragten für die Opfer und Angehörigen der mutmaßlich rassistisch motivierten Gewalttat von Hanau. Generalstaatsanwalt Helmut Fünfsinn solle sich als zentraler Ansprechpartner insbesondere um die persönlichen Anliegen der Betroffenen kümmern und den Kontakt mit den zuständigen Behörden koordinieren, teilten Ministerpräsident Volker Bouffier und Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (beide CDU) mit. Fünfsinn steht demnach auch in engem Austausch mit den Opferbeauftragten der Stadt Hanau, Maria Haas-Weber und Silke Hoffmann-Bär, sowie dem Beauftragten der Bundesregierung, Franke. Am Mittwochabend hatte ein 43-jähriger Deutscher in Hanau neun Menschen mit ausländischen Wurzeln getötet, später wurde er ebenso wie seine 72-jährige Mutter tot in seiner Wohnung aufgefunden. (AFP)

16.20 Uhr: Landeskriminalamt nennt Staatsangehörigkeiten der Opfer

Das hessische Landeskriminalamt (LKA) hat die Nationalitäten der Opfer des rassistischen Anschlags von Hanau aufgelistet. Drei der Toten haben eine deutsche Staatsangehörigkeit, zwei eine türkische, eine bulgarische und eine rumänische. Ein Mensch kommt aus Bosnien-Herzegowina, und ein Opfer hat eine deutsche und afghanische Staatsangehörigkeit. Die Angaben gehen aus einer E-Mail des LKA hervor, die an die Stadt Hanau ging.Hinzukommen bei den Toten die deutsche Mutter (72) des Attentäters und der 43-jährige Sportschütze, der nach den Schießereien in Hanau seine Mutter und sich umbrachte. Unter den Verletzten sind laut LKA je zwei Menschen mit deutscher und türkischer Staatsangehörigkeit und einer mit deutsch-afghanischer Zugehörigkeit.

11.50 Uhr: Generalbundesanwaltschaft bestätigt Kontakt mit Täter im November

Generalbundesanwalt Peter Frank hat bestätigt, dass die Bundesanwaltschaft schon im vergangenen November Kontakt mit dem mutmaßlichen Attentäter von Hanau hatte. Damals sei bei seiner Behörde eine Anzeige des Mannes eingegangen. Er habe darin Strafanzeige gegen eine unbekannte geheimdienstliche Organisation gestellt und darin zum Ausdruck gebracht, dass es eine übergreifende große Organisation gebe, die vieles beherrsche, „sich in die Gehirne der Menschen einklinkt und dort bestimmte Dinge dann abgreift, um dann das Weltgeschehen zu steuern“.

In der Anzeige waren nach Franks Angaben keine rechtsextremistischen oder rassistischen Ausführungen enthalten. Man habe aufgrund dieses Schreibens kein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

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Auch der Vater des mutmaßlichen Täters sei in der Vergangenheit im Kontakt mit Behörden aufgefallen, durch verschiedene Schreiben, wie Beschwerden. Der Mann sei bei der „Wohnungsöffnung“ des mutmaßlichen Täters in der Nacht zum Donnerstag angetroffen worden. Er sei aber kein Beschuldigter des Ermittlungsverfahrens, sondern im Zeugenstatus.

Seehofer ap neu

Innenminister Horst Seehofer bei seinem Besuch in Hanau.

10.50 Uhr: Horst Seehofer will Polizeipräsenz in ganz Deutschland erhöhen

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die Gewalttat von Hanau als rechtsterroristischen Terroranschlag bezeichnet. „Die Tat in Hanau ist eindeutig ein rassistisch motivierter Terroranschlag“, sagte er am Freitag in Berlin. Es sei der „dritte rechtsterroristische Anschlag in wenigen Monaten.

„Die Gefährdungslage durch Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus ist in Deutschland sehr hoch“, sagte Seehofer weiter. Wegen möglicher Nachahmungstäter, Wut und Emotionalisierung habe er mit den Innenministern der Länder ein konkretes Vorgehen zum Schutz der Bevölkerung abgestimmt.

„Wir werden die Polizeipräsenz in ganz Deutschland erhöhen. Wir werden sensible Einrichtungen verstärkt überwachen, insbesondere auch Moscheen.“ Seehofer kündigte an, dass die Bundespolizei die Länder mit Personal und Sachausstattung unterstützt werde. „Und wir werden eine hohe Präsenz der Bundespolizei an Bahnhöfen, Flughäfen und im grenznahen Raum gewährleisten.“

09:15 Uhr: Integrationsbeauftragte fordert gemeinsames "Wir"

Die Integrationsbeauftragte des Bundes, Annette Widmann-Mauz, hat nach dem Anschlag in Hanau zu einem stärkeren Zusammenhalt in der Gesellschaft aufgerufen. „Es braucht ein Klima in unserem Land, das zu einem gemeinsamen „Wir“ kommt und nicht Menschen gegeneinander stellt“, sagte die CDU-Politikerin am Freitag im ARD-„Morgenmagazin“. Man dürfe im Alltag nicht hinnehmen, dass Menschen herabgewürdigt würden, nur weil sie einen anderen Glauben hätten oder aus einem anderen Land stammten. „Dagegen müssen wir aufstehen, im ganz persönlichen Umfeld am Stammtisch, Arbeitsplatz, in der Schule.“

Sie werde alle Ressorts in der Bundesregierung noch einmal abfragen, ob genug getan werde. Widmann-Mauz brachte auch die Einsetzung einer Expertenkommission ins Spiel, die sich mit der Frage beschäftigen könnte, wie Muslimfeindlichkeit in Deutschland besser bekämpft werden könne.

7.10 Uhr: Eines des Todesopfer von Hanau war Rumäne

Eines der Todesopfer des mutmaßlich rassistisch motivierten Anschlags von Hanau stammt offenkundig aus Rumänien. Das bestätigte der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis in der Nacht zum Freitag auf Twitter. Er habe mit Bestürzung vom Tod eines rumänischen Staatsbürgers erfahren, schrieb Iohannis, der sich wegen des mehrtägigen EU-Gipfels in Brüssel aufhielt. Rumänischen Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Todesopfer um einen 23 Jahre alten Mann.

Freitag, 21. Februar: FDP fordert mehr staatlichen Druck auf AfD

Nach den rassistisch motivierten Morden von Hanau hat die FDP Konsequenzen für die staatliche Sicherheitspolitik verlangt. „Es braucht eine Generalrevision aller bisherigen und aller geplanten Maßnahmen im Kampf gegen gewaltbereite Rechtsextremisten“, sagte FDP-Innenexperte Konstantin Kuhle der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Freitag). Insbesondere der Umgang mit der AfD müsse verändert werden. „Der Verfolgungsdruck auf die Überschneidung von Rechtsterrorismus und AfD muss nach Hanau deutlich zunehmen“, forderte der FDP-Politiker.

Donnerstag, 20. Februar, 21.10 Uhr: Bernie Sanders verurteilt Gewalttat von Hanau

Der Anschlag in Hanau zeigt nach Ansicht des US-Präsidentschaftsbewerbers Bernie Sanders die „tragischen Kosten“ von ausländerfeindlichem Eifer. Die von einem „rechten Terroristen“ begangenen „Morde“ zeigten, dass solche Kräfte ihre Macht durch das Verbreiten von „Spaltung und Hass“ festigen wollten, erklärte Sanders am Donnerstag auf Twitter.

Er werde sich als Präsident für Einheit und Verständigung einsetzen. Sanders bewirbt sich derzeit um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten.

20.15 Uhr: Alle Opfer hatten eine Migrationsgeschichte

Laut Generalbundesanwalt Frank hatten alle Opfer einen Migrationshintergrund. Sie waren nach Angaben der Karlsruher Behörde zwischen 21 und 44 Jahren alt, unter ihnen waren demnach sowohl ausländische als auch deutsche Staatsangehörige. Fünf der Getöteten waren nach Angaben der amtlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu Staatsbürger der Türkei.

19.55 Uhr: 5000 Menschen auf Hanauer Marktplatz

Nach der Gewalttat in Hanau hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei einer Mahnwache auf dem Markt der hessischen Stadt zu Zusammenhalt aufgerufen. „Was geschehen ist, das schlägt eine tiefe Wunde in diese Stadt“, sagte er am Donnerstagabend auf dem gut gefüllten Marktplatz. „Eine Wunde, die nur heilen wird, wenn wir Gemeinsamkeit nicht nur in der Stunde des Schreckens zeigen, sondern auch an den Tagen, die kommen und auf Dauer zeigen.“ Nach Polizeiangaben waren rund 5000 Menschen bei der Mahnwache.

19.15 Uhr: Schweigeminute vor Europa League-Spiel in Frankfurt

Mit einer Schweigeminute vor dem Spiel der Fußball-Europa League zwischen Eintracht Frankfurt und Red Bull Salzburg ist den Opfern der Gewalttat von Hanau gedacht worden. Zudem spielten beiden Mannschaften am Donnerstagabend in der mit 47.000 Zuschauern ausverkauften Commerzbank-Arena mit Trauerflor.

Wie der Bundesligist mitteilte, geschieht dies „in Gedenken an die Betroffenen und als klares Zeichen gegen jegliche Form von Rassismus und Extremismus“. Hanau liegt etwa 20 Kilometer östlich von Frankfurt.

Hanau ist eine Fan-Hochburg der Eintracht, auch mit Anhängern mit Migrations-Hintergrund“, sagte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann vor dem Spiel.

19.10 Uhr: Hunderte Menschen bei Gedenkfeier am Brandenburger Tor

Politiker Brandenburger Tor

Katrin Göring-Eckardt, Annalena Baerbock, Paul Ziemiak,Claudia Roth, Christian Lindner, Michel Friedman und Lars Klingbeil gedenken Hand in Hand der in Hanau getöteten Menschen am Brandenburger Tor.

Mehrere Hundert Menschen, darunter etliche prominente Politiker, haben am Donnerstagabend in Berlin am Brandenburger Tor der Opfer des Anschlags von Hanau gedacht. Sie bildeten eine große Menschenkette rund um das Tor. Einige hielten Kerzen in den Händen und legten Blumen an dem Bauwerk ab. Vereinzelt waren Europaflaggen zu sehen. Auf einem Schild stand zu lesen: „Wir trauern um die Opfer von Hanau, Halle, Kassel, Mölln etc. Stoppt Hass und Hetze in den asozialen Medien“.

Zuvor hatten sich rund 20 Politiker verschiedener Parteien an den Händen gefasst und eine Schweigeminute abgehalten. Zu ihnen zählten die beiden Bundes- und Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Annalena Baerbock und Katrin Göring-Eckardt, FDP-Chef Christian Lindner, SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil und der SPD-Fraktionsvorsitzende im Berliner Abgeordnetenhaus, Raed Saleh. Danach gingen die Bundespolitiker geschlossen zum Bundestag zurück.

19.05 Uhr: Frank-Walter Steinmeier: Wir stehen zusammen gegen den Hass

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Bürger in Deutschland nach dem mutmaßlich rechtsradikal motivierten Anschlag von Hanau zur gegenseitigen Rücksichtnahme und zum Zusammenhalt aufgerufen. „Heute ist die Stunde, in der wir zeigen müssen: Wir stehen als Gesellschaft zusammen, wir lassen uns nicht einschüchtern, wir laufen nicht auseinander“, sagte er am Donnerstabend bei einer Trauerfeier in Hanau.

Steinmeier-Rede Hanau Zuschauer

Zu der Rede von Frank-Walter Steinmeier kamen Tausende Menschen nach Hanau.

Steinmeier nannte den Anschlag, bei dem ein 43-Jähriger neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen und anschließend seine Mutter und sich selbst getötet hat, eine „Terrortat“. „Denn das heißt doch Terror: durch Gewalt und Tod Schrecken zu verbreiten, Angst zu machen, uns auseinander zu treiben.“

Der Bundespräsident, der von seiner Frau Elke Büdenbender begleitet wurde, betonte: „Wir stehen zusammen, wir halten zusammen, wir wollen zusammen leben. Und wir zeigen es wieder und wieder. Das ist das stärkste Mittel gegen den Hass.“

„Was hier heute Nacht in Hanau geschehen ist, das macht uns fassungslos, das macht uns traurig, und es macht uns zornig“, sagte Steinmeier. Nichts könne den Angehörigen den Schmerz um verlorene geliebte Menschen nehmen. „Nichts kann diese sinnlose Tat erklären, und nichts wird sie ungeschehen machen können.“

18 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gedenkt der Opfer

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Tatorte des mutmaßlich rassistisch motivierten Anschlags in Hanau besucht. Gemeinsam mit anderen Politikern, darunter Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), und seiner Frau Elke Büdenbender gedachte er dort am Donnerstag mit einer Schweigeminute der Opfer. Anschließend wollte Steinmeier bei einer Mahnwache der Stadt Hanau auf dem Marktplatz eine kurze Ansprache halten.

16.30 Uhr: Todesschütze durfte seit 2013 Waffen besitzen

Der mutmaßliche Todesschütze von Hanau hat nach Auskunft der zuständigen Kreisbehörde im Jahr 2013 eine waffenrechtliche Besitzerlaubnis bekommen. Ein Jahr später sei die erste Waffe darauf eingetragen worden, sagte ein Sprecher des Main-Kinzig-Kreises am Donnerstag in Gelnhausen.

In der Waffenbesitzkarte des Sportschützen seien zuletzt zwei Waffen eingetragen gewesen. Im Jahr 2019 sei die Erlaubnis überprüft worden. Dabei werde etwa geschaut, ob die Waffen ordnungsgemäß aufbewahrt werden, sagte der Kreissprecher. Alle Informationen seien den Ermittlern zur Verfügung gestellt worden. Der mutmaßliche Täter besaß nach Erkenntnissen der Behörde keinen Jagdschein.

15.05 Uhr: Täter hatte laut Generalbundesanwalt eine „zutiefst rassistische Gesinnung“

Peter Frank

Peter Frank, Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof

Der Todesschütze von Hanau hatte nach Angaben von Generalbundesanwalt Peter Frank eine „zutiefst rassistische Gesinnung“. Das habe die Auswertung von Videobotschaften und einer Art Manifest auf dessen Internetseite ergeben, sagte Frank am Donnerstag in Karlsruhe.

14.20 Uhr: Neun Opfer haben Migrationshintergrund

Der Todesschütze von Hanau hat neun Menschen mit Migrationshintergrund getötet - und seine Mutter. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag zudem aus Sicherheitskreisen erfuhr, haben vier der fünf Verletzten ausländische Wurzeln.

13.30 Uhr: Fünf türkische Staatsbürger unter den Opfern – Schwangere wohl auch getötet

Unter den Todesopfern in Hanau sind nach einem Bericht der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu auch fünf türkische Staatsbürger. Die staatliche Nachrichtenagentur berief sich am Donnerstag auf den türkischen Botschafter in Berlin Ali Kemal Aydin.

Eine zweifache Mutter soll ebenfalls unter den Opfern sein. Sie soll auch schwanger gewesen sein. Das berichtet die Bild-Zeitung.

13 Uhr: Das Minutenprotokoll der Nacht

gegen 22.00 Uhr: In Hanau fallen in zwei Shisha-Bars und in einem Kiosk Schüsse.

gegen 23.30 Uhr: Medien vermelden nach Polizeiangaben, dass in Hanau mehrere Menschen erschossen wurden.

0.18 Uhr: Das Polizeipräsidium Südosthessen gibt per Pressemitteilung die Großfahndung nach „noch unbekannten Tätern“ bekannt.

0.49 Uhr: In einer Pressemeldung der Polizei wird bestätigt, dass „acht Personen tödlich verletzt wurden“.

5.03 Uhr: Per Twitter teilt die Polizei Südosthessen mit, dass der mutmaßliche Täter leblos in seiner Wohnung gefunden wurde. Spezialkräfte entdecken dort eine weitere Leiche. Die Zahl der Toten liegt mittlerweile bei insgesamt elf.

gegen 7.30 Uhr: Aus Sicherheitskreisen wird bekannt, dass ein Bekennerschreiben und ein Video gefunden wurden. Der Clip, der zunächst noch im Internet zu sehen war, wurde vor wenigen Tagen ins Netz gestellt. Ein Hinweis auf die Tat ist darin nicht enthalten.

12.45 Uhr: Bundespräsident Steinmeier reist nach Hanau

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sein Entsetzen über die „terroristische Gewalttat in Hanau“ zum Ausdruck gebracht und will die hessische Stadt besuchen. Der Bundespräsident betonte am Donnerstag in Berlin: „Meine tiefe Trauer und Anteilnahme gelten den Opfern und ihren Angehörigen. Den Verletzten wünsche ich baldige Genesung. Ich stehe an der Seite aller Menschen, die durch rassistischen Hass bedroht werden. Sie sind nicht allein.“

Steinmeier wollte wegen der Gewalttat am Donnerstagnachmittag nach Hanau reisen. Das bestätigte das Bundespräsidialamt.

Merkel afp neu

Bundeskanzlerin Angela Merkel

12.30 Uhr: Bundeskanzlerin Merkel: „Rassismus ist ein Gift“

Der Täter von Hanau hat nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wahrscheinlich aus rechtsextremistischen Motiven gehandelt. Derzeit deute „vieles darauf hin, dass der Täter aus rechtsextremistischen, rassistischen Motiven gehandelt hat“, sagte Merkel am Donnerstag in Berlin.

„Rassismus ist ein Gift, der Hass ist ein Gift. Und dieses Gift existiert in unserer Gesellschaft und es ist Schuld an schon viel zu vielen Verbrechen“, fügte die Kanzlerin hinzu.

12 Uhr: Erdogan verurteilt Tat von Hanau

Die Türkei hat die Gewalttaten mit mehreren Toten in Hanau als „rassistischen Angriff“ verurteilt und eine schnelle Aufklärung gefordert. „Wir erwarten von den deutschen Behörden maximale Anstrengungen, um den Vorfall aufzuklären“, schrieb der Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Ibrahim Kalin, am Donnerstag auf Twitter.

Erdogan ap neu

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan

In dem Fall hat der Generalbundesanwalt die Ermittlungen wegen Terrorverdachts übernommen. Kalin sprach von einem „rassistischen Angriff“ und „unseren Bürgern“, die bei der Tat ums Leben gekommen seien. Unter den Todesopfern sind nach ersten Erkenntnissen der deutschen Sicherheitsbehörden viele Menschen mit Migrationshintergrund. Ob unter ihnen auch ausländische Staatsbürger sind, war zunächst nicht bekannt. „Rassismus ist ein kollektiver Krebs“, fügte Kalin hinzu.

11.40 Uhr: Maas ruft zu Kampf gegen rechten Terror auf

Nach der Gewalttat in Hanau hat Außenminister Heiko Maas (SPD) zu verstärktem Kampf gegen rechten Terror aufgerufen. „Rechtsterrorismus ist wieder zu einer Gefahr für unser Land geworden“, betonte Maas am Donnerstag auf Twitter. Es sei längst Zeit zu erkennen: „Demokratie muss sich wehren gegen die Feinde der Freiheit.“ Das gelte für den Rechtsstaat. „Das gilt aber auch für uns alle.“

Täter Hanau GI neu

Der mutmaßliche Täter von Hanau. 

11.45 Uhr: Bayerns Innenminister: Tat hat rechtsradikalen Hintergrund

Nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat die Tat in Hanau einen rechtsradikalen Hintergrund. Der 43-jährige Deutsche habe „eine Reihe überwiegend aus dem Ausland stammender Menschen erschossen“, sagte der CSU-Politiker am Donnerstag in München nach einer Telefonschalte der Innenminister von Bund und Ländern. Man müsse aufgrund aufgefundener Materialien davon ausgehen, „dass es sich um einen rechtsradikalen, ausländerfeindlichen Hintergrund handelt“.

11.15 Uhr: SPD-Chef Norbert Walter-Borjans verzichtet auf Karneval

Norbert Walter-Borjans, der neue Parteichef der Bundes-SPD, verzichtet nach dem Attentat von Hanau auf seine Teilnahme an Karnevalsveranstaltungen in Köln. „Es ist furchtbar, und ich will den Jecken in Köln und anderswo den Spaß an d‘r Freud nicht nehmen“, sagte der Politiker.

11.05 Uhr: Von der Leyen „zutiefst erschüttert“

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich entsetzt über die Gewalttat von Hanau gezeigt. „Die Tragödie, die sich gestern Nacht in Hanau ereignet hat, hat mich zutiefst erschüttert“, schrieb die CDU-Politikerin am Donnerstag auf Twitter. Ihre Gedanken seien bei den Familien und Freunden der Opfer. Ihnen sprach von der Leyen ihr Beileid aus. „Wir trauern heute mit Ihnen.“

10.50 Uhr: Viele Opfer mit Migrationshintergrund

Unter den Todesopfern von Hanau sind nach ersten Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden viele Menschen mit Migrationshintergrund. Ob unter ihnen auch ausländische Staatsbürger sind, war zunächst nicht bekannt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Sicherheitskreisen.

Hanau afp Tatort neu

Forensic-Beamte untersuchen den Tatort in Hanau.

10.10 Uhr: Mutter lag auch tot in Wohnung

Bei dem mutmaßlichen Täter von Hanau handelt es sich nach Angaben des hessischen Innenministers Peter Beuth (CDU) um einen 43-jährigen Deutschen aus Hanau. Die bisherigen Ermittlungen deuteten auf ein „fremdenfeindliches Motiv“ hin, sagte Beuth am Donnerstag im hessischen Landtag in Wiesbaden. Der Verdächtige war demnach weder dem Verfassungsschutz noch der Polizei bekannt.

In seiner Wohnung fanden die Ermittler den Mann und seine 72-jährige Mutter tot auf, wie Beuth sagte. Es gebe keine Hinweise auf weitere Täter. Die Bundesanwaltschaft habe den „Verdacht einer terroristischen Gewalttat“. Die Karlsruher Behörde hatte die Ermittlungen zuvor an sich gezogen.

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Der Tatort in Hanau ist weiträumig abgesperrt.

10 Uhr: Hessischer Innenminister: Verdacht auf Terror

Die Generalbundesanwaltschaft ermittelt nach der Gewalttat in Hanau laut dem hessischen Innenminister Peter Beuth wegen Terrorverdachts. Nach jetzigen Erkenntnissen sei ein fremdenfeindliches Motiv durchaus gegeben, sagte Beuth (CDU) am Donnerstag im Landtag in Wiesbaden.

9.45 Uhr: Verdächtiger bisher nicht polizeilich in Erscheinung getreten

Der mutmaßliche Täter von Hanau war zuvor nicht im Visier der Ermittler. Der Mann sei weder als fremdenfeindlich bekannt gewesen noch polizeilich in Erscheinung getreten, sagte Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) am Donnerstag im Wiesbadener Landtag. Er verurteilte die Gewalttaten. „Das ist ein Anschlag auf unsere freie und friedliche Gesellschaft“, sagte Beuth.

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SEK-Beamte in der Nähe des Tatorts in Hanau.

9.30 Uhr: Angela Merkel sagt Besuch in Halle ab

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat wegen des Gewaltverbrechens mit vielen Toten in Hanau einen geplanten Besuch in Sachsen-Anhalt abgesagt. Sie werde an diesem Donnerstag nicht wie geplant zum Amtswechsel an der Nationalen Akademie der ‎Wissenschaften Leopoldina nach Halle fahren, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert im Kurznachrichtendienst Twitter mit. „Die Bundeskanzlerin lässt sich fortlaufend über den Stand der Ermittlungen in Hanau unterrichten.“

Hanau afp Tatort neu

Forensic-Beamte untersuchen den Tatort in Hanau.

9.20 Uhr: Bundesanwaltschaft sieht Anhaltspunkte für fremdenfeindliche Motive

Die Bundesanwaltschaft ermittelt aufgrund von „Anhaltspunkten für eine fremdenfeindliche Motivation“. Die Behörde habe die Ermittlungen wegen einer „besonderen Bedeutung des Falls“ übernommen, sagte ein Behördensprecher am Donnerstag in Karlsruhe. Genauere Angaben machte die Bundesanwaltschaft zunächst nicht.

9 Uhr: Täter hat einstündiges Bekennervideo im Internet verbreitet

Medienberichte zufolge haben die Ermittler vom mutmaßlichen Täter neben einem Bekennerschreiben auch ein Video sichergestellt. Das berichtete der Hessische Rundfunk am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Sicherheitskreise. Beides werde nun ausgewertet.

Die „Bild“-Zeitung berichtete, der mutmaßliche Täter habe in dem Bekennerschreiben „wirre Ansichten, viele davon auch rechtsradikaler Natur“ geäußert. Die Polizei und die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main bestätigten die Berichte zunächst nicht.

Hanau afp neu

Der Tatort in Hanau ist weiträumig abgesperrt.

8.30 Uhr: Generalbundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen

Nach mehreren Gewalttaten mit vielen Toten in Hanau hat der Generalbundesanwalt bereits in der Nacht die Ermittlungen wegen der besonderen Bedeutung des Falls übernommen. Das sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Donnerstag. Nach dpa-Informationen sind Hinweise auf eine ausländerfeindliche Motivation des mutmaßlichen Täters der Grund. Zuvor hatte der „Spiegel“ berichtet.

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Polizeikräfte transportieren einen BMW vor der Wohnung des mutmaßlichen Täters ab.

8.15 Uhr: Täter veröffentlichte Video auf youtube

Nach Informationen aus Sicherheitskreisen hat der mutmaßliche Täter wenige Tage vor der Tat ein Video bei Youtube veröffentlicht. In diesem Video spricht der Mann in fließendem Englisch von einer „persönlichen Botschaft an alle Amerikaner“. Der Clip, der am Donnerstagmorgen weiter im Internet zu sehen war, wurde offensichtlich in einer Privatwohnung aufgenommen, ins Netz gestellt wurde er vor wenigen Tagen.

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Hanau: SEK-Beamte sind in der Nähe eines Tatorts im Einsatz.

Darin sagt der Mann, in den USA existierten unterirdische Militäreinrichtungen, in denen Kinder misshandelt und getötet würden. Dort würde auch dem Teufel gehuldigt. Amerikanische Staatsbürger sollten aufwachen und gegen diese Zustände „jetzt kämpfen“. Ein Hinweis auf eine bevorstehende eigene Gewalttat in Deutschland ist in dem Video nicht enthalten. Das Motiv des Verbrechens mit insgesamt elf Toten blieb zunächst unklar.

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Der Tatort: Eine Shisha Bar in Hanau.

8 Uhr: Ermittler finden wohl Bekennerschreiben und Video

Bei dem mutmaßlichen Täter ist Medienberichten zufolge ein Bekennerschreiben gefunden worden. Auch ein Video sei sichergestellt worden, berichtete der Hessische Rundfunk am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Sicherheitskreise. Beides werde nun ausgewertet. Die „Bild“-Zeitung berichtete, der mutmaßliche Täter habe in dem Bekennerschreiben „wirre Ansichten, viele davon auch rechtsradikaler Natur“ geäußert. Die Polizei und die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main bestätigten die Berichte zunächst nicht.

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Hanau: Polizei und Rettungskräfte sind im Stadtteil Heumarkt im Einsatz.

7.10 Uhr: Bundesregierung reagiert bestürzt

Die Bundesregierung hat bestürzt auf das schwere Gewaltverbrechen in Hanau mit bislang elf Toten reagiert. „Die Gedanken sind heute morgen bei den Menschen in #Hanau, in deren Mitte ein entsetzliches Verbrechen begangen wurde“, schrieb Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstagmorgen auf Twitter. „Tiefe Anteilnahme gilt den betroffenen Familien, die um ihre Toten trauern“, fügte er hinzu. Seibert äußerte die Hoffnung, dass die Verletzten bald wieder gesund werden.

7 Uhr: Hanaus Oberbürgermeister spricht seine Anteilnahme aus

Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) hat den Opfern seine Anteilnahme ausgesprochen. „Meine Gedanken sind bei den Familien und Freunden der Opfer. Ihnen gilt mein tief empfundenes Beileid“, teilte er am Donnerstagmorgen auf Facebook mit. „Nach den schrecklichen Ereignissen dieser Nacht hat unsere Stadt elf Todesopfer zu beklagen. Nach Informationen der Polizei ist darunter auch der vermutliche Täter.“ Die genauen Hintergründe dieser Tat würden noch ermittelt werden.

6.45 Uhr Kitas und Schulen bleiben in Hanau geschlossen

Der Bürgermeister teilte zudem mit, dass eine Schule sowie zwei Betreuungseinrichtungen für Kinder am Donnerstag nicht geöffnet seien. „Aufgrund der noch gesperrten Zufahrten und laufenden Ermittlungen bleiben die Heinrich-Heine-Schule und die Kinderburg und Kinderhaus West geschlossen“, schrieb Kaminsky.

6.30 Uhr: Bundesregierung reagiert bestürzt

Die Bundesregierung hat bestürzt auf das schwere Gewaltverbrechen in Hanau mit bislang elf Toten reagiert. „Die Gedanken sind heute morgen bei den Menschen in #Hanau, in deren Mitte ein entsetzliches Verbrechen begangen wurde“, schrieb Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstagmorgen auf Twitter. „Tiefe Anteilnahme gilt den betroffenen Familien, die um ihre Toten trauern“, fügte er hinzu. Seibert äußerte die Hoffnung, dass die Verletzten bald wieder gesund werden.

6 Uhr: Tote durch Schüsse in Hanau

Durch Schüsse sind im hessischen Hanau mehrere Menschen getötet worden. Das sagte ein Sprecher der Polizei Hanau am Mittwochabend. Nach „Bild“-Informationen starben mindestens neun Menschen. Der Zeitung zufolge sollen die Täter flüchtig und weiter in Hanau unterwegs sein.

Die Hintergründe waren zunächst unklar. Zur Zahl der Toten und zu Verletzten äußerte sich die Polizei bislang nicht. Ebenfalls offen blieb, ob es Festnahmen gab.

Nach einem Bericht des Hessischen Rundfunks wurde zunächst eine Sisha-Bar am Heumarkt in der Hanauer Innenstadt angegriffen. Augenzeugen sollen demnach von acht bis neun Schüssen berichtet haben. Danach sollen die Täter in die Karlsbader Straße im Stadtteil Kesselstadt gefahren sein. Dort soll dann erneut in einer Shisha-Bar geschossen worden sein. Auch hier soll es Tote gegeben haben. Die Polizei bestätigte die Angaben in dem Medienbericht zunächst nicht.

Eine mögliche dritte Schießerei in Lamboy bestätigte sich nicht. Die Polizei war zwar auch dort mit einem Großaufgebot vor Ort. Laut eines Sprechers der Staatsanwaltschaft sei dort aber niemand getötet worden.

Die Polizei sperrte den Tatort am Heumarkt weiträumig ab. Polizisten mit Maschinenpistolen sicherten die Umgebung ab. Menschen standen in der Nähe der mit Flatterband abgesperrten Bereiche, einige weinten.

Auf einem Foto aus dem Stadtteil Kesselstadt war ein mit Thermofolie abgedecktes Auto zu sehen. Neben dem Wagen lagen Glassplitter. Rettungskräfte waren im Einsatz. (red/dpa/afp)