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Nach Anfeindungen gegen BoxerinImane Khelif wehrt sich – J.K. Rowling und Elon Musk in Klage genannt

Lesezeit 3 Minuten
Die algerische Box-Olympiasiegerin Imane Khelif hat in Frankreich eine Klage wegen Cybermobbing eingereicht. (Archivbild)

Die algerische Box-Olympiasiegerin Imane Khelif hat in Frankreich eine Klage wegen Cybermobbing eingereicht. (Archivbild)

Die Auftritte von Boxerin Imane Khelif haben bei Olympia für viel Wirbel gesorgt. Nun hat die Goldmedaillen-Gewinnerin eine Klage eingereicht.

Nach der Klage der algerischen Box-Olympiasiegerin Imane Khelif haben die französischen Behörden eine Untersuchung eingeleitet. Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft von Paris am Mittwoch.

Khelifs Anwalt Nabil Boudi hatte am Samstag schriftlich mitgeteilt, dass er für seine Mandantin wegen schwerer Belästigung im Internet „eine Strafanzeige eingeleitet“ habe. Khelif sah sich bei den Olympischen Spielen in Paris tagelang einer Debatte über ihr Geschlecht ausgesetzt.

Imane Khelif: Tagelange Debatte über Geschlecht der Boxerin

Nun wurden offiziell die Ermittlungen von der nationalen Stelle zur Bekämpfung von Online-Hass (PNLH) wegen „Cybermobbing aufgrund des Geschlechts, öffentlicher Beleidigung aufgrund des Geschlechts, öffentlicher Aufforderung zur Diskriminierung und öffentlicher Beleidigung aufgrund der Herkunft“ eingeleitet, so die Staatsanwaltschaft.

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Mit den Ermittlungen wurde die Zentralstelle zur Bekämpfung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Hassverbrechen beauftragt.

Boxerin Imane Khelif: „Kampf für Gerechtigkeit, Würde und Ehre“

Nach dem Gewinn der Goldmedaille in der Klasse bis 62 kg habe sich Khelif dazu entschieden, „einen neuen Kampf zu führen: den für Gerechtigkeit, Würde und Ehre“, hatte ihr Anwalt nach dem Finalkampf mitgeteilt. Die Ermittlungen müssten klären, „wer diese frauenfeindliche, rassistische und sexistische Kampagne initiiert hat“, sie müsse sich aber auch auf „diejenigen konzentrieren, die diese digitale Lynchjustiz angeheizt haben“.

Laut dem britischen „Guardian“ richtet sich die Klage gegen die Plattform X, was nach französischem Recht bedeute, dass sie gegen unbekannte Personen eingereicht wurde. Dies stelle sicher, dass die Staatsanwaltschaft alle Freiheiten habe, um gegen alle Personen ermitteln zu können, so Boudi.

„J.K. Rowling und Elon Musk werden in der Klage unter anderem genannt“

Der Anwalt fügte laut der britischen Zeitung außerdem hinzu, dass in der Klage auch berühmte Persönlichkeiten genannt werden. „J.K. Rowling und Elon Musk werden in der Klage unter anderem genannt“, sagte Boudi.

Auch der frühere US-Präsident Donald Trump könnte Teil der Ermittlungen sein, führte Boudi aus. „Trump hat getwittert, also wird er, ob er nun in unserer Klage genannt wird oder nicht, unweigerlich als Teil der Strafverfolgung untersucht werden.“

Klage von Imane Khelif: Auch Donald Trump könnte in den Fokus rücken

Khelif sah sich während der Olympischen Spiele mit Anschuldigungen wegen ihres Geschlechts konfrontiert. Zuvor war bekannt geworden, dass sie von der Teilnahme an den Box-Weltmeisterschaften 2023 ausgeschlossen worden war, weil sie einen vom Internationalen Boxverband (IBA) durchgeführten Eignungstest nicht bestanden hatte.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat diesen Test jedoch angefochten – und der IBA vor den Veranstaltungen in Paris die Anerkennung als Dachverband des Boxsports entzogen und ihn von den Olympischen Spielen ausgeschlossen, unter anderem wegen Korruption.

IOC hat Boxverband IBA ausgeschlossen

Khelif wurde als Frau geboren und hat sich nie als Transgender oder Intersex identifiziert. Das IOC bestätigte ihr Geschlecht und erklärte: „Wissenschaftlich gesehen ist dies kein Mann, der gegen eine Frau kämpft.“

Nachdem die italienische Boxerin Angela Carini ihren Kampf gegen Khelif im Boxwettbewerb bis 66 kg nach nur 46 Sekunden mit der Begründung abgebrochen hatte, sie habe „noch nie einen solchen Schlag gespürt“, stand Khelif plötzlich im Fokus.

Die Boxerin wurde daraufhin mit Beschimpfungen überschwemmt, vor allem in den sozialen Medien, insbesondere auf X. Auch Rowling, Musk und Trump äußerten sich schließlich zu der Algerierin. (das/afp)