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Entlassene Geisel nun WaisenkindVierjährige überlebte Hamas-Horror unter Leiche ihres Vaters

Lesezeit 3 Minuten
Abigail Edan, hier auf einem Familienfoto vor der Entführung zu sehen, war erst drei Jahre alt, als militante Hamas-Kämpfer am 7. Oktober ihren Kibbuz Kfar Azza stürmten, ihre Eltern töteten und sie entführten.

Abigail Edan, hier auf einem Familienfoto vor der Entführung zu sehen, war erst drei Jahre alt, als Hamas-Terroristen am 7. Oktober ihren Kibbuz Kfar Azza stürmten, ihre Eltern töteten und sie entführten.

Abigail Edan überlebte das Massaker am 7.10. und wurde verschleppt. Nun kam sie frei – doch ihre Eltern wird das traumatisierte Kind nie wieder sehen.

Das Schicksal eines vierjährigen, von der islamistischen Hamas freigelassenen US-amerikanischen Mädchens bewegt die Herzen vieler Menschen. Abigail Edan musste vor ihrer Verschleppung in den Gazastreifen die Ermordung ihrer beiden Eltern mit ansehen.

An jenem 7. Oktober war die damals Dreijährige mit ihren beiden zehn und sechs Jahre alten Geschwistern gerade zu Hause in einem Kibbuz an der Grenze zum Gazastreifen, als die Terroristen der Hamas einfielen und vor den Augen der drei Kinder die Mutter erschossen, wie US-Medien berichteten.

Abigail Edan musste Hamas-Mord an Eltern mitansehen und versteckte sich unter Leiche des Vaters

Als ihr Vater sich schützend über seine Tochter legte, sei auch er erschossen worden. Ihre Geschwister überlebten, weil sie sich in einem Schrank versteckten, wo sie 14 Stunden lang ausgeharrt hätten, bevor sie gerettet wurden, hieß es.

Menschen schwenkten am Sonntag israelische Fahnen, als ein Hubschrauber mit Geiseln, die von der Hamas aus dem Gazastreifen frei gelassen wurden, auf dem Hubschrauberlandeplatz des Schneider Children's Medical Center landete.

Menschen schwenkten am Sonntag israelische Fahnen, als ein Hubschrauber mit Geiseln, die von der Hamas aus dem Gazastreifen frei gelassen wurden, auf dem Hubschrauberlandeplatz des Schneider Children's Medical Center landete.

Ihre kleine Schwester, die zunächst für tot gehalten worden sei, sei unter der Leiche ihres Vaters hervorgekrochen und zum Haus eines Nachbarn gerannt, zitierte die „Washington Post“ eine Verwandte des Mädchens. Die Terroristen griffen sich dort das Mädchen zusammen mit der fünfköpfigen Nachbarsfamilie und verschleppten sie mit vielen anderen Zivilisten in den Gazastreifen.

Abigail erlebte 4. Geburtstag während Gefangenschaft der Hamas in Gaza

Am vergangenen Freitag wurde Abigail in Gefangenschaft vier Jahre alt. „Was sie ertragen musste, ist unvorstellbar“, sagte US-Präsident Joe Biden, nachdem das Mädchen am Sonntag als erste US-Staatsbürgerin unter den Geiseln im Zuge der Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas freigekommen war. Die Vierjährige war die jüngste der zehn Amerikaner, die nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober als Geiseln nach Gaza verschleppt wurden.

„Sie hat ein furchtbares Trauma erlebt“, sagte Biden. „Was für eine Freude ist es, sie bei uns zu sehen, aber andererseits ist es auch traurig, dass sie in eine Realität zurückkehrt, in der sie keine Eltern hat“, sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. „Sie hat keine Eltern - aber sie hat eine ganze Nation, die sie umarmt, und wir werden uns um alle ihre Bedürfnisse kümmern“.

Joe Biden über entführte Abigail Edan: „Sie hat ein furchtbares Trauma erlebt“

Die Großtante und die Cousine sagten am Sonntag laut der Zeitung in einer Erklärung, sie hätten „keine Worte, um unsere Erleichterung und Dankbarkeit“ auszudrücken. „Wir haben gehofft und gebetet, dass der heutige Tag kommen würde“, sagten Abigails Cousine Noa Naftali und ihre Großtante Liz Hirsh Naftali am Sonntag nach ihrer Freilassung.

Abigail solle nun gemeinsam mit ihren Geschwistern bei ihrer Tante, ihrem Onkel und ihren Großeltern in Israel leben. Die beiden Geschwister, ebenfalls schwer traumatisiert, hatten bis zuletzt immer wieder die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, ihre Schwester wiederzusehen, erzählte Liz Hirsh Naftali in einem Interview mit „CBS News“.

Geschwister von Abigail Edan wissen noch nichts von Freilassung

Sie wissen laut dem Großvater bislang noch nichts von der Freilassung ihrer Schwester. Sie stünden aufgrund der schrecklichen Ereignisse und dem Verlust der Eltern nach wie vor „unter Schock“ und seien „bei einem Psychologen“.

Auf das Wiedersehen freut sich auch der Großvater der Vierjährigen, wie die „Times of Israel“ berichtet. Auf die Frage, was er als Erstes zu Abigail sagen werde, antwortete Carmel Edan: „Sprechen? Nein. Da gibt es nichts zu sagen.“ Er wolle seine Enkelin nur küssen, drücken und umarmen.

Seit Freitag sind bisher 58 der etwa 240 Geiseln aus der Gewalt der Hamas freigekommen. An diesem Montag wird die Freilassung weiterer zehn Geiseln erwartet. (mit dpa)