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Vor Kölner „Cold Case“Rudi Cerne bricht „Aktenzeichen XY“ überraschend ab – Zuschauer verärgert

Lesezeit 3 Minuten
Moderator Rudi Cerne im Studio von „Aktenzeichen XY ... ungelöst“.

Moderator Rudi Cerne im Studio von „Aktenzeichen XY ... ungelöst“.

Das gab es noch nie: Der TV-Klassiker war eine Stunde auf Sendung, da musste der beliebte Moderator unerwartet die Reißleine ziehen.

Große Aufregung beim ZDF und dem Fernsehklassiker „Aktenzeichen XY“, der seit 1967 auf Sendung ist. Die von Rudi Cerne moderierte Fahndungsshow musste am Mittwochabend (6. November) nach knapp einer Stunde abrupt abgebrochen werden. Aus Kölner Sicht wurde es gerade besonders spannend, denn Markus Weber war als Leiter der Ermittlungsgruppe „Cold Case“ gerade ans Studiopult getreten, um den ungelösten Mord an Andrea Weltzer aus dem Jahr 1992 vorzustellen.

Rudi Cerne bricht „Aktenzeichen XY“ ab – Kölner Mordfall Andrea Weltzer muss warten

Doch dann unterbrach das ZDF überraschend die Sendung und schaltete zu einer Sonderberichterstattung nach Berlin. Anlass war eine unerwartete Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz, der die Entlassung von Finanzminister Christian Lindner bekannt gab.

Das Foto zeigt Andrea Weltzer, die 1992 ermordet wurde.

Das Foto zeigt Andrea Weltzer, die 1992 ermordet wurde. (Archivbild)

Trotz der Dringlichkeit des Abbruchs kommentierten Zuschauerinnen und Zuschauer auf der Facebook-Seite „e110.de“, die von der Securitel GmbH, dem Produzenten von „Aktenzeichen XY“, betrieben wird, mit Unverständnis den plötzlichen Abbruch der Ausstrahlung. Viele bedauerten den Schritt und zeigten sich enttäuscht über die Priorisierung der politischen Berichterstattung.

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„XY“-Zuschauer wettern wegen Abbruch und fehlendem Mediathek-Stream

„Man hätte die Sendung doch spätestens nach dem heute-Journal live fortsetzen können“, macht sich eine Zuschauerin ihrem Ärger Luft. „Immerhin sind Kommissare extra angereist, Filme wurden produziert und Angehörige haben sicherlich auch auf die Livesendung ihre Hoffnung gesetzt, damit die Fälle ihrer Verwandten aufgeklärt werden.“ Eine andere sieht das ähnlich: „Diese Unterbrechung mit anschließendem Abbruch ist eine absolute Frechheit. Man hätte bis 21.45 Uhr warten können bzw. sofort wieder nach München zuschalten können, als die Rede von Olaf Scholz fertig war.“

Zuvor hatte die Redaktion von „e110.de“ mitgeteilt, dass es einen solchen Abbruch in der Geschichte von „XY“ bisher nur einmal gegeben habe: Ende September 1978, als Papst Johannes Paul I. nur 33 Tage nach seinem Amtsantritt starb, fiel „Aktenzeichen XY“ komplett aus. „Zurzeit wird der Rest der Sendung aufgezeichnet und an die bereits gesendete erste Hälfte geschnitten. Die komplette Sendung ist dann sieben Tage lang in der ZDF-Mediathek zu sehen“, hieß es weiter.

Rund eine Stunde später meldete sich das „e110.de“-Team erneut mit einem Post: „Der Rest der Sendung ist inzwischen aufgezeichnet. Die komplette Sendung wird zurzeit auf ZDFneo ausgestrahlt und dann wie gehabt in der Nacht im ZDF wiederholt – ca. um 3.15 Uhr.“

In der Mediathek des ZDF war am Donnerstagvormittag (7. November) (Stand 10 Uhr) jedoch zunächst keine komplette Sendung abrufbar.

Den Kommentaren auf der Seite „e110.de“ zufolge gab es Verwirrung um den Stream. „Ich finde die nur die Version mit Unterbrechung, wann wird der komplette Teil voll online gestellt?“, kommentierte ein Zuschauer. Diese „Abbruch-Version“ wurde dann aber offenbar zwischen 10 und 11 Uhr wieder entfernt und gegen die komplette Sendung ausgetauscht. Somit kann die November-Ausgabe von Aktenzeichen XY nun mit allen Fällen gestreamt werden.