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„Kann durchaus eintreten“Boris Herrmann droht Schreckensszenario bei der Vendée Globe

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Boris Herrmann auf der Malizia - Seaexplorer

Boris Herrmann droht bei der Vendée Globe ins Hintertreffen zu geraten. (Archivfoto)

Die Laune des Hamburgers bei der Weltumseglung ist trotz des wachsenden Rückstands besser geworden.

Obwohl Boris Herrmann damit rechnet, in den kommenden Tagen bei der Vendée Globe weiter von der Spitze distanziert zu werden, gibt sich der Malizia-Skipper optimistisch. „Der Rückstand ist noch überschaubar, wird sich aber vergrößern“, sagte der Hamburger am Dienstagabend in seinem täglichen Videoblog.

„Mein Schreckensszenario kann durchaus noch eintreten. Ich schätze, in zwei Tagen verlieren wir diesen Wind, während die vorderen noch damit weiterfahren“, blickte Herrmann, der vor wenigen Tagen seine Trauminsel passierte, skeptisch in die nächsten Tage.

Boris Herrmann droht bei Vendée Globe Schreckenszenario

Der 43-jährige Familienvater, der aktuell auf Rang elf liegt, hält es durchaus für möglich, dann rund 1000 Seemeilen hinter den Führenden der Einhandregatta um die Welt zu liegen. Am Mittwochmorgen (27. November) waren es gut 400 Seemeilen Rückstand auf das französische Führungsduo Charlie Dalin und Thomas Ruyant.

Dennoch bleibt der 43 Jahre alte Wahl-Hamburger optimistisch auf dem Weg Richtung Südafrika zum Kap der Guten Hoffnung, das die nächste Zwischenmarke auf der 45.000 Kilometer langen Strecke ist. Ein neues Tief könnte den Verfolgern etwas Rückenwind verleihen.

„Ich bin jetzt in meinem Rennen, es wird noch viel passieren“, sagte Herrmann hoffnungsvoll: „Ich hoffe, dass ich im Süden schnell sein und die eine oder andere Meile gutmachen werde.“

Vendée Globe: Boris Herrmann freut sich über Gesellschaft im Südatlantik

Voll des Lobes ist Boris Herrmann über seine „Malizia-Seaexplore“. „Ich habe nichts Auffälliges gefunden, keinen Kratzer, kein Problem. Gratulation ans ganze Malizia-Team“, schwärmte der Skipper, nachdem er eine Leichtwindphase genutzt hatte, um sein Boot gründlich durchzuchecken.

Es gibt noch einen weiteren Grund zur Freude, denn mit Justine Mettraux (TeamWork - Team Snef) und Clarisse Crémer (L'Occitane en Provence) fühlt sich Boris Herrmann nicht so ganz alleine im Südatlantik. „Ich genieße die Gesellschaft von Clarisse und Justine. Wir sind in einem kleinen Match. Ich sehe sie nicht direkt, aber es ist toll, jemanden um sich herum zu haben“, sagte der Skipper.

Bei der zehnten Auflage der Vendée Globe kämpfen 40 Seglerinnen und Segler um den Sieg. Boris Herrmann zählt zu den Favoriten, obwohl bisher nur Franzosen die Weltumseglung gewinnen konnten.

Bei seiner ersten Teilnahme bei der Vendée Globe hatte Boris Herrmann den fünften Platz belegt. Im spannenden Schlusssprint hatte er eine Kollision mit einem Fischkutter, sein Segelboot wurde dabei schwer beschädigt. Nur mit letzter Kraft hatte er Anfang 2021 das Ziel in Les Sables d'Olonne erreicht. (mbr)