Im Südpazifik konnte der Hamburger Segler einen Stressmoment nur durch schnelles Handeln überstehen.
Kontrolle verlorenBoris Herrmann entgeht bei Vendée Globe nur knapp einer Katastrophe
Schreckmoment für Boris Herrmann bei der Vendée Globe im Pazifik: Der Hochseesegler aus Hamburg ist in der Nacht zu Samstag (21. Dezember) ausgerechnet in der Nähe von Point Nemo, dem Punkt auf der Erde, der am weitesten vom Festland entfernt ist, gekentert.
Laut eigener Aussage habe er einen extrem riskanten Moment glücklich überstanden. Seine „Malizia-Seaexplorer“ legte sich beim „schlimmsten Seegang aller Zeiten“ plötzlich auf die Seite, er verlor plötzlich die Kontrolle über die Ruder und drehte mit flatternden Segeln im Wind.
Boris Herrmann erlebt Schreckmoment bei der Vendée Globe
Durch gedankenschnelles Handeln gelang es Boris Herrmann, seine Segeljacht wieder aufzurichten und zurück auf Kurs zu kommen. In schneller Folge einiger Maßnahmen „habe ich dann auf der Seite des Bootes gestanden - das Boot kenterte“, berichtete Herrmann, dersomit einen Mastbruch und Schäden am Segel im letzten Momente verhindern konnte.
Solch eine „Pirouette“, sagte er später, wolle er nicht wieder drehen, „weder heute Abend noch sonst irgendwann im Laufe des Rennens“. Auf einer Seekarte zeigte er auf einem rot gefärbten Kurs, der einen starken Knick aufweist.
Boris Herrmann liefert sich Zweikampf mit Titelverteidiger
Am Wochenende lieferte sich der 43-Jährige bei der Regatta einen freundschaftlichen Zweikampf in Sichtweite mit dem Titelverteidiger Yannick Bestaven (Frankreich). Dann fing es sogar an zu schneien.
Boris Herrmann kämpft mit Bestaven um Platz sieben. Als sich beide begegneten, jubelten sie sich zu und filmten sich gegenseitig. Ein gemeinsamer Moment nach wochenlanger Einsamkeit beim Rennen um den Globus.
Vendée Globe: Boris Herrmann liegt auf Platz sieben
Nach insgesamt sechs Wochen auf See liegt der Familienvater mehr als 1500 Seemeilen (Stand Montagmorgen) hinter dem Spitzenduo Yoann Richomme und Charlie Dalin. Die beiden Franzosen sollen an Weihnachten Kap Hoorn erreichen.
Für Pip Hare lief es dagegen richtig mies. Die Britin musste vergangene Woche ihre Hoffnungen bei der Vendee Globe überraschend aufgeben: Die 50-Jährige hatte einen Mastbruch südlich von Australien erlitten. Hare sei auf ihrem Boot Medallia in Sicherheit.
„Ich weiß nicht, was passiert ist“, hatte Hare in Tränen aufgelöst in einem Video von Bord gesagt: „Medallia ist abgehoben und bei der Landung ist der Mast in zwei Teilen heruntergekommen. Das ist das Ende unseres Vendee-Globe-Rennens im Jahr 2024.“ (mbr/sid)