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Kurz vor dem ZielGroßsegel plötzlich gerissen – Boris Herrmann darf nicht in den Hafen

Lesezeit 2 Minuten
Boris Herrmann winkt von seiner Rennjacht.

Boris Herrmann hatte bei der Vendée Globe sehr viel Pech. Auch kurz vor dem Ende blieb er nicht verschont. (Archivfoto)

Bei der Vendée Globe muss der Hamburger Skipper kurz vor dem Ende erneut einen Rückschlag verkraften.

Auch auf den letzten Seemeilen bei der Vendée Globe blieb Boris Herrmann nicht vom Pech verschont. Kurz vor dem Ziel an der französischen Atlantikküste riss dem 43-Jährigen plötzlich das Großsegel seiner Malizia-Seaexplorer.

Am späten Mittwochabend (29. Januar) schleppte sich der Hamburger Skipper dann über die Ziellinie vor Les Sables-d'Olonne in Frankreich. Nach 80 Tagen, zehn Stunden und 16 Minuten auf hoher See rund um die Welt beendete der gebürtige Oldenburger in der Nacht zu Donnerstag die Vendée Globe.

Boris Herrmann: Großsegel reißt plötzlich kurz vor dem Ziel

15 Tage und knapp 15 Stunden nach dem Sieger Charlie Dalin aus Frankreich fuhr Boris Herrmann um 23.18 Uhr nach einem extrem kräftezehrenden Rennen als Zwölfter über die Ziellinie.

Vor vier Jahren hatte der Familienvater das anspruchsvolle Traditionsrennen als Fünfter beendet. Auch damals hatte er kurz vor dem Ziel einen dramatischen Zwischenfall, als er mit einem Fischkutter kollidierte.

Boris Herrmann mit beispielloser Pechsträhne bei Vendée Globe

Seine Zeit bei seiner Vendée-Globe-Premiere (80 Tage, 14 Stunden, 59 Minuten, 45 Sekunden) konnte Boris Herrmann trotz einer beispiellosen Pechsträhne um gut viereinhalb Stunden unterbieten. Zweimal musste er auf den fast 30 Meter hohen Mast klettern, ein Blitzeinschlag sorgte für einen Stromausfall.

Obwohl der Hamburger völlig entkräftet ist, muss er sich noch etwas gedulden. In den Kanal zum Hafen von Les Sables d'Olonne wird Boris Herrmann, der am 10. November mit großen Ambitionen gestartet war, erst am Donnerstagnachmittag fahren dürfen - das Wetter spielte nicht mit.

Vendée Globe: Boris Herrmann im Ziel Hafen gesperrt

In dem Wettstreit mit 40 gestarteten Kontrahenten war es für Boris Herrmann nicht nach Wunsch gelaufen. Spätestens Mitte Januar, nach der Kollision mit einem „unbekannten Objekt oder Tier“ vor der Nordostküste Brasiliens, hatte Herrmann nach dem Bruch seines Backbordfoils die Hoffnung auf eine Topplatzierung aufgeben müssen.

Als sich der Franzose Charlie Dalin am 14. Januar in neuer Rekordzeit von 64 Tagen, 19 Stunden und 22 Minuten zum Sieger kürte, hatte Boris Herrmann gerade den Äquator passiert. Das selbst gesteckte Minimalziel der Top-Ten-Platzierung verpasste der nun sechsmalige Weltumsegler durch die vielen Rückschläge. Trotzdem hat Boris Herrmann bereits eine dritte Teilnahme bei der Vendée Globe in vier Jahren in Aussicht gestellt. (mbr/sid/dpa)