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Flugzeug mit KehrtwendeRegierungsflieger muss Flug über Afrika abbrechen – Luftraum gesperrt

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Ein Flugzeug der deutschen Bundesregierung vom Typ Bombardier Global 6000 fliegt vor einer dunklen Unwetterwolke. (Symbolbild)

Ein Flugzeug der deutschen Bundesregierung hat einen Flug über Westafrika kurzfristig abbrechen müssen. Die Maschine vom Typ Bombardier Global 6000 durfte nicht in den gesperrten Luftraum über dem Niger fliegen. (Symbolbild)

Dem Flugzeug der deutschen Bundesregierung wurde der Überflug über den Niger verweigert. Die Maschine musste kurzfristig umkehren.

Ein Bombardier-Flugzeug der deutschen Bundesregierung hat einen Flug über den westafrikanischen Staat Niger wegen einer verweigerten Flugerlaubnis kurzfristig abbrechen müssen. Die Maschine vom Typ Global 6000 hatte einen Überflug über den Staat geplant, musste kurz nach dem Abheben aber nach Nigeria zurückkehren.

Das Flugzeug des Bundesentwicklungsministeriums wollte von der nigerianischen Hauptstadt Abuja nach Berlin fliegen, wie die Luftwaffe auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mitteilte. Kurz nach dem Start wurde der Luftraum über dem Niger allerdings für das deutsche Regierungsflugzeug gesperrt.

Luftraum für deutsches Regierungsflugzeug gesperrt – Maschine muss Start abbrechen

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, geführt von SPD-Politikerin Svenja Schulze, machte zunächst keine Angaben zur Zahl der Personen an Bord. Der Niger liegt seit Monaten im Streit mit Nigeria, das von Putschisten kontrollierte Land ist wie Burkina Faso und Mali aus der Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten (Ecowas) ausgetreten.

„Die Besatzung wurde rechtzeitig informiert, um den Flug zurück zum Startflughafen Abuja umzuleiten“, teilte ein Sprecher der Luftwaffe auf Anfrage weiter mit. Ein erneuter Startversuch über eine andere Route sei noch am Donnerstag geplant. „Der Luftraum Niger wird dabei umflogen werden“, erklärte die Luftwaffe weiter.

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Derzeit sei noch unklar, ob die Sperrung des Luftraums über dem Niger weitreichendere Konsequenzen haben könnte. „Wie zukünftig reagiert werden wird, ist abhängig von der jeweiligen Situation. Ob und wie lange die Situation Auswirkungen auf künftige Flüge haben wird, können wir nicht beantworten“, heißt es seitens der Luftwaffe.

Der Flugdatendienst „Flightradar24“ hat keinerlei Aufzeichnungen zum entsprechenden Flug, Daten von Regierungsflugzeugen sind in der Regel allerdings nicht öffentlich abrufbar. Die erneute Landung in Abuja verlief nach Angaben der Luftwaffe ohne weitere Probleme und Zwischenfälle.

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Ein Eintreten in den Luftraum eines souveränen Staates ohne Einflugerlaubnis kann ernsthafte Konsequenzen haben, in der Regel führt ein Zwischenfall zum Aufstieg von Militärflugzeugen des jeweiligen Landes. Erst vor wenigen Tagen hatten Kampfjets der britischen Luftwaffe ein Passagierflugzeug abgefangen, weil es nicht auf eine Kontaktaufnahme reagiert hatte.

Auch die deutsche Luftwaffe ist seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine häufiger im Einsatz. Vor allem, weil russische Militärflugzeuge ohne Transponder und Flugplan in den internationalen Luftraum über der Ostsee fliegen. In der Regel eskortieren die Eurofighter der Alarmrotte der Luftwaffe die Flugzeuge so lange, bis sie den Luftraum wieder verlassen. (shh)