Zwei Kampfjets der britischen Luftwaffe wurden wegen eines Passagierflugzeugs alarmiert. Der Airbus A320 reagierte nicht auf Kontaktversuche.
Piloten reagieren nichtEurofighter fangen Airbus A320 über der Nordsee ab – kein Funkkontakt zum Cockpit
Ein Airbus A320 der skandinavischen Fluggesellschaft SAS Airlines ist nach einem Zwischenfall über der Nordsee von zwei Kampfjets abgefangen worden. Das Passagierflugzeug war auf dem Weg von Oslo nach Manchester, als der Kontakt zu den Piloten im Cockpit wenige Minuten vor der Landung plötzlich abbrach.
Die Alarmrotte der British Royal Air Force wurde kurz darauf über den Zwischenfall informiert, zwei Kampfjets vom Typ Eurofighter Typhoon stiegen von der Luftwaffenbasis in Coningsby auf. Augenzeugen berichteten von schnellen Zickzack-Bewegungen der Kampfjets am Himmel, kurz bevor sie den Airbus A320 ausfindig machen konnten.
Eurofighter fangen Airbus A320 ab – SAS-Flugzeug verliert Kontakt zum Boden
Flug SK4609 war am Montag (5. Februar) gegen 11 Uhr am Flughafen Oslo-Gardermoen gestartet, flog vor der englischen Ostküste aber kurz vor Newcastle eine Schleife über der Nordsee. Das Flugzeug blieb dabei auf seiner Reiseflughöhe von etwas mehr als 11.500 Metern. Das zeigen Aufzeichnungen des Flugdatendienstes „Flightradar24“. Etwa zum selben Zeitpunkt brach der Funkkontakt zum Airbus A320 ab.
Die Eurofighter erreichten das Passagierflugzeug wenige Minuten nach dem Start und eskortierten das Flugzeug in Richtung Manchester. Zu diesem Zeitpunkt gab es immer noch keinen Kontakt zum Airbus A320. Unter Begleitung der Eurofighter landete das Flugzeug gegen 13.40 Uhr am Flughafen Manchester, am Boden warteten Sanitäter und Flughafenpersonal.
Piloten reagieren nicht auf Kontakt: Airbus A320 wird von Kampfjets auf 11.500 Metern Höhe abgefangen
„Heute Nachmittag starteten Typhoon-Flugzeuge der RAF Coningsby, um ein ziviles Flugzeug abzufangen, das den Funkkontakt verloren hatte. Die Kommunikation wurde wiederhergestellt, das Flugzeug abgefangen und sicher nach Manchester eskortiert“, heißt es in einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums.
Auch SAS Airlines bestätigte den Zwischenfall. Die skandinavische Airline betonte, dass die Passagiere zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen seien. Es habe lediglich einen technischen Fehler im Cockpit gegeben, woraufhin keine Kommunikation mehr mit der Flugverkehrskontrolle möglich gewesen sei. Das Flugzeug erklärte weder einen Luftnotfall noch einen Ausfall der Kommunikationssysteme.
Kampfjets steigen auf: Flugzeugentführung über der Nordsee gemeldet
Ein Aufsteigen der Luftwaffe bei abgebrochenem Funkkontakt ist eine Standardprozedur, um die Sicherheit des Flugzeugs zu gewährleisten. Die Kampfjets überprüfen in der Regel von außen die Situation im Cockpit und versuchen, aus der Luft heraus die Kommunikation wiederherzustellen. Dadurch soll eine Flugzeugentführung oder eine andere Notlage ausgeschlossen werden.
Erst im vergangenen Juni hatte eine Boeing 737 über der Nordsee einen Notfallcode für eine Flugzeugentführung gefunkt. Die dänische Luftwaffe hatte damals von einem Versehen gesprochen. Als die Kampfjets vom Typ F-16 bereits in der Luft waren, nahm der Pilot die Warnung selbst zurück. Zur Sicherheit wurde das Flugzeug der Fluggesellschaft Norwegian noch bis zur Landung eskortiert. (shh)