Entscheidung über rheinischen LimesRömische Grenzanlage am Rhein soll Welterbe werden
Bonn – Über eine Aufnahme der römischen Grenzanlagen am Rhein in das Unesco-Weltkulturerbe soll bereits in diesem Jahr entschieden werden. Ursprünglich sollte der Antrag erst 2022 behandelt werden, doch er sei vorgezogen werden, sagte Steve Bödecker vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege in Bonn.
Die 44. Sitzung des Welterbekomitees soll im Juni oder Juli im chinesischen Fuzhou stattfinden. Im vergangenen Jahr war das Treffen wegen der Corona-Pandemie ausgefallen.
Kastelle, Türme, Soldatenhelme und viele andere Relikte
Den Antrag auf Eintragung des Niedergermanischen Limes ins Unesco-Register haben die Niederlande sowie die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gemeinsam gestellt.
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Federführung haben die Niederlande. In dem Gebiet waren vor etwa 2000 Jahren bis zu 30.000 Soldaten an der damaligen Außengrenze des Römischen Reichs zu Germanien stationiert. Die Grenzregion war dadurch auch ein Zentrum antiker Kultur und der Beginn der Städte im Rheinland.
220 Kilometer auf NRW-Gebiet
Der größte Teil liegt auf NRW-Gebiet: Es sind 220 Kilometer zwischen Bonn und Kleve am damaligen Verlauf des Rheines. Weil der Fluss die Grenze war, ist es der „nasse Limes“.
Es ist nur ein Teil der damaligen Grenzanlagen. Bei der Sitzung des Welterbekomitees im Sommer soll auch über die Aufnahme des Donaulimes entschieden werden.
Bisher 46 Welterbe-Stätten in Deutschland
Daran beteiligt sind Bayern, Österreich, die Slowakei und Ungarn. Nach Angaben von Bödecker, der Limes-Beauftragter von Nordrhein-Westfalen ist, hatten die Antragsteller bis Ende Februar Gelegenheit, auf Fragen der Gutachter zu antworten. Das sei geschehen. „Das ist der letzte Arbeitsschritt als Antragsteller“, sagte der Archäologe.
46 Welterbe-Stätten gibt es in Deutschland bislang. Die Aufnahme des Limes in die Liste soll eine Lücke zwischen zwei bereits geschützten Abschnitten schließen - dem Obergermanisch-Raetischen Limes südlich von Bonn sowie dem Hadrianswall und einem weiteren in Großbritannien. (dpa, det)