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Parallelen zu Nord Stream 2Sabotage an Ostsee-Pipeline – Finnland informiert Nato über Zwischenfall

Lesezeit 3 Minuten
Ein LNG-Terminal der Erdgaspipelinie Balticcconnector zwischen Finnland und Estland. Von Paldiski aus wird Gas ins Baltikum gepumpt, Finnland erhält andersherum Gas vom europäischen Festland.

In der finnischen Erdgaspipeline Balticconnector hat es einen Druckabfall gegeben. Finnland geht nach ersten Berichten von keinem Unfall aus. Der Vorfall weist Parallelen zu den Anschlägen auf die Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 auf.

Finnland spricht von einem „ernsthaften Sicherheitsvorfall“. Der Zwischenfall weist Ähnlichkeiten zu den Anschlägen auf Nord Stream 1 und 2 auf.

Finnland hat die Gas-Pipeline Balticconnector zwischen Finnland und Estland nach einem Druckabfall kurzfristig abgeschaltet. Die finnische Regierung sprach von einem „ernsthaften Sicherheitsvorfall“ und hält einen Anschlag auf die wichtige Pipeline für wahrscheinlich.

„Es ist wahrscheinlich, dass die Schäden an der Gaspipeline und dem Telekommunikationskabel auf externe Aktivitäten zurückzuführen sind“, erklärte der finnische Präsident Sauli Niinistö am Dienstag. Erste Hinweise deuten auf Parallelen zu den Anschlägen auf die Ostsee-Pipelines Nordstream 1 und 2 hin.

Finnland meldet „ernsthaften Sicherheitsvorfall“: Präsident informiert Nato nach Pipeline-Leck

Am Wochenende hatte der Betreiber Gasgrid Finland den Druckabfall in der Pipeline bestätigt, die ein wichtiger Teil des europäischen Gasversorgungsnetzes ist. Finnland stehe in Kontakt mit der Nato und untersuche den Vorfall gemeinsam mit estnischen Sicherheitsbehörden, teilte Niinistö weiter mit.

„Die Nato teilt ihre Informationen zu dem Vorfall mit Finnland und Estland und ist bereit, seine Mitglieder zu unterstützen“, erklärte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf X.

Die finnische Regierung hat für Dienstag eine Pressekonferenz angekündigt. Laut dem öffentlich-rechtlichen Rundfunksender Yle geht es dabei um „eine besorgniserregende Veränderung der Sicherheitslage in Finnland“. Der Sender berichtet zudem weiter, dass der Druckabfall in der erst seit 2020 genutzten Gas-Pipeline Balticconenctor nicht auf einen Unfall zurückzuführen sei.

Druckabfall in Ostsee-Pipeline Balticconnector: Parallelen zu Anschlägen auf Nord Stream 1 und 2

Der finnische Netzbetreiber Gasgrid hatte gegen 14 Uhr am Sonntag einen Druckabfall in der Pipeline festgestellt, kurz darauf meldete auch der estnische Betreiber Elering Probleme. Laut Angaben von Gasgrid kann der Druckabfall nur durch ein Loch in der Pipeline ausgelöst worden sein – ähnlich wie bei den Anschlägen auf die Pipelines Nord Stream 1 und 2.

Der finnische Premierminister Petteri Orpo sollte gegen 14 Uhr gemeinsam mit Verteidigungsminister Antti Häkkänen ein Statement abgegeben. Die Pressekonferenz wurde allerdings kurzfristig auf 16.15 Uhr am Dienstag verschoben. Das finnische Minenabwehrschiff MHC Purunpää überwacht das Areal des mutmaßlichen Lecks gemeinsam mit der finnischen Küstenwache.

Ostsee-Pipeline Balticconnector: Betreiber geht nicht von Unfall aus – Minenabwehrschiff im Einsatz

Die finnische Boulevardzeitung Italehti zitiert Quellen aus Regierungs- und Sicherheitskreisen, die Hinweise auf eine russische Beteiligung an einem möglichen Anschlag haben sollen. Ein finnischer Regierungssprecher teilte mit, die Angelegenheit liege beim Büro von Premierminister Orpo, der erst vor wenigen Monaten sein Amt von Sanna Marin übernommen hatte.

Der Sprecher der finnischen Grenzschutzbehörde Kimmo Ahvonen erklärte, derzeit gebe es keine genauen Anhaltspunkte für den Ort des Lecks. „Die Küstenwache untersucht den Vorfall und schöpft dabei all ihre Möglichkeiten aus“, teilte Ahvonen gegenüber Yle weiter mit. Die Gas-Pipeline Balticconnector verbindet die Hafenstädte Inkoo in Finnland und Paldiski in Estland. Sie wurde teils durch EU-Fördermittel gebaut.

Nord Stream 1 und 2: Anschläge weisen Parallelen zu Druckabfall in Finnland auf

Der Druckabfall in der Ostsee-Pipeline weist Parallelen zu den Anschlägen auf Nord Stream 1 und 2 auf. Durch die Explosionen wurde die Verbindungen zwischen russischen und deutschen Gas-Terminals endgültig gekappt, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin zuvor die Gaslieferungen nach Deutschland bereits gedrosselt und zeitweise gestoppt hatte.

Der Generalbundesanwalt hatte im Oktober 2022 Ermittlungen wegen der Anschläge aufgenommen, erste Spuren der Ermittler führen laut übereinstimmenden Medienberichten in die Ukraine. Die Regierung in Kiew hat eine Verstrickung in die Explosionen dementiert. Teile der für die deutsche Gasversorgung wichtigen Pipelines wurden durch speziellen Sprengstoff in die Luft gejagt. (shh)