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Nach SturmfrontSorge um seltsame Schaumberge an Nordsee-Stränden

Lesezeit 2 Minuten
Ein Hund springt durch Schaumberge am Strand der Nordsee-Insel Sylt. Im Hintergrund sind Menschen zu sehen.

Nordsee: Ein Hund springt durch Schaumberge am Strand von Sylt. (Archivbild)

An Nordseestränden wie auf Norderney bilden sich große Schaumflächen. Doch woher stammt der Meeres-Schaum und was hat der Klimawandel damit zu tun?

An den Stränden der Nordsee ist immer wieder ein besonders Naturphänomen zu beobachten: Neben dem Wasser rollen auch Wellen mit Schaum an die Küste. Immer wieder staunen Badegäste und Strandbesucher über das Phänomen. Das steckt hinter dem Schaum am Strand – ein nicht nur positives Zeichen.

Blühende Algen spülen Schaum an Nordseestrände

Unter anderem meldet das Besucher-Zentrum Watt-Welten auf Norderney via Facebook, dass derzeit wieder viel Schaum an den Stränden angespült wird. Die weiß-gelblichen Blasen verbreiten sich an den Küsten und sorgen häufig für Verwunderung.

Die Erklärung: Der Schaum entsteht, wenn eine gewisse Algenart, die Phaeocystis globosa, abstirbt. Die Pflanze ist laut des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) von einer Art Gelatineschicht umhüllt und geschützt. Wenn die Algen blühen, was normalerweise im Frühjahr geschieht, wird diese Gelantine-Schicht durch den Wellengang regelrecht schaumig geschlagen – vergleichbar mit Eischnee für einen Kuchen. Dieser Schaum kann sich allerdings auch gelb und sogar bräunlich färben und übel riechen, teilt der BUND mit.

Schaum an Nordsee: Klimawandel und Dünger lassen Algen blühen

Wenn die Gelantine-Schicht der Algen sich massenhaft bei der Blüte auflöst, entstehen die großen Schaummengen, die an die Küsten der Nordsee gespült werden. So entsteht das ungewöhnliche Bild von Schaum überzogenen Küsten – so wie es nun auch das Besucher-Zentrum auf Norderney gemeldet hat.

Der Hintergrund für erneute Blüte der Algen ist allerdings besorgniserregend: Sowohl das Norderneyer Besucherzentrum als auch der BUND geben als Gründe für die schaumigen Küsten und die Algenblüte im Herbst das besonders warme Wetter und die Überdüngung an.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war der Oktober 2022 einer der wärmsten Monate seit Beginn der Aufzeichnung, die Durchschnittstemperatur lag bei 12,5 Grad Celsius, was dem bisherigen Rekord aus dem Jahr 2001 entsprach.

Als weiteren Grund für die Schaumberge am Strand gibt der BUND die sogenannte Eutrophierung an – damit ist die Überdüngung gemeint. Sind zu viele vom Menschen zugeführte Nährstoffe im Wasser, kann es ebenfalls auch im Herbst zu einer Algenblüte kommen. Laut Norderneyer Besucher-Zentrum ist dies auch nun wieder der Fall. (mab)