Erneut sind Autofahrer gewalttätig gegen „Klima-Kleber“ geworden. In Berlin blockierte die Letzte Generation am Montag zahlreiche Straßen.
Letzte Generation in BerlinAutofahrer besprüht Klimaaktivisten mit Reizgas – Polizei reagiert
In Berlin gibt es derzeit wieder verstärkt Proteste der Gruppe Letzte Generation. Am Sonntag starteten die Aktivistinnen und Aktivisten ihren Kampf für mehr Klimaschutz-Maßnahmen mit einer Farb-Attacke auf das Brandenburger Tor. Am Montag kam es dann wieder zu mehreren Straßenblockaden in verschiedenen Teilen der Hauptstadt. Die „Klima-Kleber“ setzten also wieder auf altbewährte Protestformen.
Wie gereizt die Stimmung unter den Verkehrsteilnehmern inzwischen ist, zeigt erneut ein Zwischenfall, bei dem Klimaaktivisten tätlich angegriffen wurden. Auf der Landsberger Allee im Bezirk Prenzlauer Berg sprühte ein Autofahrer Pfefferspray auf die Mitglieder von Letzte Generation.
In einem Video, das die Letzte Generation beim Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter, teilte, ist der Angriff zu sehen. Ein Mann geht auf die Aktivisten zu, die in Warnwesten stehend eine Kette bilden, und sprüht einigen aus nächster Nähe ins Gesicht. Die Angegriffenen halten sich die Hände vors Gesicht und weichen kurz zurück. Dann tritt der Mann auf die Aktivisten ein.
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Die Berliner Polizei bestätigte den Vorfall inzwischen ebenfalls bei X. Es werde wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Berlin: Konzertierte Blockade-Aktion von Letzte Generation
Insgesamt kam es an zahlreichen Orten in Berlin zu Blockaden. Bei t-online ist von insgesamt 23 Aktionen die Rede. Die meisten von ihnen konnten laut Polizei recht schnell aufgelöst werden. An einigen Stellen dauerte es allerdings etwas länger, die Aktivistinnen und Aktivisten von der Straße zu lösen. Hier seien „besonders hartnäckiger Klebstoff-Gemische“ im Einsatz gewesen, so die Einsatzkräfte. Die Technische Einsatzeinheit (TEE) benötigte in diesen Fällen Unterstützung.
Ein Polizist wurde leicht an der Hand verletzt, zudem müsse an anderen Stellen die Straße repariert werden, hieß es am Montagvormittag.
Gewalt gegen Letzte Generation in Mannheim
In Berlin rief die Polizei ausdrücklich dazu auf, keine Gewalt gegen die Blockierer von Letzte Generation anzuwenden. Man könne verstehen, wenn Autofahrer von den Protesten genervt seien. „Aber bitte greifen Sie nicht ein oder wenden gar Gewalt an. Unsere Kollegen kommen schnellstmöglich“, schrieb die Polizei bei X.
Erst kürzlich war es bei einer Blockade in Mannheim zu massiven Gewaltausbrüchen gekommen. Am 6. September hatten Mitglieder von Letzte Generation die Helmuth-Kohl-Straße blockiert. Ein Autofahrer hatte die sitzenden Aktivistinnen und Aktivisten aggressiv zur Seite auf eine Betonkante geschleudert und einige von ihnen frontal getreten.
Die Polizei Mannheim teilte anschließend mit, dass die Kriminalpolizei Heidelberg in dem Fall ermittele. (cme)