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Von „Harry Potter“ bis „Downton Abbey“Maggie Smith ist tot – Diese 7 Filme und Serien sollten Sie kennen

Lesezeit 5 Minuten
Maggie Smith in einer Szene aus Downton Abbey.

Maggie Smith in einer Szene aus Downton Abbey. (Archivbild)

Die Karriere der großen britischen Schauspielerin umfasste mehr als sieben Jahrzehnte. Wir haben ihre besten Rollen für Sie.

Sie war für das britische Kino das, was Königin Elizabeth II. für die Monarchie war: eine unvergängliche Ikone. Sieben Jahrzehnte lang prägte Maggie Smith die Film- und Theaterwelt und erlangte mit ihren unvergesslichen Rollen weltweite Berühmtheit. Maggie Smith ist am Freitag (27. September) in London gestorben.

Von aristokratischen Damen über exzentrische Matronen bis hin zu eigenwilligen Lehrerinnen – Smith war eine Meisterin der Nuancen und Details, die es ihr ermöglichten, in jeder Rolle zu glänzen. Mit einer beeindruckenden Bandbreite an flamboyanten Charakteren, darunter auch Oscar-prämierte Darbietungen, wurde sie zu einer der führenden Schauspielerinnen Großbritanniens. Wir haben sieben ihrer besten Rollen ausgewählt.

Jean Brodie in „Die besten Jahre der Miss Jean Brodie“ („The Prime of...“, 1969)

Maggie Smith in den späten 1960er Jahren.

Maggie Smith in den späten 1960er Jahren. (Archivbild)

In diesem hervorragend gealterten Drama spielt Maggie Smith die charismatische und unkonventionelle Lehrerin Miss Jean Brodie, die ihren Schülerinnen ein ganz eigenes Weltbild vermittelt. Mit ihrer manipulativen und idealistischen Art überschreitet sie moralische Grenzen, was schließlich tragische Folgen hat.

Smiths brillante Darstellung brachte ihr ihren ersten Oscar als beste Hauptdarstellerin ein (ein zweiter folgte 1979 für „Das verrückte California-Hotel“). Die Rolle zeigt ihre Fähigkeit, komplexe, ambivalente Charaktere mit Tiefe und Facettenreichtum zu verkörpern. Der Film war ein Meilenstein in ihrer Karriere und festigte ihren Status als herausragende Schauspielerin. Der Film basiert auf der Theateradaption des gleichnamigen Romans von Muriel Spark.


Constance, Countess of Trentham in „Gosford Park“ (2001)

Maggie Smith als Constance, Countess of Trentham in „Gosford Park“

Maggie Smith als Constance, Countess of Trentham in „Gosford Park“ (Archivbild)

In „Gosford Park“ brilliert Maggie Smith als verarmte Adlige mit bissigem Humor. Als Gast auf einem englischen Landsitz kommentiert sie scharfsinnig die Beziehungen zwischen Aristokratie und Dienerschaft. Ihre Darstellung ist eine perfekte Mischung aus Arroganz und Witz, die sie zu einem der Höhepunkte des Films macht. Für ihre Leistung wurde sie erneut für den Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert. Der Film von Robert Altman gewann den Oscar für das beste Originaldrehbuch.


Professor Minerva McGonagall in „Harry Potter“-Reihe (2001-2011)

Unnötig zu erwähnen, dass Maggie Smith durch ihre Rolle als Professor Minerva McGonagall eine neue Generation von Fans gewann, die ihren Namen wahrscheinlich noch nie zuvor gelesen hatten. Dem Fernsehmoderator Graham Norton erzählte Smith 2015 augenzwinkernd, dass sie seitdem von vielen „kleinen Leuten, die Hallo sagen, bemerkt wird, was schön ist“.

Szene aus „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“. Maggie Smith ist ganz links neben Miriam Margolyes, Richard Harris und Alan Rickman zu sehen.

Szene aus „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“. Maggie Smith ist ganz links neben Miriam Margolyes, Richard Harris und Alan Rickman zu sehen. (Archivbild)

In der „Harry Potter“-Reihe verkörperte sie die strenge, aber herzensgute Leiterin des Hauses Gryffindor in sieben der acht Filme mit Bravour. Ihre präzise Darstellung machte McGonagall zu einer der ikonischsten Figuren der gesamten Serie. Mit 7,7 Milliarden US-Dollar an den Kinokassen ist die Filmreihe eine der erfolgreichsten Filmreihen aller Zeiten.


Violet Crawley, Dowager Countess of Grantham in „Downton Abbey“ (2010-2015)

Wer glaubte, dass Maggie Smith nach der „Harry Potter“-Reihe an Erfolg nicht mehr zu überbieten sei, wurde durch ihre Darstellung in der überragenden Erfolgsserie „Downton Abbey“ eines Besseren belehrt. Als Großmutter einer aristokratischen Familie in der späten Edwardianischen Ära feuert sie Salven scharfsinniger und humorvoller Bemerkungen ab, die sie als moralische und soziale Instanz der Handlung positionieren. Das brachte ihr allein drei Emmys und einen Eintrag ins „Guinness-Buch der Rekorde“ als „von Kritikern am besten bewertete Fernsehsendung“ des Jahres 2011 ein.

Smith selbst war froh, als die Serie zu Ende war, auch wenn sie noch in den beiden Kinofilmen zu sehen war: „Ich war es wirklich“, sagte sie 2015 zu Graham Norton, als sie in seiner Talkshow zu Gast war. „Sie muss am Ende fast 110 gewesen sein. Es konnte einfach nicht weiter gehen“, fügte sie in ihrer gewohnt trockenen Art hinzu und gab zu, die Serie selbst nie gesehen zu haben.


Muriel Donnelly in „Best Exotic Marigold Hotel“ (2011)

Der enorme Erfolg von Harry Potter ermöglichte es Maggie Smith, auch im hohen Alter noch große Filmrollen zu spielen, wie etwa in „Best Exotic Marigold Hotel“ (2011), als sie bereits 76 Jahre alt war. In der Rolle der zunächst widerwilligen britischen Rentnerin Muriel Donnelly, die nach Indien reist, um dort in einer Art Rentnerhotel zu leben, beweist Smith, dass große Gefühle nicht nur etwas für junge oder mittelalte Menschen sind.

Judi Dench und Maggie Smith in „Best Exotic Marigold Hotel 2“.

Judi Dench und Maggie Smith in „Best Exotic Marigold Hotel 2“. (Archivbild)

Ein charmanter, witziger und herzerwärmender Film, der besonders bemerkenswert ist, weil er mit einem Ensemble älterer Schauspieler wie Judi Dench und Bill Nighy zu einem unerwarteten Kinoerfolg wurde. Für die beiden langjährigen Freundinnen Dench und Smith war es zudem eine Gelegenheit, nach anderen sehenswerten Filmen wie „Tee mit Mussolini“ oder „Der Duft von Lavendel“ wieder gemeinsam vor der Kamera zu stehen. Die Fortsetzung von 2015 ist fast genauso gut.


Miss Bowers in „Tod auf dem Nil“ („Death on the Nile“, 1978)

In diesem Whodunit nach dem Kriminalroman von Agatha Christie spielt Maggie Smith die scharfzüngige Miss Bowers, die Krankenschwester einer reichen Erbin, gespielt von Bette Davis. Wie alle großen Christie-Filme jener Zeit ist der Film mit David Niven, Peter Ustinov und Angela Lansbury hervorragend besetzt. Letztere schwärmte noch Jahre später von der gemeinsamen Unterbringung auf dem Dampfschiff, auf dem im Film ein Mord geschieht.

Es sind Maggie Smith und die unvergessene Bette Davis, auf die man förmlich Szene für Szene wartet – sie sind die Highlights des Films und liefern sich einen herrlich bissigen Schlagabtausch. Einen kleinen Eindruck davon vermittelt das Video oben, in dem sich Lansbury an die Zeit mit Smith und Davis erinnert. Der Film selbst wirkt heute zwar etwas betulich, hat aber immer noch einen sehr nostalgischen Charme. Und Finger weg vom Kenneth-Branagh-Remake 2022.


Charlotte Bartlett in „Ein Zimmer mit Aussicht“ („A Room with a View“, 1985)

Die Rolle der Charlotte Bartlett, einer älteren, leicht neurotischen Verwandten der jungen Protagonistin Lucy Honeychurch (Helena Bonham Carter in ihrem Filmdebüt), ist eine Paraderolle für Maggie Smith. Der Film, eine Adaption des gleichnamigen Romans von E. M. Forster, ist ein romantisches Drama, das im Italien des frühen 20. Jahrhunderts spielt.

Smiths Rolle als überfürsorgliche und sozial fixierte Cousine ist ausgezeichnet und zeigt ihre Fähigkeit, eine Figur mit komischen und tiefgründigen Facetten darzustellen. Der Film ist eine ironische Studie der englischen Mentalität und der Begegnung mit einer fremden Kultur. Er sprüht vor Witz, Subtilität und wunderschönen Bildmotiven und wurde mit mehreren Oscars ausgezeichnet, unter anderem für das beste adaptierte Drehbuch. Smith war ebenfalls nominiert.