Die Verfolgungsjagd des Paares durch Paparazzi schlägt nicht nur in New York hohe Wellen.
Angebliche Paparazzi-JagdNew Yorker Polizei widerspricht Harry und Meghan – Taxifahrer meldet sich
Große Aufregung um Prinz Harry (38) und seine Ehefrau Herzogin Meghan (41): Nach Angaben ihres Sprechers sei das Paar in New York am Dienstag von Paparazzi verfolgt und beinahe in einen schweren Unfall verwickelt worden.
Es gibt aber auch Aussagen, die einen weniger dramatischen Ablauf schildern. New Yorks Bürgermeister Eric Adams, die Polizei der Millionenstadt und ein kurzzeitig beteiligter Taxifahrer stellten die Situation teilweise ganz anders dar.
Prinz Harry und Meghan: New Yorker Polizei und Taxifahrer spielen Vorfall runter
Der Vorfall soll sich in Manhattan, als der Herzog und die Herzogin von Sussex und Meghans Mutter Doria Ragland eine Gala-Veranstaltung verließen, ereignet haben. „Die gnadenlose Verfolgung, die mehr als zwei Stunden dauerte, führte zu mehreren Beinahe-Kollisionen mit anderen Fahrern auf der Straße, Fußgängern und zwei New Yorker Polizisten“, erklärte eine Sprecherin des Promi-Paares noch am Mittwoch.
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Aus dem Umfeld des Paares hieß es gar, die Verfolgungsjagd hätte „tödlich“ enden können. Demnach wurde das Fahrzeug von Harry und Meghan von einem halben Dutzend Autos mit getönten Scheiben verfolgt.
Angesichts der Wortwahl weckt der Vorfall umgehend Erinnerungen an den Tod von Harrys Mutter Prinzessin Diana bei einem Autounfall 1997 infolge einer Verfolgungsjagd mit Paparazzi.
Harry und Meghan: Angebliche Verfolgungsjagd auf Royals schlägt hohe Welle
Die Szenen, die sich in New York abgespielt haben sollen, klingen wie aus einem Actionfilm: Autos rasten über Gehwege, überfuhren rote Ampeln, fuhren rückwärts in eine Einbahnstraße und blockierten ein fahrendes Auto. Die Fahrer hätten während der Fahrt fotografiert und telefoniert.
Obwohl sie mehrfach von uniformierten Polizeibeamten zur Rede gestellt wurden, seien sie davongerast, um die Verfolgung fortzusetzen. Es gebe Filmaufnahmen von Sicherheitsbeamten, die das Geschehen dokumentierten. Es gebe aber derzeit keine Pläne, entsprechende Filmaufnahmen zu veröffentlichen, sagte eine Sprecherin des Paares auf dpa-Anfrage.
Taxifahrer spielt Vorfall um Meghan und Harry ebenfalls runter
Am Donnerstag bezog New Yorks Polizeisprecher Julian Phillips zu dem Vorfall Stellung. Er erklärte, „zahlreiche Fotografen“ hätten die Fahrt des Paars durch New York zu einer „Herausforderung“ gemacht. „Der Herzog und die Herzogin von Sussex sind an ihrem Ziel angekommen und es wurden diesbezüglich keine Kollisionen, Mahnverfahren, Verletzungen oder Festnahmen gemeldet.“ New Yorks Bürgermeister Adams sagte, es sei „schwer zu glauben, dass es eine zweistündige Verfolgungsjagd“ gegeben habe.
Zu dem Vorfall äußerte sich inzwischen auch der Taxifahrer, der das Paar an dem Abend vorübergehend gefahren hatte. „Ich habe mich nie in Gefahr gefühlt“, sagte Sukhcharn Singh der „Washington Post“. „Es war nicht so wie eine Auto-Verfolgungsjagd in einem Film. Sie waren still und schienen verängstigt, aber das ist New York - es ist sicher.“
Verfolgt von Paparazzi: Prinzessin Diana starb bei Verkehrsunfall in Paris
Die Verfolgungsjagd lässt böse Erinnerungen wieder aufwachen: Im August 1997 starb Harrys Mutter Diana bei einem Verkehrsunfall in Paris, als sie von Paparazzi verfolgt wurde. Harry hat immer wieder betont, wie sehr ihn der Verlust seiner Mutter getroffen hat. Als er gerade 13 Jahre alt war, begleitete er zusammen mit seinem Vater Charles – dem heutigen König – und seinem älteren Bruder William Dianas Sarg zu Fuß durch London. Die Bilder dieser traurigen Szene gingen um die Welt.
In seiner Biografie „Reserve“ schildert der Prinz, wie er den Unfall zu verarbeiten versuchte: Bei einem Besuch in Paris habe er sich von einem Taxi durch den Tunnel fahren lassen, in dem seine Mutter verunglückt war – und zwar mit exakt derselben Geschwindigkeit, mit der ihr Wagen damals gefahren war. Der geschilderte Vorfall in New York dürfte das ohnehin miserable Verhältnis des 38-Jährigen zur Boulevardpresse weiter verschlechtern.
Harry erhebt regelmäßig schwere Vorwürfe gegen die britische Boulevardpresse im Zusammenhang mit dem Tod seiner Mutter. In einer BBC-Dokumentation äußerte er sich einmal wie folgt: „Jedes Mal, wenn sie ausging, war da eine Meute von Menschen, die auf sie gewartet hat. Wie ein Rudel Hunde folgten sie ihr, jagten sie, belästigten sie, beleidigten sie, spuckten auf sie, versuchten eine Reaktion, das eine Foto zu bekommen, wie sie um sich schlägt.“
Auch für das schlechte Verhältnis zur Royal Family um König Charles und Thronfolger William macht Harry die Presse verantwortlich. Derzeit laufen in London mehrere Klagen von Harry gegen Verlage, denen er vorwirft, unrechtmäßig Informationen über ihn erlangt zu haben. Zudem klagt der Prinz gegen die Entscheidung der britischen Regierung, ihm selbst dann keinen Polizeischutz zu gewähren, wenn er selbst dafür aufkommt.
Prinz Harry: Sprecher warnt vor Veröffentlichung der Paparazzi-Fotos
„Auch wenn Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auf ein gewisses Interesse seitens der Öffentlichkeit treffen, sollte dies niemals auf Kosten der Sicherheit von irgendjemandem gehen“, sagte Prinz Harrys Sprecher und warnte vor der Veröffentlichung der Paparazzi-Fotos: „Diese Bilder zu verbreiten, fördert angesichts der Art und Weise, wie sie erlangt wurden, eine äußerst aufdringliche Praxis, die für alle Beteiligten gefährlich ist.“
Meghan hatte am Dienstagabend (Ortszeit) in New York einen Preis für ihren Einsatz für Frauen und Mädchen erhalten. Es war der erste gemeinsame öffentliche Auftritt des Paares, seitdem Harry alleine am 6. Mai bei der Krönung seines Vaters in England war. (jag/mbr/dpa/afp)