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„Wir sind an einem Punkt angelangt“Prinz Harry und Meghan sprechen über Suizid und Online-Mobbing

Lesezeit 4 Minuten
Prinz Harry (r) und Meghan besuchen die Giant of Africa Foundation bei der Dream Big Basketball Klinik in Nigeria.

Prinz Harry (r) und Meghan besuchen die Giant of Africa Foundation bei der Dream Big Basketball Klinik in Nigeria. (Archivbild)

Im Interview mit dem US-Sender CBS fand das royale Paar offene Worte und gab auch Einblicke in ihr Privatleben.

Prinz Harry und Herzogin Meghan haben ein Elternnetzwerk gegen Cybermobbing ins Leben gerufen. Das Netzwerk soll Eltern unterstützen, deren Kinder von Online-Mobbing betroffen sind. Die Initiative entstand aus den eigenen Erfahrungen des Paares mit Online-Mobbing und soll Internetunternehmen und politische Entscheidungsträger dazu bewegen, mehr Schutzmaßnahmen für junge Nutzer zu ergreifen.

Harry und Meghan gründen Elternnetzwerk gegen Cybermobbing

In einem Interview mit der „Sunday Morning“-Moderatorin Jane Pauley auf CBS sprachen Harry und Meghan kürzlich über die psychologischen Herausforderungen von Cyber-Mobbing und die Notwendigkeit, ein sichereres Online-Umfeld zu schaffen. Das Paar betonte die Bedeutung eines offenen Dialogs über Selbstmordgedanken, um das Bewusstsein zu schärfen und anderen zu helfen, die ähnliche Erfahrungen machen.

„Ich glaube, eines der erschreckendsten Dinge, die wir in den letzten 16, 17 Jahren gelernt haben, in denen es soziale Medien gibt, und erst recht in letzter Zeit, ist, dass es absolut jeden treffen kann“, so Prinz Harry. „Wir reden immer davon, dass man früher, wenn die Kinder unter dem eigenen Dach waren, wusste, was sie taten; zumindest waren sie sicher, oder? Und jetzt sitzen sie vielleicht im Nebenzimmer am Tablet oder am Telefon und tauchen in diese Kaninchenlöcher ein. Und ehe man sich versieht, können sie sich innerhalb von 24 Stunden das Leben nehmen.“

Herzogein Meghan spricht über ihre Kinder

Meghan, die Medienberichten zufolge auch an einer neuen Netflix-Show arbeitet, pflichtete bei, ihre Kinder seien jung, drei und fünf Jahre alt, und sie seien „unglaublich“. Aber alles, was man als Eltern tun wolle, sei, sie zu beschützen. Wenn man sehe, was im Internet passiere, wisse man, dass es viel zu tun gebe. Meghan fügte hinzu, dass sie einfach froh seien, ein Teil der Veränderung zum Besseren zu sein.

Herzogin Meghan und Prinz Harry am Strand von Bondi, Australien.

Herzogin Meghan und Prinz Harry am Strand von Bondi, Australien. (Archivbild)

„Wenn man weiß, wie man helfen kann“, sagte Prinz Harry. „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem fast alle Eltern Ersthelfer sein müssen. Und selbst die besten Ersthelfer der Welt wären nicht in der Lage, die Anzeichen für einen möglichen Selbstmord zu erkennen. Das ist das Erschreckende.“

Netzwerk von Meghan und Harry startet als Pilotprojekt

Das Netzwerk, das als Pilotprojekt gestartet wurde, hat laut dem Prinzen und der Herzogin bereits Eltern zusammengebracht, deren Kinder sich nach Online-Missbrauch das Leben genommen haben. Das Paar erwartet, dass das Netzwerk weiter wächst und mehr Familien erreicht, die von Cyber-Mobbing betroffen sind. Die Initiative sei Teil der umfassenderen Arbeit der Archewell Foundation, die darauf abzielt, eine vernetzte globale Gemeinschaft aufzubauen und eine sicherere Online-Welt zu schaffen.

Prinz Harry und Herzogin Meghan haben sich weitgehend aus den sozialen Netzwerken zurückgezogen. Dieser Schritt erfolgte nach ihrem Rücktritt als aktive Mitglieder der britischen Königsfamilie und war teilweise eine Reaktion auf negative Erfahrungen mit Online-Trolling und Hasskommentaren. Ihr offizieller Instagram-Kanal „sussexroyal“ mit über neun Millionen Followern ist seit dem Start der Corona-Pandemie im März 2020 verwaist.

Hier finden Sie Hilfe und mehr Informationen zum Thema Suizid

- Telefonseelsorge, Beratung per Mail, Telefon, Chat oder vor Ort: 0800-1110111 oder 0800-1110222 (kostenlose Nummern) - Nationales Suizid-Präventionsprogramm für Deutschland mit vielen Informationen und Materialien - Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention - Angebote für „Angehörige um Suizid“ - Onlineberatung für suizidgefährdete Jugendliche bieten zum Beispiel die Jugendnotmail oder die Caritas - Information über Suizid und Suizidprävention finden Sie auch bei „Freunde fürs Leben“ - Nummer gegen Kummer (anonym und kostenlos), Informationen für Kinder, Jugendliche (unter 116111) und Eltern (0800/1110550) - Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Uniklinik Köln - Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Holweide - Bundesverband der niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychiater mit Kontaktadressen - Informationszentrale gegen Vergiftungen, Zentrum für Kinderheilkunde am Universitätsklinikum Bonn, 0228 /19 240