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„Ich bitte die Spanier, mir zu vertrauen“Kronprinzessin Leonor leistet Treueeid an ihrem 18. Geburtstag

Lesezeit 2 Minuten
Prinzessin Leonor mit ihrem Vater, dem spanischen König Felipe VI, bei einer Militärparade nach ihrer Vereidigung auf die Verfassung, die sie eines Tages zur Königin macht, während einer Galaveranstaltung in Madrid.

Prinzessin Leonor mit ihrem Vater, dem spanischen König Felipe VI, bei einer Militärparade nach ihrer Vereidigung auf die Verfassung, die sie eines Tages zur Königin macht, während einer Galaveranstaltung in Madrid.

Die Prinzessin legt im Abgeordnetenhaus den Treueeid auf die Verfassung ab. Nicht die gesamte königliche Familie ist anwesend.

Die spanische Kronprinzessin Leonor hat an ihrem 18. Geburtstag den Verfassungseid abgelegt. Sie leistete den Schwur am Dienstag im weißen Hosenanzug im Unterhaus des Parlaments in Madrid: „Ich schwöre, mein Amt gewissenhaft auszuüben, die Verfassung und die Gesetze zu wahren, die Rechte der Bürger und der autonomen Gemeinschaften zu achten und dem König die Treue zu halten.“

Kronprinzessin Leonor legt Eid ab und bekommt minutenlangen Applaus

Danach gab es minutenlangen Applaus. Sollte sie eines Tages die Nachfolge ihres Vaters König Felipe VI. (55) antreten, wäre Leonor das erste weibliche Staatsoberhaupt Spaniens seit 1868. Isabella II. regierte von 1833 bis 1868 als Königin von Spanien.

Nach der Vereidigung erhielt die ältere der beiden Töchter von Felipe und Königin Letizia (51) im Königspalast aus den Händen ihres Vaters die höchste zivile Auszeichnung Spaniens, das Große Halsband des Ordens Karls III.

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Bei dieser Gelegenheit bat Leonor das spanische Volk um Vertrauen: „An diesem wichtigen Tag bitte ich um Ihr Vertrauen, so wie ich mein ganzes Vertrauen in unsere Zukunft, in die Zukunft Spaniens setze.“ Auch der König hielt eine Rede und sagte an seine Tochter gerichtet: „Liebe Leonor, du wirst auf deinem Weg nicht allein sein.“

Altkönig Juan Carlos und Sofía nur zu privater Geburtstagsfeier eingeladen

Die spanische Kronprinzessin Leonor von Asturien (r) bei ihrer Vereidigung unter den wachsamen Augen ihrer Eltern König Felipe und Königin Letizia. Links die Präsidentin des Kongresses Francina Armengol.

Die spanische Kronprinzessin Leonor von Asturien (r) bei ihrer Vereidigung unter den wachsamen Augen ihrer Eltern König Felipe und Königin Letizia. Links die Präsidentin des Kongresses Francina Armengol.

Leonors umstrittener Großvater, Altkönig Juan Carlos (85), der seit August 2020 im Exil in Abu Dhabi lebt, ist einem Bericht der größten spanischen Tageszeitung „El País“ zufolge mit seiner Frau Sofía nur zur privaten Geburtstagsfeier am Abend im Madrider Pardo-Palast eingeladen.

In Madrid herrschte am Dienstag laut Medienberichten eine „Leonor-Manie“: Tausende säumten die Straßen, als die Königsfamilie vom Königspalast zum Abgeordnetenhaus fuhr. Die Menschen jubelten und schwenkten spanische Flaggen.

Die spanische Kronprinzessin Leonor (r) und Infantin Sofia (l) winken auf dem Weg zur Vereidigung im Abgeordnetenhaus.

Die spanische Kronprinzessin Leonor (r) und Infantin Sofia (l) winken auf dem Weg zur Vereidigung im Abgeordnetenhaus.

Überall in der Hauptstadt hingen Fahnen und große Leonor-Bilder. Auf dem Hauptplatz Puerta del Sol wurden zwei Großleinwände aufgestellt, vor denen sich ebenfalls Tausende versammelten, um die Vereidigungszeremonie zu verfolgen.

Spanische Royals: Kritik im Land hat zugenommen

Doch nicht alle Spanier lieben ihre Royals. Im Gegenteil: Seit Jahren gibt es viel Kritik. Die Vereidigung am Dienstag wurde von fünf der elf im Unterhaus vertretenen Parteien boykottiert, die die Abschaffung der Monarchie fordern. Auch zwei Ministerinnen und ein Minister der linken Regierungskoalition blieben der Zeremonie fern.

Vor allem Altkönig Juan Carlos hat mit zahlreichen Eskapaden und Affären dem Image der „Casa Real“ geschadet. Die Kronprinzessin, eine oft verträumt wirkende junge Frau, die im Sommer nach dem Abitur eine dreijährige Militärausbildung begonnen hat, soll nun ihrem Vater Felipe helfen, das Königshaus wieder populärer und möglichst unangreifbar zu machen. (mit dpa)