Die beiden Conan-Filme „Conan der Barbar“ (1982) und „Conan der Zerstörer“ (1984) sind längst Kult. Was machen die Darsteller heute?
Filmklassiker„Conan der Barbar“ – Was wurde aus den Schauspielern um Arnold Schwarzenegger?
Die beiden Conan-Filme „Conan der Barbar“ (1982) und „Conan der Zerstörer“ (1984) waren in den 80er Jahren große Erfolge und trugen dazu bei, dass Hauptdarsteller Arnold Schwarzenegger zu einem der bekanntesten Actionstars seiner Zeit wurde. Beide Filme wurden zu Kultfilmen und haben bis heute eine große Fangemeinde.
Doch was wurde eigentlich aus den Hauptdarstellern der Filme, aus Arnold Schwarzenegger oder Grace Jones, aus Sandahl Bergman oder James Earl Jones? Wir haben nachgeschaut.
Was wurde aus Arnold Schwarzenegger alias Conan?
Für Arnold Schwarzenegger bedeutete „Conan - Der Barbar“ den Durchbruch im Filmgeschäft. Es folgten weitere Rollen in Actionfilmen wie „Das Phantom-Kommando“, „Predator“ oder „Total Recall“. Vor allem aber seine Hauptrolle als wortkarger Android „Terminator“ T-800 machte ihn zu einem der größten Actionstars der 80er und 90er Jahre. Später überzeugte er auch in Komödien mit Kassenschlagern wie „Kindergarten Cop“ oder „True Lies“.
In den 2000er Jahren wechselte der überzeugte Republikaner in die Politik und wurde 2003 zum Gouverneur von Kalifornien gewählt. Nach seiner Amtszeit kehrte er zur Schauspielerei zurück und wirkte unter anderem in drei Teilen von „The Expendables“ und fünf weiteren „Terminator“-Filmen mit. Zuletzt war er 2019 in „The Iron Mask“ zu sehen, der allerdings an den Kinokassen floppte. Schwarzenegger, mittlerweile 75, ist auch als Autor, Unternehmer und Umweltaktivist tätig und setzt sich für eine bessere Zukunft ein. Und zeigt immer wieder klare Kante: Seinen Parteikollegen Donald Trump bezeichnete er vor zwei Jahren als „schlechtesten Präsidenten aller Zeiten“.
Was wurde aus Sandahl Bergman alias Valeria?
Der Kinoerfolg von „Conan“ brachte Sandahl Bergman überraschend einen Golden Globe als bester weiblicher Newcomer ein. Auch den Saturn Award konnte sie mit nach Hause nehmen. Mit Arnold Schwarzenegger war sie später auch in „Red Sonja“ zu sehen, wo ihr allerdings Brigitte Nielsen in der Titelrolle die Show stahl. Danach begann ihr Stern schnell zu sinken. Sie hielt sich mit Filmen wie „Stewardessen Academy“ über Wasser. Außerdem hatte sie einige Gastrollen im Fernsehen, unter anderem in „Mord ist ihr Hobby“.
Auch der Versuch, sie als Hauptdarstellerin in Science-Fiction-Abenteuern wie „She“ (1984) oder „Retaliator“ (1987) als B-Movie-Queen zu etablieren, scheiterte. Nach der Jahrtausendwende wurde es ruhiger um Bergman, die nur noch selten in Filmen zu sehen war. Nach einer Gastrolle in der Fernsehserie „Highway to Hell - 18 Wheels of Steel“ und einem Cameo als Tänzerin im Musicalfilm „The Singing Detective“ an der Seite von Robert Downey Jr. zog sie sich ins Privatleben zurück. Sie arbeitet nicht mehr als Schauspielerin, tritt aber gelegentlich auf Conventions auf. Bergman ist geschieden und Mutter einer Tochter.
Was wurde aus James Earl Jones alias Thulsa Doom?
James Earl Jones, geboren 1931, setzte nach seiner Rolle als böser Schlangenkultführer Thulsa Doom in „Conan - Der Barbar“ seine beeindruckende Karriere fort. Er gilt als einer der bekanntesten und erfolgreichsten Nebendarsteller seiner Generation und wirkte in zahlreichen Filmen, Fernsehserien und Bühnenproduktionen mit. Nach „Conan“ spielte Jones unter anderem in Filmen wie „Die Jagd nach dem Juwel vom Nil“, „Feld der Träume“ oder „Jagd auf Roter Oktober“.
Jones ist auch für seine tiefe und kräftige Stimme bekannt, so sprach er unter anderem Darth Vader in den Filmen der „Star Wars“-Saga und den starken und gerechten Mufasa in „Der König der Löwen“. Trotz seines hohen Alters ist Jones immer noch im Showgeschäft aktiv. Zuletzt sprach er erneut Darth Vader in der Disney-Miniserie „Obi-Wan Kenobi“ aus dem Jahr 2022. Im Jahr zuvor war er im zweiten Teil von „Der Prinz von Zamunda“ als König im Kino zu sehen, eine Rolle, die er bereits in den 1980er Jahren gespielt hatte.
Jones erhielt für seine Arbeit zahlreiche Auszeichnungen, darunter einen Tony und einen Emmy. Für seine Rolle in „Die große, weiße Hoffnung“ wurde er 1971 für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert.
Was wurde aus Max von Sydow alias König Osric?
Max von Sydow, der in „Conan“ den weisen König Osric verkörperte, hatte eine beachtliche Karriere als Schauspieler wirkte in gut 120 Filmen mit. Von Drama über Fantasy bis hin zu Horror- und Actionfilmen war alles dabei. Nach „Conan“ spielte von Sydow in Filmen wie „Zeit des Erwachens“, „Minority Report“ oder „Star Wars - Episode VII: Das Erwachen der Macht“. Auch in zahlreichen Fernsehserien war er zu sehen, darunter „Game of Thrones“ oder „The Tudors“. Ein Quotenerfolg war auch der Fernsehfilm „Die Nibelungen“ für SAT1. Unvergessen ist er auch als Pater Merrin im Horrorklassiker „Der Exorzist“ von 1973.
Von Sydow wurde 1988 für seine Rolle in „Pelle, der Eroberer“ für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert und erhielt 2016 den Ehrenoscar für sein Lebenswerk. Er drehte mehrere Filme in Schweden und arbeitete mit namhaften Regisseuren wie Ingmar Bergman und Martin Scorsese zusammen.
Von Sydow nahm 2002 die französische Staatsbürgerschaft an und lebte die letzten zwei Jahrzehnte seines Lebens in Frankreich. Er starb 2020 im Alter von 90 Jahren und hinterließ ein beeindruckendes Vermächtnis in der Film- und Unterhaltungsindustrie. Sein letzter Film „Kalavryta 1943“ über ein Massaker im Zweiten Weltkrieg kam 2021 posthum in die Kinos. Von Sydow gilt als einer der größten Charakterdarsteller seiner Generation.
Was wurde aus Mako alias Akiro, „der Zauberer“?
Auch der japanische Schauspieler Mako alias Makoto Iwamatsu hatte vor seinen Auftritten in den beiden „Conan“-Filmen eine bewegte Hollywood-Karriere hinter sich, die er danach konsequent fortsetzte. Für seine Rolle als Po-Han im Film „Kanonenboot auf dem Yangtse-Kiang“ wurde er 1966 für den Oscar und den Golden Globe Award nominiert. Insgesamt war er in rund 165 Film- und Fernsehrollen zu sehen, darunter in „Robocop 3“, „Die Wiege der Sonne“ oder „Highlander III“.
Später kamen Nebenrollen in großen Kinoerfolgen wie „Sieben Jahre in Tibet“ oder „Pearl Harbor“ hinzu. 2005 erfüllte sich sein Wunsch nach einer Hauptrolle in dem Drama „Cages“, das zwar auf einigen Festivals lief, ansonsten aber kaum wahrgenommen wurde. Besser lief es als Sprecher: Seine letzte Rolle hatte Mako in „Teenage Mutant Ninja Turtles“, wo er im Original die Ratte Splinter sprach. Außerdem lieh er seine Stimme dem Onkel Iroh in der Originalfassung der Fantasy-Zeichentrickserie „Avatar“. Mako starb 2006 im Alter von 72 Jahren an Speiseröhrenkrebs.
Was wurde aus Wilt Chamberlain: alias Bombaata?
Vor seiner kurzen Filmkarriere feierte der 2,16 Meter große Basketballspieler große Erfolge in der NBA. Wilt Chamberlain gehörte zu den besten Spielern seiner Zeit und ist neben Michael Jordan der einzige NBA-Spieler, der während seiner gesamten Karriere durchschnittlich mehr als 30 Punkte pro Spiel erzielte. Seine Rolle als Bombaata, der Leibwächter der Prinzessin Jehnna, in „Conan - Der Zerstörer“ war gleichzeitig sein Kinodebüt.
Trotz seiner außergewöhnlichen Erscheinung und seines guten Aussehens blieb dies sein einziger Ausflug auf die Leinwand. Dafür war er weiterhin sportlich aktiv und lief noch mit über 60 Jahren einen Marathon auf Hawaii. Berühmt war auch sein schillerndes Privatleben, das von offener Promiskuität und wilden Partys geprägt war. Chamberlain starb 1999 im Alter von 63 Jahren in seiner Villa in Bel Air an Herzversagen.
Was wurde aus Sarah Douglas: alias Königin Taramis?
Die britische Schauspielerin Sarah Douglas (* 1952), die in „Conan - Der Zerstörer“ die böse Königin Taramis spielt, war zuvor in den ersten beiden „Superman“-Filmen zu sehen. Danach spielte sie in der erfolgreichen Miniserie „V: Die außerirdischen Besucher kommen“. Ihre wohl bekannteste Rolle spielte sie ab 1983 in über 50 Folgen der langlebigen Soap „Falcon Crest“ als Pamela Lynch. Douglas wirkte in zahlreichen Filmen und Fernsehserien mit und blieb mit „Das grüne Ding aus dem Sumpf“ oder „Beastmaster 2“ immer wieder dem Science-Fiction- und Fantasy-Genre treu.
Sie spielte auch in einigen Theaterstücken mit und arbeitete als Synchronsprecherin für Animationsfilme und Videospiele wie „Doctor Who“. Zuletzt war sie vor allem in Nebenrollen zu sehen, unter anderem als treue Haushälterin in dem erfolgreichen Netflix-Weihnachtsfilm „A Christmas Prince“ und seinen beiden Nachfolgern. Sie teilt auch gerne Bilder aus ihrem Privatleben auf Instagram und hält so Kontakt zu ihren Fans.
Was wurde aus Olivia d’Abo: alias Prinzessin Jehnna?
Für die bei den Dreharbeiten erst 14-jährige Britin Olivia d’Abo war der zweite „Conan“-Film ihr Filmdebüt. Bis heute sind weit über 100 Film- und Fernsehauftritte hinzugekommen. Umstritten war unter anderem ihr nächster Film „Exstase“ an der Seite des damaligen Sexsymbols Bo Derek, in dem sie als Minderjährige mehrere kurze Nacktszenen hatte. Für beide Rollen erhielt sie den Anti-Oscar, die Goldene Himbeere. Danach spielte sie in einer Reihe von eher unbedeutenden B-Movies und Fernsehproduktionen. Ein großer Erfolg war 1988 die preisgekrönte Serie „Wunderbare Jahre“, in der sie vier Staffeln lang die große Schwester von Kevin Arnold alias Fred Savage spielte.
Danach war sie mehreren Folgen als psychopathische Serienkillerin Nicole Wallace in der Krimiserie „Criminal Intent“ zu sehen und machte sich auch mit Sprechrollen einen Namen, unter anderem in der Animationsserie „Star Wars: The Clone Wars“. Daneben versuchte sie sich erfolglose als Sängerin und war auch rund zehn Jahre mit Patrick Leonard verheiratet, der als Produzent von Madonna einige Welterfolge feierte. Bis heute ist sie im Geschäft geblieben, zuletzt unter anderem an der Seite von Mel Gibson im Kinoflop „Bandit“ (2022). Auch sie meldet sich regelmäßig auf Instagram.
Was wurde aus Grace Jones alias Zula?
Obwohl die Disco-Ikone Grace Jones („Slave to the Rhythm“) bereits einige kleinere Filmauftritte hatte, war die feministisch angehauchte Rolle der knallharten Kriegerin Zula im zweiten „Conan“-Film ihre erste große Kinorolle. Als Sängerin hatte sie zu diesem Zeitpunkt mit New-Wave-Alben wie „Warm Leatherette“ oder „Nightclubbing“ längst Kultstatus erreicht. Ein Jahr nach „Conan“ spielte sie im James-Bond-Abenteuer „Im Angesicht des Todes“ an der Seite von Roger Moore das Bond-Girl May Day und war auf dem Höhepunkt ihrer Karriere angelangt. Doch weder die Horrorkomödie „Vamp“ noch der Thriller „Siesta“ an der Seite von Julian Sands konnten Jones langfristig im Kino etablieren.
1992 brillierte sie noch einmal an der Seite von Eddie Murphy in der Erfolgskomödie „Boomerang“, bevor ihre Filmauftritte seltener wurden. Auch ihre Musikkarriere geriet nach den 1980er Jahren ins Stocken, mehrere Alben blieben unveröffentlicht und ihr Comeback mit „Hurricane“ (2008) wurde zwar gefeiert, blieb aber letztlich ohne Nachfolger.
Dafür wird sie auch mit über 70 Jahren weltweit als Stilikone gefeiert. Inzwischen ist sie auch wieder auf Tour und hat 2022 zahlreiche ausverkaufte Konzerte in Europa und den USA gegeben. In Köln war sie zuletzt im Mai 2016 im E-Werk zu sehen.
„Conan der Barbar“ (1982) und „Conan der Zerstörer“ (1984) gibt es bei unterschiedlichen Anbietern als Stream – bei JustWatch kann man sich darüber hinaus informieren, wo die Filme aktuell verfügbar sind. Die Filme sind auch als DVD erschienen.