Dass CSU-Chef Markus Söder beim Politischen Aschermittwoch hart gegen die Grünen geschossen hat, findet Frank Buschmann nicht „besonders clever“.
„Schmutziges Spiel“„Wahlbayer“ Frank Buschmann attackiert Markus Söder

Frank Buschmann (rechts) ist empört über Markus Söder. (Bild: 2025 Getty Images/Johannes Simon / 2012 Getty Images for SPORT1/Lars Baron (Fotomontage))
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Frank Buschmann reicht es. Auf Instagram rechnet der Sportkommentator mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) ab, nachdem der beim Politischen Aschermittwoch zum verbalen Rundumschlag gegen die Grünen ausgeholt hatte.
„Ich habe in meinem Leben schon fast jede Partei des demokratischen Spektrums gewählt“, holt Buschmann aus, der im nordrhein-westfälischen Hagen aufgewachsen ist und seit 1993 in Bayern lebt. „Nun hat die CDU/CSU bei der letzten Bundestagswahl die meisten Stimmen bekommen und wird wahrscheinlich den neuen Kanzler und Ministerinnen und Minister stellen. So will es die Demokratie und das ist auch gut so.“
Buschmann sei bewusst, dass es gerade im Wahlkampf häufig „ruppig“ zugehe und „nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt“ werden solle. „Was ich aber, vorsichtig ausgedrückt, bedenklich finde: Sie treten nochmal nach, obwohl der Gegner schon am Boden liegt!“ Der RTL-Moderator findet: „Kann man machen, muss man aber nicht. Vor allem, wenn diese Leute für etwas stimmen sollen, das sie selbst, in Teilen, schon vor der Wahl gefordert haben und dafür ebenfalls beschimpft wurden.“
Frank Buschmann hält Söders Grünen-Bashing „nicht für besonders clever“
Söders Seitenhiebe halte Buschmann „nicht für besonders clever und schon gar nicht der Lage entsprechend“. Unter Sportreportern spreche man in einem solchen Fall von einem „schmutzigen Spiel“, schreibt der 60-Jährige und gibt dem CSU-Chef einen Rat: „Vielleicht ist es ja möglich, angesichts der Herausforderungen, vor denen wir alle stehen, wirklich mal als Team, nennen wir es Team Deutschland, aufzutreten!“
Buschmann, der sich selbst als „Wahlbayer“ bezeichnet, mahnt: „Wenn es wieder ruhiger wird, könnte man dann meinetwegen wieder um das Amt des Kapitäns streiten. Im Moment ist nicht die Zeit dafür, noch nicht mal am Aschermittwoch ...“
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Schuldenpaket: Union und SPD sind auf Zustimmung der Grünen angewiesen
Markus Söder hatte im Rahmen des Politischen Aschermittwochs heftig gegen die Grünen ausgeteilt. Unter anderem hatte der bayerische Landeschef unter Jubel des Publikums „Grün ist raus, Grün ist raus“ gerufen und gesagt: „Die Grünen waren gegen uns, sie waren gegen Bayern und sie haben von den Wählern die Quittung bekommen. Es ist vorbei.“
Der Schuss könnte jedoch nach hinten losgehen: Um das jüngst von Union und SPD beschlossene Sondervermögen im Bundestag durchzubringen, braucht es eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Weil nicht damit zu rechnen ist, dass diese im neu gewählten Bundestag mit den Linken und der AfD zu erreichen ist, soll der Sondertopf im aktuellen Bundestag verabschiedet werden - mithilfe der Grünen, die ihre Zustimmung bis zuletzt offen hielt. In der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ hatte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann sich mit deutlichen Worten zu Söders Spitzen geäußert: „Es pöbelt jemand rum, diffamiert Leute und im nächsten Moment möchte man die aber gerne zur Unterstützung haben.“ (tsch)