AboAbonnieren

Oralsex-Putin und Hakenkreuz-TrumpSo politisch sind die Wagen im Düsseldorfer Rosenmontagszug 2024

Lesezeit 2 Minuten
„From Russia With Love“: Der Persiflagewagen beim Düsseldorfer Rosenmontagszug 2024 zeigt Machthaber Wladimir Putin und Patriarch Kyrill I. beim Oralsex.

„From Russia With Love“: Der Persiflagewagen beim Düsseldorfer Rosenmontagszug 2024 zeigt Machthaber Wladimir Putin und Patriarch Kyrill I. beim Oralsex.

Die Mottowagen von Jacques Tilly sind häufig politisch – das sind die Motive 2024. Auch Kölns Zugleiter Kirsch spricht über Düsseldorf.

Wladimir Putin, der sich oral von Patriarch Kyrill I. befriedigen lässt, Donald Trump, der aus der Amerika-Flagge ein Hakenkreuz schneidet, und ein Bundeskanzler, der nur als „Hohlaf“ Scholz wegkommt: Die Persiflagewagen im Düsseldorfer Rosenmontagszug 2024 waren erneut politisch und bissig. Ein Blick auf die Motive.

Der Rosenmontagszug in Düsseldorf startet erst gegen Mittag, 12.22 Uhr ist als ausgemachte Zeit geplant. Dann werden wohl tausende Jecke auch die Wagen von Bauer Jacques Tilly sehen, der für seine markanten Motive bekannt ist. In diesem Jahr hat sich Tilly erneut besonders an politischen Weltlagen orientiert: Von Nahost- und Ukraine-Krieg, über Klimawandel und den Aufschwung von AfD und Donald Trump. Der Düsseldorfer „Zoch“ umfasst rund 8000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, 85 Fußgruppen und 110 Wagen.

Rosenmontag: Kölner Zugleiter foppt Düsseldorfer „Zoch“

Der Kölner Rosenmontagszug ist nach Einschätzung seines Zugleiters Holger Kirsch etwas harmloser als der in Düsseldorf. „Wir behandeln ja eigentlich immer die gleichen Themen, das Einzige, was vielleicht den Unterschied ausmacht, ist, dass wir in der Darstellung vielleicht uns ein bisschen zurücknehmen, weil ich den Kölner Rosenmontagszug als großes Familienfest empfinde“, sagte Kirsch am Rosenmontag der Deutschen Presse-Agentur.

„Und ich möchte eigentlich nicht, dass am Wegesrand Eltern vielleicht in Erklärungsnöte geraten, wenn da irgendwelche Sexualpraktiken gezeigt sind oder einem der Schädel weggepustet wird“, ergänzte Kirsch.

Kirsch betonte jedoch, er empfinde keine Konkurrenz zu Düsseldorf und habe ein sehr gutes Verhältnis zu Tilly. „Im vergangenen Jahr hat er mir noch 'ne Glückwunsch-SMS geschickt dafür, dass wir so tolle Wagen gehabt haben.“ Im Übrigen sei der Kölner Rosenmontagszug länger und werde auch von deutlich mehr Menschen am Straßenrand verfolgt. „Ich will ja jetzt nicht so gemein sein: Vielleicht interessieren sich auch mehr für den Kölner Rosenmontagszug“, sagte Kirsch. (mit dpa)