16 Morde sollen der oder die Täter begannen haben. Neue DNA-Spuren könnten laut Medienberichten Aufklärung bringen.
Serienmörder-Cold-CaseNeue DNA-Spuren – können die Morde des „Monster von Florenz“ geklärt werden?
Bei der jahrzehntelangen Suche nach dem „Monster von Florenz“, einem mutmaßlichen Serienmörder, der für eine Reihe von Doppelmorden verantwortlich gemacht wird, könnten neue DNA-Spuren eine entscheidende Wende bringen. Darüber berichtet in Italien unter anderem „La Repubblica“.
Forensische Genetiker analysierten demnach bisher unbekannte DNA-Spuren an einem Projektil, das bei einem der Doppelmorde verwendet wurde, und konnten diese nun auch an Projektilen in zwei weiteren Fällen der Serie nachweisen.
Serienmorde des „Monster von Florenz“ könnten noch geklärt werden
Diese Entdeckung könnte die Ermittler dem Täter näher bringen und den Fall möglicherweise neu aufrollen. Die Mordserie, die sich zwischen 1968 und 1985 ereignete, umfasst acht Doppelmorde, meist an Liebespaaren in abgelegenen Orten rund um Florenz. Die Taten wurden mit einer Beretta Kaliber 22 verübt. Die neue DNA-Spur wurde an einem Projektil gefunden, mit dem 1985 das französische Paar Nadine Mauriot und Jean Michel Kraveichvili ermordet wurde, und wurde auch in zwei weiteren Fällen entdeckt.
Experten gehen davon aus, dass die DNA-Spuren beim Nachladen der Waffe auf die Projektile übertragen und nicht durch den Schuss verwischt wurden. Die DNA könnte sich als entscheidend erweisen, um den Fall neu aufzurollen und den Täter zu identifizieren. Ein italienischer Hämatologe, der normalerweise am Fred-Hutch-Krebszentrum in Seattle arbeitet, hat die DNA auf dem Projektil lokalisiert, und die Staatsanwaltschaft in Florenz prüft derzeit einen Antrag auf Wiederaufnahme der Ermittlungen.
Die Crux: Die Vergleichsprobe fehlt – sie könnte unter den Fingernägeln eines der Opfer stecken, das sich laut „La Repubblica“ als einziges gewährt haben soll: die damals 18-jährige Stefania Pettini, die mit ihrem Liebhaber Pasquale Gentilcore im September 1974 das zweite Opferpaar des Serienmörders wurde. Pettini müsste für eine Probe exhumiert werden – fast auf den Tag genau 40 Jahre nach ihrer Ermordung.
„Monster von Florenz“ ermordete auch zwei Deutsche
Im Laufe der Jahre gab es mehrere Verdächtige im Fall des „Monsters von Florenz“, zu dessen Opfern auch die beiden deutschen Touristen Wilhelm Friedrich Horst Meyer und Jens Uwe Rüsch aus Osnabrück gehörten. Einer der bekanntesten war der mehrfach vorbestrafte Pietro Pacciani, ein Bauer, der in den 1990er Jahren wegen der Morde verurteilt wurde.
Die Beweise gegen ihn waren basierten jedoch hauptsächlich auf Indizien, was später zur Aufhebung des Urteils führte. Pacciani, der laut CBS bereits 1951 wegen Mordes verurteilt und 1987 wegen Vergewaltigung seiner beiden Töchter inhaftiert worden war, starb 1998 an einem Herzinfarkt. Zwei seiner mutmaßlichen Komplizen, Mario Vanni und Giancarlo Lotti, wurden ebenfalls für schuldig befunden und inhaftiert. Auch sie sind bereits gestorben.
Die Ermittlungen wurden fortgesetzt, und es gab Theorien über die mögliche Beteiligung einer Gruppe oder Sekte, die für die Morde verantwortlich sein könnte. Trotz intensiver Ermittlungen und zahlreicher Verhaftungen bleibt die Identität des „Monsters von Florenz“ bis heute ein Rätsel und der Fall einer der berüchtigtsten ungelösten Kriminalfälle Italiens.
Der Fall hat über die Jahrzehnte sowohl in Italien als auch international große Aufmerksamkeit erregt. Die Medien berichteten intensiv über die Mordserie. Die Taten waren besonders grausam, und die Tatsache, dass der Fall seit Jahrzehnten ungelöst ist, trug zur Faszination und zum Medieninteresse bei. Bücher, Dokumentationen sowie Filme und Fernsehserien wurden veröffentlicht, was die anhaltende Faszination der Öffentlichkeit widerspiegelt.