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„Unfassbar“Tierheim in NRW entsetzt über „Frankenstein“-Katzen

Lesezeit 3 Minuten
Sowohl Sphynx-Katzen (Archivfoto) als auch die Rasse der Scottish Fold leiden unter schweren Gendefekten und gelten als Qualzuchten.

Sowohl Sphynx-Katzen (Archivfoto) als auch die Rasse der Scottish Fold leiden unter schweren Gendefekten und gelten als Qualzuchten.

Die Mitarbeiter vom Tierheim Essen müssen sich ständig mit Qualzuchten auseinandersetzen. Doch dieser Versuch ließ sie „erschaudern“.

Mit deutlichen Worten hat sich das Tierheim Essen auf Facebook zu Wort gemeldet. Ein Tierzüchter soll versucht haben, zwei Katzenrassen miteinander zu kreuzen, die an sich schon überzüchtet und kaum lebensfähig sind. Der Versuch nahm eine schreckliche Entwicklung. Die Tierschützer zeigten sich entsetzt.

„Man stelle sich vor, ein Kater der Rasse Scottish Fold wird bewusst mit einer Kätzin der Rasse Sphynx verpaart“, erklären die Mitarbeitenden des Tierheims Essen. Beide Katzenrassen gelten als Qualzuchten und sind in Deutschland verboten. Allein die Vorstellung, ausgerechnet diese beiden Rassen miteinander zu kreuzen, „ließ uns erschaudern“, machen die Tierschützer deutlich.

Tierheim Essen: „Frankenstein“-Katze

Das Ergebnis einer solchen Kreuzung nannte das Tierheim Essen „Frankenstein“-Katze, um deutlich zu machen, dass eine solche Rasse eine unnatürliche Schöpfung darstellen würde.

Katzen der Rasse Scottish Fold sind auch als Schottische Faltohrkatze bekannt. Der Name geht auf die charakteristischen kurzen, geknickten Ohren zurück. Die Faltohren haben die Tiere jedoch von einem Gendefekt, der überdies mit schweren Knorpel- und Knochenschäden im ganzen Körper einhergeht.

Sphynx-Katzen sind unterdessen ausgezeichnet durch ihr fast gänzlich fehlendes Fell. Den Körper der Tiere bedeckt nur ein kaum sichtbarer Flaum. Ebenfalls typisch für die Katzenrasse ist die lose hängende, leicht faltige Haut. Vor allem, wenn die Katzen über keine Tasthaare verfügen, welche die Tiere zur Orientierung benötigen, wird von einer Qualzucht ausgegangen.

Züchter bringt blutende Katze ins Tierheim

Mit dem verantwortungslosen Züchter sei das Tierheim bereits vor einigen Tagen in Kontakt gekommen, berichten die Mitarbeiterinnen in ihrem Post vom Donnerstag (17. Oktober) weiter. Der Versuch der Kreuzung habe vor allem bei der Kätzin zu Problemen geführt. Das arme Tier habe zehn Tage lang aus der Scheide geblutet.

Ein Besuch beim Tierarzt sei dem Züchter zu kostspielig gewesen. Das Tierheim Essen habe angeboten, die Katze zu übernehmen, um sie tierärztlich behandeln zu lassen. Doch der Vorschlag sei durch den Besitzer abgelehnt worden.

Tierheim Essen reagiert sofort

Durch glückliche Umstände seien beide Katzen nun doch im Tierheim Essen gelandet, so der Beitrag weiter. Die Kätzin sei sofort in der Tierklinik behandelt worden. Zumindest die pränatale Untersuchung hatte ein Ergebnis, das Erleichterung hervorrief: Das Tier sei überhaupt nicht trächtig, sondern nur etwas dick, weshalb der Züchter wohl vermutet hätte, er sei erfolgreich gewesen.

„Wir sind wirklich mehr als froh, hier keine ‚Levkoy‘ vermitteln zu müssen“, so das Tierheim Essen. Man habe beide Katzen inzwischen kastriert, um eventuelle Folgeversuche zu unterbinden.

„Es reicht wirklich schon aus, dass wir ständig Scottish Fold Katzen bekommen“, machen die Mitarbeiterinnen deutlich. „So putzig die Schotten auch aussehen mögen, sie sind krank und auch bewusst krank gezüchtet.“

Schockierte Reaktionen auf Züchtungsversuch in Essen

Auch viele Userinnen und User zeigten sich unter dem Beitrag auf Facebook erschüttert. „Scottish Fold und Sphynx? Wie krank...“, schreibt eine Userin. „Eine andere schreibt: Manchmal hasse ich Menschen.“

Eine weitere Userin schreibt: „Unfassbar, was ihr euch alles anhören und erleben müsst. Die Menschen werden immer grausamer im Umgang mit den Tieren.“