Mehrere Superzellen sorgen in Italien und weiteren Teilen Südeuropas für teils außergewöhnlich großen Hagel. Meteorologen sind verblüfft.
Schwere UnwetterHandgroßes Hagelkorn in Italien entdeckt – Orte am Gardasee verwüstet
Mehrere aufeinander folgende Gewitter-Superzellen haben in Italien und weiteren Teilen Südeuropas für teilweise außergewöhnlich große Hagelkörner gesorgt. In der Ortschaft Brugnera in der Region Friaul-Julisch Venetien fand ein Mann ein Hagelkorn mit einem Durchmesser von 19 Zentimetern, das so groß wie seine eigene Hand war.
Die italienische Nachrichtenseite „Pordenone Today“ veröffentlichte auf ihrer Website ein Bild des Hagelkorns. Mehrere Meteorologen teilten das Bild des Hagelkorns in den sozialen Medien und zeigten sich verblüfft von den Auswirkungen der Superzellen, die am Montagabend vor allem über Kroatien und Norditalien hinwegzogen. „Ich habe so etwas noch nie gesehen“, twitterte der niederländische Meteorologe Pieter Groenemeijer zur Extremwetterlage am Montagabend.
Italien: Handgroßes Hagelkorn entdeckt – Meterologen verblüfft von Hagelsturm über Venetien
Sein britischer Kollege James Peacock vermutet, dass es sich bei dem Hagelkorn um zwei verschmolzene Körner handelt. Dies sei üblich, wenn besonders große Hagelkörner gefunden werden. Medienberichten aus Kroatien und Italien zufolge wurden im Verlaufe des Abends an mehreren Orten zehn Zentimeter große Hagelkörner gefunden, einige von ihnen durchschlugen Autoscheiben.
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Auch in Slowenien und weiteren Orten in Norditalien wurden teils Hagelkörner entdeckt, die weitaus größer als Tennisbälle waren. Die Superzellen sorgten für zahlreiche Blitze und färbten den Himmel über einigen Regionen auch am Dienstagmorgen extrem lila, wie beispielsweise über der Stadt Padua.
Gardasee: Hagelsturm und Regenfälle beschädigen Hunderte Autos in Ufernähe
Am Gardasee wurden vor allem am südlichen Ufer durch die großen Hagelkörner und starke Regenfälle Hunderte Autos und einige Wohnwagen beschädigt, es kam zeitweise zu Überschwemmungen.
Der italienische Meteorologe und Unwetter-Experte Federico Pavan zeigte sich verblüfft über die Ereignisse am späten Montagabend über Norditalien. „Ich habe noch nie so eine Lichtershow gesehen“, schrieb Pavan auf Twitter und bezog sich damit auf zahlreiche starke Blitze, die am Himmel zu sehen waren.
Italien: Tornadogefahr bei Venedig – Boeing 767 muss Start in Mailand im Hagelsturm abbrechen
Der französische Wetterforscher Nahel Belgherze vermutet, dass extreme Aufwinde innerhalb der Superzellen über Italien die Bildung großer Hagelkörner begünstigt haben. Durch schnelle Auf- und Abwärtsbewegungen innerhalb der Gewitterwolke gefriert und taut das Hagelkorn immer wieder und trifft, vereinfacht gesagt, auf Wassertropfen, die das Hagelkorn immer weiter vergrößern.
In Italien hatte es am Montagabend erneut schwere Unwetter mit Starkregen und Hagelstürmen gegeben. Eine Boeing 767 von Delta Airlines musste den Start aufgrund starker Hagelschäden in Mailand abbrechen. Meteorologen hatten am Abend vor erhöhter Tornado-Gefahr in der Region Venetien gewarnt, unweit des Fundorts des großen Hagelkorns. (shh)