Nach der Krise zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und dem Vatikan spricht man wieder miteinander - aber Rom behält die deutschen Brüder genau im Auge.
Nach Treffen in RomVatikan will Reformprozess in Deutschland genau beobachten
Der Vatikan will den Reformprozess in Deutschlands katholischer Kirche genau im Auge behalten. Dies geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor, die nach einem Treffen von deutschen Bischöfen mit Vertreten der römischen Kurie am Freitagabend veröffentlicht wurde. Nachdem es in der Vergangenheit zu Konflikten gekommen war, sprachen beide Seiten nun von einer „positiven, offenen und konstruktiven Atmosphäre“.
An dem eintägigen Treffen im Vatikan nahmen von deutscher Seite der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Georg Bätzing, und mehrere andere Bischöfe teil. Für den Vatikan war unter anderem Kurien-Kardinal Victor Manuel Fernandéz beteiligt, einer der engsten Vertrauten von Papst Franziskus. Der Pontifex selbst war nicht dabei.
Gremium in Deutschland darf nicht „Synodaler Rat“ genannt werden
In der gemeinsamen Erklärung bezeichneten es beide Seiten als „großes Anliegen, Synodalität im Leben der Kirche im Blick auf eine wirksamere Evangelisierung zu stärken“. Der Vatikan besteht jedoch darauf, dass das geplante synodale Gremium in Deutschland nicht „Synodaler Rat“ genannt wird, sondern einen anderen Namen bekommt. „Hinsichtlich der Stellung dieses Gremiums besteht Übereinkunft darin, dass es nicht über der Bischofskonferenz steht oder gleichrangig mit ihr ist.“ Abschließend soll alles vom Papst gebilligt werden müssen.
In dem neuen Gremium sollen Bischöfe und Laien – also Nicht-Kleriker – künftig gemeinsam beraten und entscheiden. Diese Pläne hatten zu Beginn dieses Jahres zu einer schweren Krise der Deutschen Bischofskonferenz im Verhältnis zum Vatikan geführt. Die Zentrale der katholischen Weltkirche hält eine so starke Beteiligung der Laien für unvereinbar mit dem Kirchenrecht. Parallel zum Synodalen Ausschuss soll es nun eine Kommission im Vatikan geben.
In Gesprächen zwischen den deutschen Bischöfen und der römischen Kurie – der Zentralverwaltung – war die Krise schließlich beigelegt worden: Die Deutschen versprachen, vor allen wichtigen Entscheidungen und Änderungen den Vatikan zu konsultieren. (dpa)