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Ermittler gehen von Verbrechen ausLeiche von vermisster Lina im Elsass gefunden – Tatverdächtiger tot

Lesezeit 2 Minuten
Ein Porträt der rund ein Jahr lang verschwundenen Lina

Bei einer erneuten Suchaktion Gelände stießen die Ermittler nun auf die Leiche der vor rund einem Jahr verschwundenen Lina.

Im Fall um das Verschwinden der 15-Jährigen gibt es traurige Gewissheit: Fahnder haben die Jugendliche tot in einem Waldgebiet entdeckt.

Gut ein Jahr nach dem Verschwinden der Jugendlichen Lina im Elsass haben französische Fahnder ihre Leiche Hunderte Kilometer entfernt in einem Waldgebiet entdeckt. Die Jugendliche sei in einem Wasserlauf unterhalb einer Böschung im Bereich von Nevers in Zentralfrankreich gefunden worden, sagte Staatsanwalt Alexandre Chevrier in Straßburg am Abend.

Nach Stand der Ermittlungen wurde Lina von einem Mann getötet, dem sie am Tag ihres Verschwindens zufällig begegnet war und der sich inzwischen das Leben genommen hat. Über die Ortungsdaten des Autos, mit dem der Tatverdächtige damals unterwegs war, habe man ermitteln können, dass er sich am Tag nach Linas Verschwinden am jetzigen Fundort der Leiche aufgehalten habe, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Fall Lina: Tatverdächtiger fuhr gestohlenes deutsches Auto

In dem im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg zugelassenen und gestohlenen Auto, das die Fahnder in diesem Sommer sicherstellten, wurden DNA-Spuren, Linas Handtasche sowie Stricke gefunden, mit denen die 15-Jährige gefesselt wurde. Die Fahnder vermuteten daher ein Verbrechen und durchsuchten systematisch Waldgebiete, in denen das Auto des Tatverdächtigen nach der Auswertung der Ortungsdaten später längere Stopps einlegte.

Französische Gendarmen blockieren eine Straße während der Suche nach der im Elsass vermissten Jugendlichen Lina.

Bei einer erneuten Suchaktion in abgelegenem Gelände, hunderte Kilometer vom Ort ihres Verschwindens entfernt, stießen die Ermittler nun auf die Tote. (Archivbild)

Bei einer erneuten Suchaktion in abgelegenem Gelände stießen die Ermittler nun auf die Tote - mehr als 400 Kilometer vom Ort ihres Verschwindens entfernt. Eine DNA-Analyse habe bestätigt, dass es sich um die sterblichen Überreste der Jugendlichen handele.

Kriminalfall bewegte die Grenzregion

Der spektakuläre Kriminalfall hatte in der deutsch-französischen Grenzregion für Aufsehen gesorgt. Lina verschwand am 23. September vergangenen Jahres auf dem Weg zum Bahnhof von Saint-Blaise-la-Roche, von wo aus sie nach Straßburg fahren wollte. Die Fahnder ermittelten, dass sie gar nicht in den Zug stieg. Suchmaßnahmen, an denen auch Taucher der deutsch-französischen Wasserschutzpolizei beteiligt waren, blieben ergebnislos. Ein Zeuge wollte die Jugendliche als Beifahrerin in einem Kleinwagen gesehen haben, weshalb Halter entsprechender Autos in der Region ins Visier der Fahnder gerieten.

Der 43 Jahre alte Tatverdächtige, der längere Zeit mit dem gestohlenen Auto unterwegs war, nahm sich nach der Sicherstellung des Wagens am 10. Juli an seinem Wohnort in Besançon in Ostfrankreich das Leben. Wegen mehrerer gewaltsamer Raubtaten hätte er am 22. Juli vor Gericht erscheinen müssen. In der Vergangenheit soll sich der Mann mehrfach in einer Psychiatrie aufgehalten haben. Zu Lina konnte er von den Fahndern nicht mehr befragt werden. (dpa)