AboAbonnieren

Die WochentesterErnst-Ulrich von Weizsäcker „Die deutsche Atomenergie war nicht gefährlich“

Lesezeit 2 Minuten
Ernst-Ulrich von Weizsäcker, Wissenschaftler und Ehrenpräsident des Club of Rome.

Ernst-Ulrich von Weizsäcker, Wissenschaftler und Ehrenpräsident des Club of Rome.

Im Podcast „Die Wochentester“ diskutierten Wolfgang Bosbach und Christian Rach über den deutschen Ausstieg aus der Atomenergie.

Mit Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Umweltwissenschaftler und ehemaliger Co-Präsident des „Club of Rome“, sprechen Wolfgang Bosbach und Christian Rach über den deutschen Ausstieg aus der Atomkraft.

Umweltwissenschaftler Ernst Ulrich von Weizsäcker hält den deutschen Ausstieg aus der Atomkraft für richtig, aber nicht zwingend. „Ich persönlich wäre nicht so wahnsinnig aufgeregt, wenn die letzten drei Atomkraftwerke länger gelaufen wären. Die deutsche Atomenergie war - soweit man das beurteilen kann - nicht gefährlich“, sagt er in der aktuellen Podcast-Folge.

Der ehemalige Co-Präsident des Club of Rome stellt die mehrheitliche Stimmung in der Bevölkerung für die Kernkraft infrage: „Es gibt auch eine gewisse psychologische Seite: Kurz nach dem Fukushima-Desaster war die erdrückende Mehrheit der Deutschen einschließlich CSU klar dafür, dass man aus der Atomenergie endgültig aussteigt. Und jetzt, wo Fukushima 20 Jahre her ist, sind die Leute ganz munter wieder auf der anderen Seite. Weil es so schön bequem ist.“

Alles zum Thema Wolfgang Bosbach

Von Weizsäcker: „Neues Fukushima lässt die Weltmeinung kippen“

Von Weizsäcker ist überzeugt: „Es muss nur ein neues Fukushima oder Tschernobyl passieren und dann kippt die Weltmeinung innerhalb von Sekunden.“ Denn die Gefahr bleibe: „Ich bin ein ausgebildeter Physiker und weiß natürlich, dass Atomkraft für Energie und Atombomben physikalisch wahnsinnig nah aneinander sind.“

Der Neffe des ehemaligen Bundespräsidenten hält zudem die Fokussierung der Grünen auf die Windkraft für nicht rational begründet: „Aus ökonomischen Gründen ist die Windenergie das Kind Nummer zwei und nicht Nummer eins.“ Auch zum Ende des Verbrennermotors äußert sich der Physiker: „Wenn man die Herstellungskosten ökologisch betrachtet, dann sieht man, dass vieles von dem Elektroauto-Traum eigentlich am Anfang ziemlich klimaschädlich ist.“

Mit Journalistin und Autorin Helene Bubrowski diskutieren „Die Wochentester“ außerdem über ihr neues Buch „Die Fehlbaren. Politiker zwischen Hochmut, Lüge und Unerbittlichkeit“.

Neue „Wochentester“-Folgen immer freitags

Die neue Folge wird immer freitags ab 7 Uhr morgens freigeschaltet. Falls Sie Spotify oder andere gängige Musik- oder Podcast-Apps auf Ihrem Smartphone installiert haben, können Sie den Podcast unter dem Stichwort „Wochentester“ suchen und kostenfrei abonnieren. Sie können ihn aber auch auf unserer Seite hören.