Der Ex-CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach ist im Frühjahr und Sommer 2020 von zahlreichen Schutzmasken-Anbietern kontaktiert und um Vermittlung gebeten worden. „Damals haben sich die Anbieter die Klinken in die Hand gegeben. Das waren Dutzende von Fällen. Manchmal hatte ich das Gefühl, es gibt mehr chinesische Maskenhersteller als Chinesen“, erzählt er in der neuen Podcast-Folge „Die Wochentester“, den er zusammen mit Christian Rach moderiert. Tenor der Kontaktaufnahmen sei stets gewesen: „Können Sie uns nicht helfen? Sie kennen die doch alle, die Frau Merkel und den Herrn Spahn und den Armin Laschet. Wir haben hier ein Top-Angebot.“ Er habe diese dann am Bund und Land verwiesen.

Bosbach geht davon aus, dass deutlich mehr CDU-Politiker von Schutzmasken-Anbietern kontaktiert worden sind als bislang bekannt. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nur drei oder vier waren, die kontaktiert worden sind. Ich habe ja überhaupt kein öffentliches Amt mehr inne. Das werden viel, viel mehr gewesen sein, im Bundestag und auch in den 16 Landtagen. Aber auf die Idee, die Hand aufzuhalten, wäre ich im Leben nicht gekommen.“

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Im „Wochentester“-Podcasts sprechen Bosbach und Christian Rach außerdem mit dem Kölner Psychologen Stephan Grünewald vom Rheingold-Institut. Der beschreibt eine „stillschweigende Spaltungstendenz“ in der Gesellschaft: Eine kleine Gruppe habe komplett den Glauben an die Pandemie und die Beherrschbarkeit verloren. „Die sind jetzt schon in einer anarchischen Resignation und scheren sich um wenig Regeln.“

Scharf kritisiert das Mitglied im Expertenrat der NRW-Landesregierung die „moralisch absolut verwerfliche“ Masken-Affäre, die weitreichende Folgen für die Gesellschaft habe: „Das zersetzt natürlich in diesem Corona-Korrosionsprozess zusätzlich die Bereitschaft der Menschen, mitzumachen und solidarisch zu sein.“ Harte Sanktionen seien unabdingbar. Hören Sie hier rein!

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