Ein Autofahrer ist auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt in eine Menschenmenge gefahren. Es gibt zahlreiche Verletzte. Fünf Todesopfer sind bestätigt. Unser Live-Blog
Anschlag in MagdeburgMenschen gedenken Toten bei Andacht – Tatverdächtiger muss in U-Haft
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitag (20. Dezember) ein Autofahrer in eine Menschenmenge gefahren. Er wurde daraufhin von der Polizei festgenommen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) erklärte, dass der Mann aus Saudi-Arabien stammt. Bestätigt ist auch, dass es sich um einen 50-jährigen Arzt handelt, der seit 2006 in Deutschland lebt.
Magdeburger gedenken den Opfern des Anschlags
Einen Tag nach dem Anschlag haben sich zahlreiche Menschen zu einem Gedenkgottesdienst im Magdeburger Dom versammelt. Die Trauerandacht war vor allem für Angehörige von Opfern, Rettungskräften sowie für andere geladene Gäste gedacht. Allein vor dem Dom beteiligten sich nach ersten Schätzungen der Polizei mehr als 1.000 Menschen am Gedenken für die fünf Toten und 200 Verletzten des Angriffs. Für sie war eine große Videoleinwand aufgebaut, auf die der Gottesdienst übertragen wurde.
Vor dem Seitenportal des Doms stellten Menschen Dutzende leuchtende Kerzen auf und legten Blumen nieder. Weil der Eingang vor Beginn des Gottesdienstes mit Gittern abgesperrt worden war, trugen Polizisten die Kerzen zu dem Portal.
An der Trauerfeier nahmen auch Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Rainer Haseloff, teil. Der Landesbischof der evangelischen Kirche Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, rief im Rahmen der Andacht dazu auf, dem Gewalttäter keinen Raum zu lassen. „Die Gewalttäter der Welt sind Zerstörer der Friedensräume“, sagte er. „Der Friedensraum Weihnachtsmarkt wurde zerstört.“
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Auf der Plattform X waren am Abend Videos zu sehen, in denen zahlreiche Einsatzfahrzeuge zu sehen sind. Auch der Anschlag selbst soll in einem Video, das derzeit häufig geteilt wird, zu sehen sein. Bestätigt ist das aber nicht.
Uniklinik Magdeburg bereitet sich auf viele Verletzte vor
Nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt werden die ersten Verletzten im Universitätsklinikum Magdeburg behandelt. Die ersten zehn bis 20 Patienten würden aktuell versorgt, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Man stelle sich jedoch auf deutlich mehr Verletzte ein. „Wir rüsten gerade auf“, sagte der Sprecher der Uniklinik. „Intensivbetten stehen bereit.“
Magdeburg: Kleinkind unter den Opfern
Es gebe „60 bis 80 Verletzte“, teilte die Leitstelle des Rettungsdienstes in Magdeburg mit. Mehrere von ihnen erlitten demnach schwere Verletzungen. MDR Sachsen-Anhalt berichtet neben Verletzten auch, dass es mindestens einen Toten geben soll. Andere Medien berichten von deutlich mehr. Unter den Toten soll auch ein Kleinkind sein.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich betroffen von dem mutmaßlichen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg gezeigt. „Die Meldungen aus Magdeburg lassen Schlimmes erahnen“, schrieb Scholz am Freitagabend im Online-Dienst X. Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen, sein Dank gelte „den engagierten Rettungskräften in diesen bangen Stunden“.
Der Magdeburger Weihnachtsmarkt befindet sich auf dem Alten Markt, direkt am Magdeburger Rathaus in der Nähe der Elbe. In der Nähe des Weihnachtsmarkts liegt ein großes Einkaufszentrum. (oke/dpa)