Berlin – Nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt hat sich das Stimmungsbild in Deutschland wieder zugunsten der Union und gegen die Grünen gedreht. In neuen Umfragen bei ARD und ZDF können CDU/CSU bei der Sonntagsfrage deutlich zulegen, während die Grünen erheblich an Zustimmung einbüßen. Der Umschwung im Meinungsbild wirkt sich aus auf die Frage, wen die Deutschen gern im Kanzleramt sehen wollen.
Im neuen ZDF-Politbarometer kommen CDU und CSU auf 28 Prozent, die Grünen auf 22, wie die am Donnerstag veröffentlichte Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen ergab. Im Vergleich zur Vorerhebung vor drei Wochen hat die Union damit vier Prozentpunkte gewonnen, die Grünen drei Prozentpunkte verloren. Die SPD legt um einen Punkt auf 15 Prozent zu. AfD (11) und Linke (7) bleiben unverändert. Die FDP rutscht um einen Punkt auf 10 Prozent.
Union beim ARD-Trend deutlich vor den Grünen
Auch der am Donnerstag veröffentlichte neue ARD-Deutschlandtrend sieht die Union nun klar vor den Grünen. Laut Meinungsforschungsinstitut infratest dimap gewinnen CDU/CSU im Vergleich zum Mai 5 Prozentpunkte auf 28 Prozent. Die Grünen büßen 6 Prozentpunkte auf nun 20 Prozent ein. Die SPD käme unverändert auf 14 Prozent, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Die AfD verharrt bei 12 Prozent. Auf diesen Wert kommt auch die FDP, die einen Prozentpunkt dazugewinnt. Auch die Linke verbessert sich um einen Punkt auf 7 Prozent.
Auch in der Frage im Deutschlandtrend nach einer Direktwahl des Bundeskanzlers oder der Bundeskanzlerin kann Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet deutlich Boden gut machen. 29 Prozent würden sich für den CDU-Chef entscheiden, ein Plus von 8 Prozentpunkten gegenüber der vorherigen Umfrage. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz legt ebenfalls zu und kommt auf 26 Prozent (+5). Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock verliert hier deutlich, noch 16 Prozent würden sich für sie entscheiden, ein Minus von 12 Prozentpunkten.
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Im ZDF-Politbarometer halten nach 43 Prozent im Mai jetzt nur noch 28 Prozent Baerbock als Kanzlerin für geeignet, 64 Prozent bezweifeln das. Laschet halten 43 Prozent für kanzlertauglich (Mai: 37 Prozent), 49 Prozent nicht. SPD-Kanzlerkandidat Scholz liegt hier in Führung mit 48 Prozent, die ihn für geeignet fürs Kanzleramt halten, 45 Prozent sehen das nicht so.
Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Infratest dimap nennt beim ARD-Deutschlandtrend eine Fehlertoleranz zwischen 2 und 3 Prozentpunkten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.