Deutschland hat einen neuen Bundestag gewählt. Die Union liegt laut Hochrechnungen klar vorn. Die SPD stürzt ab.
Bundestagswahl 2025Merz triumphiert, SPD mit historisch schlechtem Ergebnis – FDP und BSW zittern
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Bundeskanzler Olaf Scholz hat seine Niederlage eingestanden.
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• Laut der 18-Uhr-Prognose ist die Union klare Wahlgewinnerin mit knapp unter 30 Prozent. Die AfD verdoppelt ihr Ergebnis mit knapp 20 Prozent im Vergleich zu 2021. Die SPD muss mit rund 16 Prozent eine herbe Niederlage einstecken. Die Grünen liegen bei rund 13 Prozent. Die Linke bekommt mehr als 8 Prozent, FDP und BSW müssen um den Einzug in den Bundestag zittern.
• Die Wahlbeteiligung ist hoch und liegt bei 83 Prozent.
• Der Deutsche Bundestag wird aufgrund einer Wahlrechtsreform deutlich kleiner: statt 733 Abgeordnete wird er nur noch 630 haben.
+++ Newsblog zur Bundestagswahl 2025 +++
Sonntag, 23. Februar
Hochrechnungen von ARD und ZDF nähern sich an
19.55 Uhr: Die ARD sieht die Union bei 28,8, das ZDF bei 28, 5 Prozent. Die AfD liegt bei der ARD bei 20,2 Prozent, beim ZDF bei 20,1. Die SPD liegt laut ARD bei 16,2 Prozent, laut ZDF bei 16,3. Grüne bekommen laut ARD 12,7, laut ZDF 12,4 Prozent. Die Linke liegt bei der ARD bei 8,5 Prozent, beim ZDF bei 8,7. Die Hochrechnungen stabilisieren sich also allmählich.
Spannend in Bezug auf künftige Koalitionen sind das Abschneiden von FDP und BSW. Beim ZDF, das die Liberalen zuvor mit 5 Prozent angegeben hatte, fällt die FDP nun auch auf 4,9 Prozent. Das ZDF sieht das BSW nach wie vor bei 5 Prozent, bei der ARD wäre die Wagenknecht-Partei dagegen mit 4,8 Prozent nicht im Bundestag vertreten.
Habeck führt Grünen-Ergebnis auch auf Merz zurück
Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck spricht von einem „achtbaren Ergebnis“. Die anderen Ampel-Parteien seien komplett eingebrochen. Er räumt aber ein, dass das Ergebnis der Bundestagswahl hinter den Erwartungen bleiben dürfte. Er sieht den Grund dafür auch bei Friedrich Merz. Bis Mitte vergangenen Monats seien die Grünen in den Umfragen auf einem guten Weg gewesen. Doch dann habe die Union im Bundestag mit der AfD gestimmt. „Und danach haben sehr viele Leute gesagt: ‚So nicht, nicht Friedrich Merz und nicht regieren mit der Union‘.“ Die Grünen hatten eine Koalition mit den Grünen nicht ausgeschlossen.
Neue Hochrechnung der ARD – ZDF hat andere Zahlen bei FDP und BSW
19.01 Uhr: Laut ARD steht die Union bei 28,9 Prozent, die AfD bei 19,9 Prozent, SPD bei 16,2 Prozent, Grüne bei 13,0 Prozent, Linke bei 8,5 Prozent, FDP bei 4,9 und BSW bei 4,8. In der aktuellen des ZDF weichen die Zahlen leicht ab. Vor allem liegen hier FDP und BSW bei 5 Prozent, wären also im Bundestag vertreten.
Die genauen Mehrheitsverhältnisse hängen damit stark davon ab, ob FDP und BSW doch noch in den Bundestag einziehen. Sollten sie dies nicht schaffen, wäre rechnerisch eine Koalition von Union und SPD möglich. Mit FDP und BSW wären nur Bündnisse von drei Parteien möglich – vor allem CDU/CSU, SPD zusammen mit Grünen oder FDP.
Statement von Friedrich Merz – Olaf Scholz räumt Wahlniederlage ein
18.44 Uhr: Wahlgewinner Friedrich Merz hat die Bühne im Konrad-Adenauer-Haus betreten und lässt sich von den Parteimitgliedern feiern. Er dankt für die Unterstützung und sagt: „Ich weiß um die Verantwortung. Die Welt da draußen wartet nicht auf uns. Wir müssen schnell wieder handlungsfähig werden. Dafür steht die Union, dafür stehe ich auch persönlich.“
Bundeskanzler Olaf Scholz äußert sich im Willy-Brandt-Haus. Er erhält höflichen Applaus von den SPD-Mitgliedern „Das ist ein bitteres Wahlergebnis, es ist auch eine Wahlniederlage“, so Scholz. Er dankt allen Unterstützern und Wahlkampfhelfern, die sich trotz der schlechten Umfragen unermüdlich eingesetzt hätten. „Ich habe Verantwortung für dieses Wahlergebnis“, so Scholz, der anschließend Merz gratuliert.
Erste Hochrechnungen liegen vor
18.28 Uhr: Das ARD legt die erste Hochrechnung vor. Die Union liegt bei 29 Prozent, die AfD bei 19,6 Prozent, die SPD bei 16 Prozent, die Grünen bei 13,3, FDP bei 4,9, die Linke bei 8,6, BSW bei 4,7 Prozent.
In die Hochrechnungen fließen im Gegensatz zur Prognose tatsächliche Auszählungsergebnisse ein. Für die ARD beobachten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Infratest Dimap in den 560 ausgewählten Wahllokalen die öffentliche Auszählung und berichten die Ergebnisse so schnell wie möglich an die Hochrechner. Das ist die Basis für die ersten schnellen Hochrechnungen. Später fließen dann auch alle anderen Ergebnisse ein, die die Wahlleitungen im Laufe des Abends veröffentlichen.
Alice Weidel: Wir haben historisches Ergebnis eingefahren
18.16 Uhr: AfD-Chefin Alice Weidel hat das Wahlergebnis für ihre Partei als historisch bezeichnet. „Wir haben ein historisches Ergebnis eingefahren. Wir waren noch nie stärker im Bund“, sagte Weidel nach Bekanntgabe der ersten Prognosen in der AfD-Bundesgeschäftsstelle in Berlin. „Man wollte uns halbieren, das Gegenteil ist eingetreten“, fügte Weidel hinzu.
Sie erklärte erneut ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Union. „Unsere Hand wird immer ausgestreckt sein für eine Regierungsbeteiligung.“ Trotz der starken Zugewinne kann die Partei nicht auf eine Regierungsbeteiligung hoffen. Die anderen Parteien haben eine Zusammenarbeit ausgeschlossen.
Wahlbeteiligung bei 83 Prozent
18.05 Uhr: Die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl ist laut Prognosen von ARD und ZDF auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen. Laut Schätzungen des Instituts Infratest dimap für die ARD am Sonntag lag sie bei 83 Prozent, die Forschungsgruppe Wahlen gab für das ZDF einen Wert von 83 Prozent an. Höher war die Wahlbeteiligung mit 84,3 Prozent zuletzt 1987.
Bei der letzten Bundestagswahl vor vier Jahren lag die Wahlbeteiligung bei 76,4 Prozent, also etwa sieben bis acht Prozentpunkte niedriger als nun laut Prognosen erwartet. Eine hohe Wahlbeteiligung hatte sich laut Zwischenständen der Bundeswahlleitung bereits den Sonntag über abgezeichnet.
Union 29 Prozent, AfD 19,5 Prozent, SPD 16 Prozent, Grüne 13,5 Prozent, FDP ist raus
18 Uhr: Die ARD legt ihre Prognose vor. Die Union liegt demnach bei 29 Prozent, die AfD erhält 19,5 Prozent, die SPD bei 16 Prozent, die Grünen bei 13,5 Prozent. Die FDP ist laut ARD mit 4,9 Prozent nicht im Bundestag vertreten, das BSW mit 4,7 Prozent ebenfalls nicht. Die Linke erhält 8,5 Prozent und wäre damit sicher im Parlament.
Die ARD-Prognose zur Bundestagswahl wurde vom Institut Infratest Dimap erstellt. Dazu wurden am Wahltag mehr als 10.000 Menschen vor 560 ausgewählten Wahllokalen nach ihrem Urnengang befragt. Die Wahllokale sind so ausgewählt, dass sie die Bundesrepublik insgesamt repräsentativ abbilden. Die Frage lautete: „Wem haben Sie gerade Ihre Stimme gegeben?“
CDU und CSU sind damit mit ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz wie vorhergesehen klar stärkste Kraft geworden. Auf Platz zwei kommt nach den 18-Uhr-Prognosen von ARD und auch ZDF die AfD. Die SPD liegt leicht vor den Grünen. Die Linke schafft klar den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde. Die FDP muss dagegen um die Rückkehr in den Bundestag bangen. Das gilt auch für das BSW. In der ZDF-Prognose liegt die FDP bei 5 Prozent, das BSW ebenfalls bei 5 Prozent. Laut ZDF hätten FDP und BSW demnach den Sprung in den Bundestag geschafft.
Hohe Wahlbeteiligung zeichnet sich ab
17.30 Uhr: Bei der Bundestagswahl zeichnet sich eine hohe Wahlbeteiligung ab. Bis 14.00 Uhr gaben am Sonntag rund 52 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme in den Wahllokalen ab, wie die Bundeswahlleiterin Ruth Brand mitteilte. 2021 waren es zu diesem Zeitpunkt nur 36,5 Prozent gewesen. Die Gesamtwahlbeteiligung lag damals bei 76,4 Prozent. Eine Prognose oder Angaben zum Anteil der Briefwähler machte Brand nicht.
Parteien mit letzten Wahl-Aufrufen
17.15 Uhr: Kurz vor Schließung der Wahllokale rufen die Parteien auf den X-Kanälen noch einmal zum Wählen auf. „Der Countdown läuft“, heißt es auf der Plattform etwa bei der CDU. Die Linke motiviert: „Lass nicht andere über Deine Zukunft entscheiden: Jetzt wählen gehen!“
NRW verzeichnet „tendenziell“ höhere Wahlbeteiligung
16.56 Uhr: In Nordrhein-Westfalen zeichnet sich in mehreren Kommunen eine tendenziell höhere Wahlbeteiligung als 2021 ab. Bis 14.00 Uhr hätten in acht ausgewählten Kreisen und Städten rund 63 Prozent der Wahlberechtigten (einschließlich Briefwahl) ihre Stimme abgegeben, teilte die Landeswahlleiterin in Düsseldorf mit.
Für die Stichprobe wurden die Werte aus Kreis Düren, dem Rhein-Kreis Neuss, dem Kreis Gütersloh sowie aus den kreisfreien Städten Düsseldorf, Duisburg, Essen, Köln und Mülheim herangezogen. Ein direkter Vergleich mit der Wahlbeteiligung 2021 ist nicht möglich, weil damals die Wahlbeteiligung um 12.00 Uhr abgefragt wurde. Seinerzeit lag die Quote zu diesem Zeitpunkt bei 45 Prozent. Dennoch geht die Landeswahlleiterin davon aus, dass die Wahlbeteiligung in den acht ausgewählten Kommunen diesmal tendenziell höher ist.
Landesweit sind im bevölkerungsreichsten Bundesland 12,6 Millionen Wahlberechtigte zur Stimmabgabe aufgerufen - 21 Prozent aller Wahlberechtigten in Deutschland. 2021 hatte die Wahlbeteiligung in NRW bei 76,4 Prozent gelegen.
Bundestagswahl 2025: Scholz auf dem Weg ins Willy-Brandt-Haus
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Olaf Scholz (SPD), Bundeskanzler und Kanzlerkandidat, trifft vor der SPD-Wahlparty im Willy-Brandt-Haus ein. Foto: Kay Nietfeld/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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16.35 Uhr: Die verdunkelten Scheiben lassen einen nachdenklichen Bundeskanzler vermuten. Olaf Scholz hat sich am Nachmittag auf dem Weg zur SPD-Wahlparty im Willy-Brandt-Haus gemacht.
Scholz hatte seine Stimme abgegeben. Händchenhaltend lief der 66-Jährige mit seiner Ehefrau Britta Ernst zum Wahllokal bei der Industrie- und Handelskammer. Am Morgen war Scholz in Begleitung von Personenschützern noch beim Joggen in Potsdam zu sehen. Scholz' Frau feiert am Wahltag zudem Geburtstag und wird 64 Jahre alt.
Bundestagswahl 2025: Wahllokale schließen in 90 Minuten
16.30 Uhr: Der Countdown läuft: Die Wahllokale haben noch 90 Minuten - bis 18 Uhr - geöffnet.
Ministerpräsident Weil irrt sich bei Bundestagswahl im Wahllokal
16.18 Uhr: Für Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (66) gab es einen Moment der Irritation am Wahltag. Der SPD-Politiker ging in Hannover zunächst zum falschen Ort, um seine Stimme bei der Bundestagswahl abzugeben. Offenbar sei das Wahllokal, zu dem der Ministerpräsident und seine Frau seit Jahren hingehen, geändert worden, sagte eine Regierungssprecherin. „Er ist dann aber noch in das richtige Wahllokal gegangen und hat gewählt.“ Zuvor hatten mehrere Medien über den Irrtum berichtet.
Bundestagswahl 2025: Wahlbeteiligung an der Urne um 14 Uhr bei 52,0 Prozent
15.43 Uhr: Bei der Bundestagswahl lag die Wahlbeteiligung an der Urne, also vor Ort im Wahllokal, bis 14 Uhr bei 52,0 Prozent. Die Briefwählerinnen und Briefwähler sind nicht berücksichtigt.
Die Bundeswahlleiterin hat diesen Zwischenstand zur Wahlbeteiligung in Zusammenarbeit mit den Landeswahlleitungen auf Grundlage der Wahlbeteiligung in ausgewählten Wahllokalen für ganz Deutschland ermittelt. Sie dankt allen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern, die dabei mithelfen, den ordnungsgemäßen Ablauf der Wahl sicherzustellen.
Bei der letzten Bundestagswahl 2021 hatte die Wahlbeteiligung nach dem amtlichen Endergebnis 76,4 Prozent betragen.
Bundestagswahl 2025: Henriette Reker bedankt sich bei Kölns ältester Wahlhelferin
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Lydia Mörs-Plattes, mit 100 Jahren Kölns älteste Wahlhelferin.
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15.20 Uhr: Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hat eine 100 Jahre alte Wahlhelferin für ihren Einsatz geehrt. Die Politikerin besuchte Lydia Mörs-Plattes am frühen Nachmittag während der Bundestagswahl in einem Wahllokal in Köln-Godorf. „Das ist ja sagenhaft, was Sie hier für eine Leistung bringen. Sie sind ein richtiges Vorbild“, sagte Reker. „Ich mache das gerne“, entgegnete Mörs-Plattes, die nach Angaben eines Stadtsprechers schon häufig als Wahlhelferin tätig war.
Reker überreichte auch Geschenke. Neben einer Schachtel Pralinen erhielt die hochbetagte Wahlhelferin den nur selten verliehenen Karnevalsorden der Oberbürgermeisterin. „Wunderbar. Da freue ich mich“, sagte die Geehrte, die bereits seit dem Morgen ihren Dienst als freiwillige Wahlhelferin versah.
Die Hundertjährige revanchierte sich bei der Oberbürgermeisterin mit einer Flasche Sekt und einem Wunsch: „Frau Reker, ich hoffe, dass unsere diesjährige Wahl auch für die Politiker wirklich etwas bringt und die für Frieden und Völkerverständigung arbeiten.“
Bundestagswahl 2025: Höhere Wahlbeteiligung in Köln als 2021
15 Uhr: In Nordrhein-Westfalen haben bis zum Mittag zahlreiche Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme abgegeben. Interessant: In Köln lag die Wahlbeteiligung deutlich höher als 2021. So hatten in Köln bis 12 Uhr rund 32,1 Prozent der Kölner Wahlberechtigten gewählt, wie die Stadt berichtete. 2021 waren es zu diesem Zeitpunkt erst 27,9 Prozent. In den Kölner Zahlen ist auch ein Teil der Briefwähler berücksichtigt.
Auch in weiteren Bundesländern deutet sich zumindest in den Wahllokalen eine hohe Wahlbeteiligung ab. Erste Zahlen deuten auf deutlich mehr Wähler in den Wahlräumen hin. In Rheinland-Pfalz gaben nach Angaben des dortigen Wahlleiters bis 12 Uhr knapp 21 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, in Berlin 33 Prozent, in Sachsen-Anhalt 52,6 Prozent.
Frühlingshafter Wahl-Sonntag – Kölner wählen im Gartencenter
14.35 Uhr: Der Wahl-Sonntag zeigt sich in Sachen Wetter bislang von seiner guten Seite. In ganz NRW ist es heiter und trocken, mit frühlingshaften Temperaturen von bis zu 16 Grad. Dazu herrscht laut Voraussage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ein mäßiger Wind aus Südwesten. Die Sonne scheint im Tagesverlauf vielfach vom Himmel. Umso passender erscheint damit die Idee, das Wahllokal in Köln-Hahnwald in einem Gartencenter zu installieren.
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Ein Mann gibt in einem Wahllokal in einem Gewächshaus eines Gartenbaubetriebs in Köln-Hahnwald seine Stimme ab.
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Dort ergab sich auch das folgende Bild, welches sich eben nur in einer Karnevalshochburg wie Köln ergeben kann. Wählerinnen und Wähler in Karnevals-Anzügen sowie in Fan-Monturen des 1. FC Köln sind natürlich auch überall im Stadtgebiet gesichtet worden.
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Ein Karnevalist füllt in einer Wahlkabine in einem Wahllokal in einem Gewächshaus eines Gartenbaubetriebs in Köln-Hahnwald seinen Wahlzettel aus.
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Bundestagswahl 2025: Vorher eine Runde Joggen: Kanzler Scholz und Unions-Kanzlerkandidat Merz geben ihre Stimme ab
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) haben am Sonntagvormittag gewählt. Scholz, in Begleitung seiner Frau Britta Ernst, gab seine Stimme in Potsdam in Brandenburg ab. In seinem Wahlkreis Potsdam - Potsdam-Mittelmark II - Teltow-Fläming hatte er bei der vergangenen Bundestagswahl 2021 dort 34 Prozent der Stimmen bekommen.
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Brandenburg, Potsdam: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und seine Frau Britta Ernst geben in dem Wahllokal in der IHK in Potsdam ihre Stimmen ab.
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Beim Verlassen des Wahllokals reckte Scholz den Daumen. Zuvor war der Bundeskanzler am frühen Morgen der Wahl beim Joggen fotografiert worden. Zwei Bodyguards begleiteten den 66-Jährigen.
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Bundeskanzler Olaf Scholz ging am Morgen der Bundestagswahl joggen. Seine Bodyguards mussten natürlich mit.
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Merz wählte derweil in Arnsberg, sein Wahlkreis ist der Hochsauerlandkreis. Auch er betrat das Wahllokahl in Begleitung seiner Ehefrau, Charlotte Merz.

Bei der Bundestagswahl 2021 hatten 40,4 Prozent der Wählerinnen und Wähler im Hochsauerlandkreis für Merz gestimmt. In den Umfragen vor der Wahl lag die Union klar vorn; Merz wird als künftiger Kanzler gehandelt.
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Bundestagswahl 2025: Duell ums Direktmandat: In Köln wird es besonders spannend
Im Wahlkreis 94, Köln III, wird es heute besonders spannend: Hier duellieren sich Fraktionsvorsitzende aus dem Bundestag: Rolf Mützenich (SPD) und Katharina Dröge (Grüne). Seit 2002 ist der Wahlkreis eigentlich fest in Mützenichs Hand, beim letzten Mal aber war der Vorsprung nur hauchdünn.
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Für diese beiden wird es in Köln heute spannend: Katharina Dröge (links), Bundestagsfraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, und Rolf Mützenich, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion
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Für die Bundestagswahl ist Deutschland in 299 Wahlkreise eingeteilt. Und nicht nur in Köln wird es spannend – es kommt zu knappen Duellen und Promifaktor. Einen Überblick gibt es hier.
Markus Söder: „Das wäre super, ist aber eher unwahrscheinlich“
Trotz zuletzt teilweise schlechter werdender Umfragewerte hat sich CSU-Chef Markus Söder bei seiner Stimmabgabe optimistisch über ein gutes Ergebnis für die Union geäußert. „Ja, ich bin schon sehr zuversichtlich. Ich hoffe, dass wir am Ende die Regierung für unser Land bekommen, damit sich was Richtiges ändert und nicht nur einfach so weitergemacht wird“, sagte er in einem Wahllokal in Nürnberg.
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Markus Söder (CSU, r), Ministerpräsident von Bayern, gibt in einem Wahllokal in einer Schule in Nürnberg seine Stimme ab.
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Zu möglichen Optionen für eine sogenannte Zweierkoalition wollte sich Söder auf Nachfrage nicht äußern, es sei nun „alles gelegt, jetzt schauen wir mal“. Ohnehin wäre eine Zweierkoalition eigentlich ein reines Bündnis von CDU und CSU, ohne einen weiteren Partner, fügte er mit humorvollem Unterton an. „Das wäre zwar super, aber wohl eher unwahrscheinlich.“ Söder hatte im Wahlkampf immer wieder eine Koalition der Union mit den Grünen abgelehnt.
Bundestagswahl 2025: Fast 13 Millionen in NRW zur Wahl aufgerufen
Allein in NRW sind heute 12,6 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Das sind nach Angaben der Landeswahlleiterin 21 Prozent aller Wahlberechtigten in Deutschland. 16.000 Wahllokale sind aktuell geöffnet. Eine erste Einschätzung über die deutschlandweite Wahlbeteiligung wird gegen 15:30 Uhr erwartet.
Besonderheit in NRW: Zum zweiten Mal in Folge schickt die Union einen Kanzlerkandidaten aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland ins Rennen. Nach Armin Laschet im Jahr 2021 tritt diesmal CDU-Bundesparteichef Friedrich Merz an.
1. FC Köln beginnt Tag der Wahl mit einer Umfrage
Der 1. FC Köln wird am heutigen Wahl-Tag auch sportlich gefordert sein. In Müngersdorf geht es im Rheinderby gegen Fortuna Düsseldorf. Anstoß ist um 13:30 Uhr. Der FC fragte deshalb pünktlich zur Öffnung der Wahllokale in einem Instagram-Post am Morgen, in welcher Reihenfolge Fans den Tag begehen werden.
Um einen ersten Eindruck vorwegzunehmen: „Wählen, Bierchen, dann Stadion und drei Punkte mitnehmen“, scheint eine sehr beliebte Herangehensweise zu sein. Die Mannschaft von Trainer Gerhard Struber spielt nicht weniger als um die Rückkehr an die Tabellenspitze. HSV hatte die Kölner am Freitag mit einem beachtlichen 3:0-Sieg gegen Kaiserslautern überholt.
Bereits Montag hatte sich das Social-Media-Team des FC mit seiner „Frage der Woche“ der Bundestagswahl gewidmet. Die FC-Spieler, die auf dem Weg von der Kabine zum Trainingsplatz mit der Frage „Warum gehst du wählen?“ konfrontiert wurden, lösten ihre Sache übrigens bemerkenswert gut.
Bundespräsident wählt in Berlin und dankt Wahlhelfern
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei seiner Stimmabgabe den Wahlhelfern gedankt und alle Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, zur Wahl zu gehen. „Nutzen Sie Ihr Wahlrecht, gehen Sie wählen, bestimmen Sie mit über die Zukunft unseres Landes und wählen Sie in dem Bewusstsein, dass Ihre Stimme die Entscheidende sein könnte“, sagte er am Morgen in der Erich-Kästner-Grundschule in Berlin-Zehlendorf.

Gemeinsam mit Steinmeier gab auch dessen Ehefrau, Elke Büdenbender, ihre Stimme im selben Wahllokal ab.
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Steinmeier erinnerte an die besonders kurze Vorbereitungszeit für die Bundestagswahl an diesem Sonntag infolge der vorzeitigen Auflösung des Bundestags. „Deshalb war das eine riesige Kraftanstrengung.“ Gemeinsam mit Steinmeier gab auch dessen Ehefrau, Elke Büdenbender, ihre Stimme im selben Wahllokal ab.
+++ Wahllokale haben geöffnet +++
In ganz Deutschland haben um 8 Uhr die Wahllokale für die Bundestagswahl geöffnet. Bis 18 Uhr können die Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben, dann beginnt die Auszählung. In den rund 65.000 Wahllokalen sind dafür etwa 675.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Einsatz. Zur Wahl aufgerufen sind über 59 Millionen Menschen im Bundesgebiet.
Laut Umfragen dürfte die Union mit Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) stärkste Kraft werden, gefolgt von der AfD. Dahinter lagen im Mittelfeld zuletzt SPD und Grüne.
Der kurze Winterwahlkampf war zuletzt geprägt von der Debatte über eine Begrenzung der Migration, zweites Thema war die schwächelnde Wirtschaft. Empörung hatte die Einmischung der neuen US-Regierung in den Wahlkampf zugunsten der in Teilen als rechtsextremistisch eingestuften AfD ausgelöst.
Deutschland droht komplizierte Regierungsbildung
Die Regierungsbildung könnte je nach Mehrheitsverhältnissen eine große Herausforderung werden. Merz strebt eine Zweierkoalition mit SPD oder Grünen an, während CSU-Chef Markus Söder eine Koalition mit den Grünen strikt ablehnt. Sollten mehrere kleine Parteien über die Fünf-Prozent-Hürde kommen, dürfte die Union auf zwei Koalitionspartner angewiesen sein. Wie beim gescheiterten Ampel-Bündnis könnte dies eine größere Instabilität bedeuten.
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Strebt eine Zweierkoalition mit SPD oder Grünen an: CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz
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Merz betonte beim gemeinsamen Wahlkampfabschluss mit Söder in München rote Linien für Koalitionsverhandlungen. Die Union werde mit niemandem in ein Bündnis eintreten, „der nicht bereit ist, in der Wirtschaftspolitik und in der Migrationspolitik in Deutschland den Politikwechsel herbeizuführen“. Und er unterstrich, dass er keine Koalitionsgespräche mit der AfD führen werde: „Wir werden unter keinen Umständen, unter keinen Umständen, irgendwelche Gespräche, geschweige denn Verhandlungen oder gar Regierungsbeteiligungen mit der AfD besprechen. Das kommt nicht infrage.“
Samstag, 22. Februar
TV-Speed-Dating zum Wahlkampfabschluss
Mehr noch als bei früheren Wahlen setzten die Parteien diesmal auf Fernsehen und Internet als Medien im Wahlkampf. Scholz und Merz trafen in zwei TV-Duellen aufeinander, weitere Runden gab es mit allen vier Kanzlerkandidaten.

Am Samstagabend stellten sich Scholz, Habeck und Weidel noch bei einer Art Speed-Dating den Fragen von Bürgern.
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Selbst am Samstagabend, also wenige Stunden vor dem Öffnen der Wahllokale, stellten sich Scholz, Habeck und Weidel noch bei einer Art Speed-Dating den Fragen von Bürgern. Merz hatte aus Termingründen abgesagt. Die Fragesteller konnten jeden der drei Politiker jeweils drei Minuten löchern, bei den Themen ging es bunt durcheinander.
Scholz sprach sich für einen neuen freiwilligen Wehrdienst aus. Habeck plädierte dafür, dass der Bund mehr Geld in die Kinderbetreuung investiert, auch wenn dies eigentlich die Sache von Ländern und Kommunen sei. Weidel forderte, die staatliche Förderung von Elektromobilität zu streichen.
Scholz und Merz werben um Unentschlossene
Sowohl Merz als auch Scholz warben am Samstag bei den Abschlussveranstaltungen ihrer Parteien um unentschlossene Wählerinnen und Wähler. „Ich glaube nicht an Wunder, sondern an einen Wahlsieg“, sagte Scholz in seiner Heimatstadt Potsdam. „Ich bin überzeugt, es wird diesmal so sein, dass ganz viele sich erst im Wahllokal entscheiden.“ Auch Merz gab sich siegessicher: „Es sind noch knapp 26 Stunden. Dann ist die Ampel endgültig Geschichte in Deutschland“, rief er in München.
Scholz sagte, er setze darauf, dass viele der SPD beide Stimmen geben, „damit wir stark genug sind und damit die Regierung unter meiner Führung fortgesetzt werden kann“. Er gab sich optimistisch, einen Erfolg in seinem Wahlkreis in Potsdam zu erzielen, wo er unter anderem gegen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) antritt. Falls Scholz das Direktmandat in Potsdam gewinnt, will er die gesamte Legislaturperiode im Bundestag bleiben - auch wenn er nicht erneut Kanzler wird. „Das steht schon ewig lange fest“, sagte Scholz.
Söder demonstrativ hinter Merz - und gegen Schwarz-Grün
Trotz zuletzt teils schlechter werdender Umfragewerte für die Union stärkte Söder Merz demonstrativ den Rücken. Der CDU-Chef sei ein Mann mit Rückgrat und habe alle Zusagen eingehalten, die er der CSU gegeben habe. Als Beispiel nannte er die Migrationspolitik. Unter Jubel wiederholte Söder auch seine kategorische Absage an eine Koalition mit den Grünen. Merz hält sich die Option einer Zusammenarbeit mit den Grünen hingegen offen. In Richtung FDP-Chef Christian Lindner sagte Söder: „Sorry, lieber Christian Lindner. Die Zeit ist vorbei.“
Neues Wahlrecht verkleinert den Bundestag deutlich
Der neue Bundestag wird wegen einer Reform deutlich schlanker sein. Die Zahl der Abgeordneten wurde auf 630 begrenzt – mehr als 100 weniger als aktuell. Dafür fallen die sogenannten Überhang- und Ausgleichsmandate weg, die bisher das Parlament oft stark aufgebläht haben. Nun kommen mit Erststimme gewählte Kandidaten nur noch in den Bundestag, wenn ihre Partei auch genügend Zweitstimmen hat.
Mit der Reform wird die Zweitstimme insofern noch wichtiger als bisher. Denn um ein errungenes Direktmandat sicher zu erhalten, muss dieses jetzt durch das Zweitstimmenergebnis gedeckt sein. Bisher war es so, dass derjenige, der ein Direktmandat gewann, seinen Sitz im Bundestag sicher hatte. Dies ist nun nicht mehr zwangsläufig der Fall.
Freitag, 21. Februar
Uli Hoeneß geht auf seine Wunschregierung ein
Die Bundestagswahl am Sonntag soll zu einem Wendepunkt für Deutschland werden. Darauf hofft jedenfalls der Ehrenpräsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß.
Der 73-Jährige sprach mit der Münchener Abendzeitung offen über seine politische Haltung und seine Erwartung: „Ich bin überzeugt, dass der 23. Februar ein Wendepunkt für unsere Gesellschaft wird“, so Hoeneß. „Es ist alles lange nicht so schlecht, wie es hier einige darstellen, und es wird in Deutschland wieder aufwärtsgehen, wenn die richtigen Parteien die Regierung bilden.“
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Hofft auf einen politischen Wendepunkt in Deutschland: Uli Hoeneß
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Welche Parteien das sein sollen, sagte Hoeneß auch. In seinen Augen wäre es am besten, wenn nur zwei Parteien die Regierung bilden würden. „Ich hoffe, dass wir eine schwarz-rote Regierung bekommen und die CDU/CSU auf 35 Prozent kommt. Das wäre wichtig, weil wir endlich klare Verhältnisse brauchen. Die CSU wird in Bayern dazu einen besonders guten Beitrag leisten“, so Hoeneß, der sich zudem sicher ist: „Wenn das alles so kommt, bin ich sehr zuversichtlich, dass in unserem Land ab Montag die Post abgeht.“
In der Schweiz nicht mehr erwünscht: Weidel bekommt „Rückreiseticket“
In der Schweiz, dem Wohnort von AfD-Chefin Alice Weidel und ihrer Ehepartnerin Sarah Bossard, hat nun das „Schweizer Bündnis für direkte Demokratie“ eine Aktion initiiert, die stark an die umstrittenen „Abschiebetickets“ der AfD erinnert: In Briefkästen von Schweizerinnen und Schweizern fand sich in dieser Woche ein „Rückreiseticket“ für Alice Weidel und ein offener Brief an die AfD-Politikerin.
In dem Brief heißt es unter anderem: „Wir Patrioten sind uns einig: Wer sich in einem fremden Land niederlässt, hat sich zu integrieren und Werte zu verinnerlichen. Leider mussten wir wiederholt feststellen, dass Ihre politischen Aktivitäten diesem Geist zuwiderlaufen.“ Wer hinter dem „Schweizer Bündnis für direkte Demokratie“ steckt, ist nicht bekannt.
Im Feld mit dem Titel „Passagier“ ist auf dem Ticket „Gefährderin der Demokratie“ angegeben, das Datum ist das Datum der kommenden Bundestagswahl, die Abflugzeit 19:33 Uhr erinnert an das Jahr 1933, das Jahr der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland.
Wer sich hinter dem Aktionsbündnis verbirgt, ist nicht bekannt.
Innenministerium: Behörden registrieren vor Wahl Fälle von Desinformation
Kurz vor der Bundestagswahl haben die deutschen Sicherheitsbehörden Fälle mutmaßlich russischer Desinformation in den sozialen Medien registriert. In beiden Fällen seien gefälschte Videos von Stimmzetteln kursiert, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Freitag in Berlin. Ein Video habe einen Stimmzettel gezeigt, auf dem die AfD fehlte. Auf dem anderen wurde ein Stimmzettel mit Kreuz bei der AfD abgebildet, der schließlich im Schredder landete.
Die gefälschten Videos seien in Hamburg und Leipzig „aufgetaucht“, teilte der Sprecher des Innenministeriums weiter mit. Die jeweiligen Landeswahlleitungen hätten diese Falschbehauptungen schnell richtig gestellt. Die mutmaßlichen Urheber vermuten die Behörden in Russland. „Uns liegen Erkenntnisse vor, die auf einen Bezug zu der mutmaßlich russischen Kampagne Storm 1516 hindeuten“, sagte der Sprecher. Die Videos hätten „keine hohe Reichweite, aber es ist durchaus eine gezielte Einflussnahme auf die Bundestagswahl zu erkennen“.
Donnerstag, 20. Februar
Friedrich Merz lässt Kanzler-„Speed-Dating“ von ProSieben und SAT.1 sausen
Beim finalen „Bürger-Speed-Dating“ bei ProSieben und SAT.1 am Samstagabend wird der Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) nicht dabei sein. „Leider war es Friedrich Merz aus terminlichen Gründen nicht möglich, der Einladung zu folgen“, gab ein CDU-Sprecher auf Anfrage von „t-online“ bekannt: „Die sehr große Zahl der Anfragen an den Parteivorsitzenden übersteigen dessen tatsächliche terminliche Möglichkeiten um ein Vielfaches.“
In der Konsequenz erwartet das Moderatoren-Duo Linda Zervakis und Paul Ronzheimer in der TV-Sendung den amtierenden Kanzler Olaf Scholz (SPD), Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck und AfD-Anwärterin Alice Weidel. Das Trio erwarten Kurzfragerunden von drei Minuten mit Bürgerinnen und Bürger. Zu sehen gibt es „Wahl-Countdown: die Kandidaten im Bürger-Speed-Dating“ am Samstag, 22. Februar, um 20.15 Uhr zeitgleich bei ProSieben und SAT.1.
Robert Habeck: Verbrenner-Aus Bedingung für Regierungsbeteiligung
Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck besteht auf das Verbrenner-Aus bei einer Regierungsbeteiligung der Grünen. „Fossile Fahrzeuge nach 2035 in der Neuzulassung, die müssen aus dem Verkehr raus, sonst […] kann man die Klimaschutzziele nicht einhalten“, sagte Habeck den TV-Sendern RTL/ntv. „Und wir werden natürlich nicht in eine Regierung gehen, wo wir die Klimaschutzziele nicht einhalten können.“
Sich den schwierigen Debatten bereits jetzt nicht mehr zu stellen, scheide für ihn aus, sagte Habeck. „Also eine Regierung, die sich die schwierigen Debatten nicht zumuten will, die braucht kein Mensch. Wenn das die Ansage ist der Union, dann werden wir nicht dabei sein.“
Der Grünen-Politiker hofft zudem auf eine klare Regierungsoption seiner Partei nach der Bundestagswahl. Auf die Frage, ob dafür in etwa 14 bis 15 Prozent der Stimmen nötig seien, entgegnete Habeck: „In die Dimension müssen wir rein. Und je mehr Prozente wir haben, umso klarer ist die Regierungsoption, damit wir dann für die Inhalte verhandeln können.“
Mittwoch, 19. Februar
Auswärtiges Amt: Vereinzelt Probleme bei Stimmabgabe im Ausland
Das Auswärtige Amt rechnet damit, dass es bei der Stimmabgabe von Deutschen im Ausland für der Bundestagswahl in einzelnen Fällen Probleme geben könnte. Als Grund nannte ein Sprecher am Mittwoch die kurzen Fristen für das Versenden der Wahlbenachrichtigungen und die Rücksendung der ausgefüllten Stimmzettel infolge des vorzeitig angesetzten Neuwahltermins.
„Letztlich sind die kurzen Fristen so, dass es an vielen Stellen zu Problemen führen wird, die leider aber nicht in unserer Hand liegen“, sagte der Außenamtssprecher. Für Deutsche, die im europäischen Ausland lebten, dürfte es kaum Probleme geben - bei Wahlberechtigten etwa in Nordamerika, Asien oder Afrika könnten aber die langen Postlaufzeiten der fristgerechten Stimmabgabe im Wege stehen.
Christian Lindner bei Raab: „Ist mir egal, warum man mich wählt“
Auch schlechte Werbung ist Werbung: FDP-Chef Christian Lindner scheint diesen Spruch wörtlich zu nehmen – zumindest bei den Wählerstimmen. Das verriet er Moderator Stefan Raab. „Ist mir egal, warum man mich wählt“, sagte Lindner in der RTL-Show „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“.
Raab hatte für die FDP sowie andere Parteien einen „Wahlkampfsong“ geschrieben. Vor der Sendung spielte er Lindner das Lied bei einer Wahlkampfveranstaltung vor – veröffentlichte dann jedoch eine geänderte Version. In dieser heißt es unter anderem: „Christian Lindner ist ‚ne Lusche, doch das ist mir scheißegal. Ich wähl‘ die Pfeife trotzdem zum allerletzten Mal.“ Trotz der provokanten Zeile zeigte sich der FDP-Chef unbeeindruckt und lobte die überarbeitete Version: „Ein Wahlaufruf war in dem ursprünglichen Ding nicht drin.“
Dienstag, 18. Februar
Wahl-O-Mat verzeichnet neuen Nutzungsrekord
Die Entscheidungshilfe Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl am 23. Februar hat einen Nutzungsrekord aufgestellt. Das interaktive Online-Angebot hat fünf Tage vor der Bundestagswahl mit mehr als 21,5 Millionen Nutzungen die bisherige Bestmarke von 21,3 Millionen Nutzungen von der Bundestagswahl 2021 übertroffen, wie die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) mitteilte. Erfahrungsgemäß werde der Wahl-O-Mat in den letzten Tagen vor der Wahl noch einmal stark nachgefragt.
Das Angebot war am 6. Februar gestartet und in den ersten 24 Stunden mehr als neun Millionen mal genutzt worden. Mit dem Online-Tool können Wählerinnen und Wähler ihre Position mit der aller 29 zur Wahl antretenden Parteien in 38 Thesen vergleichen. Sie können den Thesen zustimmen, sie ablehnen, sich neutral positionieren oder sie überspringen. Ein Prozentwert zeigt abschließend den Grad der Übereinstimmung an.
Montag, 17. Februar
Spieler des 1. FC Köln rufen zur Wahl auf
Am Montag widmete das Social-Media-Team des FC seine „Frage der Woche“ der Bundestagswahl. Zuletzt war es in der Rubrik zum Beispiel darum gegangen, welchen ihrer Kollegen die FC-Profis gern einmal im „Dschungelcamp“ sähen. Eine Bundestagswahl ist da natürlich ein etwas schwierigeres Thema.
Doch die FC-Spieler, die auf dem Weg von der Kabine zum Trainingsplatz mit der Frage „Warum gehst du wählen?“ konfrontiert wurden, lösten ihre Sache bemerkenswert gut: „Warum nicht? Das ist doch die eigentliche Frage!“, entgegnete etwa Torhüter Marvin Schwäbe. „Weil sonst andere für mich entscheiden“, sagte Linksverteidiger Leart Pacarada; „um für meine Werte einzustehen!“, ergänzte Luca Waldschmidt. Und Torwarttrainer Peter Greiber fügte an: „Weil es ein Privileg ist.“ Und Kapitän Timo Hübers antwortete im Vorbeigehen: „Um sich ein Miteinander zu bewahren, in dem sich jeder wohlfühlen kann. Ganz egal, wo er herkommt oder wie er aussieht. Wie bei uns in der Mannschaft.“
Bundestagswahl 2025: Jede Wählerin und jeder Wähler hat zwei Stimmen
Bei der Wahl zum 21. Deutschen Bundestag am 23. Februar 2025 hat jede Wählerin und jeder Wähler - wie bei den vorausgegangenen Bundestagswahlen - zwei Stimmen:
- eine Erststimme für die Wahl einer beziehungsweise eines Wahlkreisabgeordneten (auf der linken, schwarz gedruckten Hälfte des Stimmzettels)
- eine Zweitstimme für die Wahl der Landesliste einer Partei mit allen von der Partei aufgestellten Kandidatinnen und Kandidaten in der dort festgelegten Reihenfolge (auf der rechten, blau gedruckten Hälfte des Stimmzettels).
Die Zweitstimme ist entscheidend für die Sitzverteilung im Deutschen Bundestag, da die 630 Sitze an die einzelnen Parteien entsprechend ihrem bundesweiten Zweitstimmenergebnis vergeben werden. Die ermittelten Sitzzahlen in den Bundesländern hat jede Partei sicher. Die Zweitstimme ist somit die maßgebende Stimme für das Kräfteverhältnis der Parteien.