Berlin – Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat die Attacke von Klimaaktivisten auf ein Gemälde des impressionistischen Malers Claude Monet in Potsdam verurteilt. Solche Aktionen seien „durch kein noch so nobles Anliegen zu rechtfertigen“, schrieb Buschmann am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter.
„Aktionen, die fremdes Eigentum beschädigen, sind nicht nur eine Dummheit, sondern auch kriminell.“ Wenn sie sich gegen unersetzliche Kulturgüter richteten, machten sie „besonders fassungslos“, führte Buschmann aus.
Kritik an Buschmanns Wortmeldung: „Man könnte ja auch mal die Frage diskutieren, wo der Unrechtsgehalt größer ist“
Buschmanns Wortmeldung blieb jedoch nicht ohne Reaktion. So kritisierte der Linken-Politiker Robert Fietzke, der Justizminister bringe die „spätkapitalistische Hybris“ mit seiner Stellungnahme „unfreiwillig“ auf den Punkt. „Protest-Aktionen, die gar keine Beschädigung nach sich ziehen, seien ‚kriminell‘ und machen ‚fassungslos‘, die Zerstörung des Planeten und sämtlicher Lebensgrundlagen ist hingegen cool und normal“, schrieb Fietzke.
Auch der Geschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes meldete sich zu Wort. „Ruhig Blut“, kommentierte Ulrich Schneider die Worte Buschmanns. „Dem Bild soll doch gar nichts geschehen sein.“
Aktivisten hatten Monet-Gemälde mit Kartoffelbrei attackiert
Die Linken-Politikerin Clara Anne Bünger schlug unterdessen den Bogen zu einem anderen Thema: „Man könnte ja auch mal die Frage diskutieren, wo der Unrechtsgehalt größer ist: Kartoffelbrei auf einem Monet oder die weitere Zerstörung des Planeten, in dem man Entscheidungen wie den Fortgang des Kohleabbaus trifft“, schrieb die Bundestagsabgeordnete und versah ihren Tweet mit „#Luetzerathbleibt“.
Zwei Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ hatten am Sonntag das Monet-Gemälde mit dem Titel „Getreideschober“ im Museum Barberini in Potsdam mit Kartoffelbrei beworfen und sich der Polizei zufolge daneben angeklebt. Da das Bild verglast ist, trug es dem Museum zufolge keine Schäden davon. Gegen die Tatverdächtigen wird wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruchs ermittelt.
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Zuvor hatten bereits zwei Umweltaktivistinnen in London das Meisterwerk „Sonnenblumen“ des Malers Vincent Van Gogh mit Tomatensuppe überschüttet. In den vergangenen Wochen klebten sich wiederholt Klima-Aktivisten weltweit an den Rahmen oder am Acrylglas-Schutz berühmter Gemälde fest, etwa in Berlin, Dresden, Florenz und London. (das/dpa)