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Windel-Witz und wirre WorteVon Obama verspottet und im Interview ausgelacht – Trump strauchelt im Wahlkampf

Lesezeit 4 Minuten
Donald Trump bei einer Kundgebung in Detroit. Der frühere US-Präsident liegt neusten Umfragen hinter Kamala Harris.

Donald Trump bei einer Kundgebung in Detroit. Der frühere US-Präsident liegt neusten Umfragen hinter Kamala Harris.

Donald Trumps Antworten sorgen für Gelächter bei Podcast-Moderatoren. Auch Obama schaltet sich in den Wahlkampf ein.

Erst wurde er von Moderatoren ausgelacht, dann gab es kräftigen Gegenwind von Barack Obama und nun auch noch schlechte neue Umfragewerte: Der Wahlkampf des früheren US-Präsidenten Donald Trump läuft weiterhin nicht rund – und Kontrahentin Kamala Harris weiß das für sich zu nutzen.

So teilte das Wahlkampfteam der Demokratin in dieser Woche genüsslich einen Videoausschnitt vom Auftritt Trumps beim Podcast „Flagrant“ mit den US-Comedians Andrew Schulz und Akaash Singh – und erreichte damit eine enorme Reichweite. Zuvor hatten Enthüllungen über Trumps Verhältnis zu Kremlchef Wladimir Putin bereits für Negativ-Schlagzeilen für den Republikaner gesorgt.

Donald Trump wird bei Interview ausgelacht – Kamala Harris freut’s

In dem kurzen Video ist Trump zu sehen, der im Gespräch mit Schulz und Singh erklärt, er sei ein „grundsätzlich ehrlicher Mensch“ – und damit Gelächter bei den Moderatoren auslöst. Harris’ Team sparte sich einen zusätzlichen Kommentar – und beschrieb die Szene im sozialen Netzwerk X lediglich mit Trumps Zitat und den Worten: „Podcaster: *bricht in Gelächter über ihn aus*“.

Die Szene sollte nicht der einzige kuriose Moment im Gespräch zwischen Trump und den Podcastern bleiben: So geriet der 78-Jährige auch ins Straucheln, als die Sprache auf seine zuletzt oftmals wirren und kaum nachvollziehbaren Ausführungen kam. Auch im Gespräch mit Schulz und Singh lieferte Trump mitunter unzusammenhängende Antworten, die von seinen Kritikern oftmals als „Geschwafel“ kritisiert werden.

Diesmal bemerkte Trump an einer Stelle offenbar selbst, dass seine vorherigen Worte kaum einen Zusammenhang zur zuvor gestellten Frage hatten – und rechtfertigte sich dafür. Seine wilden Themensprünge mache er bewusst, versicherte der Republikaner. „Ich mache eine Sache, die ich ‚Verweben‘ nenne“, erklärte Trump.

Keine gute Woche im US-Wahlkampf: Donald Trump bekommt Spott von Barack Obama.

Keine gute Woche im US-Wahlkampf: Donald Trump bekommt Spott von Barack Obama.

„Es gibt Leute, die sind fair und sagen ‚Dieser Typ ist so genial‘ und dann gibt es andere, die sagen ‚Oh, er hat Unsinn geredet‘“, erklärte Trump und schob hinterher: „Ich rede keinen Unsinn“. Man brauche für dieses „Verweben“ ein „außergewöhnliches Gedächtnis“ versicherte Trump – und erntete schließlich auch dafür Gelächter von den beiden Moderatoren. „Sie haben sich wirklich davor gedrückt, meine Frage zu beantworten – zweimal“, merkte Singh schließlich an.

Harris-Wahlkampfteam verbreitet Szene aus Interview mit Donald Trump

Die denkwürdigen Szenen von Trumps Besuch bei „Flagrant“ wurden mittlerweile von Millionen gesehen, allein der X-Beitrag von Harris’ Team wurde seit Mittwoch mehr als 6,2 Millionen Mal abgerufen – mehr als 130.000 Menschen vergaben ein „Like“ für den Spott der Demokraten.

Häme für Trump aus den Reihen der Demokraten gab es schließlich noch mehr: Im knappen Rennen um das Weiße Haus ist nun auch Ex-US-Präsident Barack Obama in den Wahlkampf von Harris eingestiegen und hat Trump bei einer Kundgebung in Pennsylvania am Donnerstag als „verrückt“ bezeichnet. Er könne nicht verstehen, „warum irgendjemand glaubt, dass Donald Trump die Dinge verändern wird“, sagte Obama.

Barack Obama im Wahlkampfmodus: Windel-Witz über Donald Trump

„Glauben Sie, dass Donald Trump jemals eine Windel gewechselt hat?“, fragte der Ex-Präsident die Menschenmenge in Pittsburgh – und musste schließlich selbst lachen, als aus dem Publikum der Zwischenruf „Seine eigene“ zu hören war. „Das hätte ich fast gesagt, aber ich habe beschlossen, es nicht zu sagen“, kommentierte Obama süffisant. Dass der Republikaner mittlerweile Bibeln verkaufe und sich Verschwörungstheorien zuwende, sei „verrückt“, erklärte Obama zudem – und forderte die Menschenmenge schließlich auf, für Harris zu stimmen.

Harris und Trump liegen in den Umfragen zur Wahl am 5. November eng beieinander. Beide Kandidaten setzten ihren Wahlkampf am Donnerstag in verschiedenen Swing States fort – und auch von Harris selbst gab es dabei spitze Worte. Im Bundesstaat Nevada fragte eine Frau die Demokratin nach drei Tugenden, die sie an ihrem Kontrahenten schätze – und Harris fielen kaum welche ein. „Ich denke, Donald Trump liebt seine Familie, und ich denke, das ist sehr wichtig. Aber um ehrlich zu sein, kenne ich ihn nicht wirklich“, lautete ihre Antwort schließlich.

Kamala Harris fallen keine Tugenden von Donald Trump ein

Trump machte derweil im umkämpften Bundesstaat Michigan Wahlkampf und verschärfte erneut seine persönlichen Angriffe auf Harris, die er als „dümmer als die Hölle“ bezeichnete. Für die mitunter auch mit rassistischem Unterton vorgetragenen Attacken unter der Gürtellinie hat der Republikaner auch parteiintern in den letzten Wochen immer wieder scharfe Kritik bekommen.

Seinen Kurs geändert hat Trump deshalb aber nicht – auch wenn die fortwährenden Beleidigungen von Harris ihm bisher keinen großen Vorteil in den Wahlumfragen verschaffen. Und so endete die Woche für Trump dann auch mit einer weiteren negativen Nachricht: Laut neuen Umfragewerten vom Donnerstag liege Harris mittlerweile landesweit mit bis zu vier Prozentpunkten vorn, berichtete „The Hill“. Auch bei Befragungen, bei denen nur registrierte Wähler berücksichtigt worden seien, führe Harris derzeit mir drei Prozentpunkten, berichtete die amerikanische Online-Zeitung.